LHStv. Strutz forciert Pilotprojekt und initiiert Landesgesetz für "Lebenslanges Lernen"
Klagenfurt (lpd) - Das Pilotprojekt "Lebenslanges Lernen (LLL)" wurde am Freitag (27. 05.)
von LH-Stv. Martin Strutz gemeinsam mit Monika Kircher-Kohl, Sprecherin des Vorstandes der Infineon Technologies
Austria AG und Vizepräsidentin der Industriellenvereinigung vorgestellt. Als zuständiger Referent des
Landes für Bildung und Arbeitsmarktpolitik unterstrich Strutz die Bedeutung des lebensbegleitenden Lernens
– „es soll für den Einzelnen als Beschäftigungsversicherung der beste Garant für seinen Arbeitsplatz
und für Politik und Gesellschaft das stabilste Instrument zur Wohlstands- und Pensionssicherung sein“. Er
werde dieses Pilotprojekt forcieren, um Kärnten zu einer Musterregion für lebenslanges Lernen und zum
Vorreiter für eine nationale LLL-Strategie zu machen.
„Der Bildungsbereich ist ein weites und sehr wichtiges Betätigungsfeld, daher müssen auch in Zukunft
weitere Bildungsaspekte geschaffen werden“, betonte Strutz. Schon 2010 werde die Gruppe der über 45-jährigen
Erwerbstätigen in Österreich die größte am Arbeitsmarkt sein, gleichzeitig würden immer
weniger frisch ausgebildete von den Schulen und Universitäten nachkommen.
Laut einer Studie der Österreichischen Raumordnungskonferenz werde bis zum Jahr 2031 in Kärnten die Zahl
der unter 20-jährigen um ein Drittel zurückgegangen sein. "Gemeinsam mit Landeshauptmann Jörg
Haider habe ich daher der Landesstatistik aufgetragen, in Kooperation mit der Industriellenvereinigung und dem
Bund eine verlässliche und umfassende Datenbasis als Planungsgrundlage für die Kärntner LLL-Strategie
auszuarbeiten", berichtete Strutz. Ein Weißbuch zum Thema Lebenslanges Lernen, mit einer Reihe von zentralen
Forderungen, sei bereits von einer Arbeitsgruppe unter der Leitung von Kircher-Kohl erarbeitet worden. So gehe
es beispielsweise darum, das Förderwesen zielgruppenspezifisch umzustellen, die Bildungs-, Berufs- und Karriereberatung
zu professionalisieren, LehrerInnen zu Vorbildern in Sachen Weiterbildung zu machen und zur Bewusstseinsbildung
in der Bevölkerung beizutragen. Kircher-Kohl betonte, wie wichtig es sei, dass Kärnten mit seiner Initiative
"Lifelong Learning" die Zeichen der Zeit erkannt habe.
Strutz befürwortete die Einrichtung einer "task force" (Sondereinheit) von Land Kärnten und
der Industriellenvereinigung als temporäre Arbeitsgruppe unter dem Vorsitz von Kircher-Kohl, die inhaltliche
Vorschläge für das LLL-Landesgesetz erarbeiten soll. Darin sollten für sämtliche Landesförderungen
die Berücksichtigung des Prinzips des lebenslangen Lernens festgeschrieben werden. Die Förderung der
Berufsreifeprüfung, neue Wege des Berufseinstieges für Jugendliche und auch ein LLL-Bildungsschwerpunkt
bei der Arbeitnehmerförderung könnte in diesem Gesetz für alle Landesdienststellen verbindlich festgeschrieben
werden.
Wenn Kärnten zur LLL-Musterregion erklärt werde, könne der zukunftsträchtige Bildungsaspekt
der Bildungsberatung als professionelle Lern-, Berufs- und Karriereberatung in Betrieben sowie bereits an Schulen
bis hin zur Initiative eines neuen Berufsbildes konkretisiert werden, meinte Strutz. Weiters könne das KWF-Gesetz
an die LLL-Erfordernisse angepasst werden, um effektive Investitionen in Bildung und Qualifizierung sicherzustellen.
Einen wichtigen Schritt zur Umsetzung des LLL durch die Kärntner Landesverwaltung hat der Landeshauptmann
bereits durch die Genehmigung der Teilnahme der Landesamtsdirektion am „Investors in People“-Projekt der Industriellenvereinigung
gesetzt. Die Kärntner Landesverwaltung hat sich als erste Verwaltungsorganisation Österreichs erfolgreich
um die Teilnahme an diesem Projekt bemüht.
Die Industriellenvereinigung unterstützt mit Investors in People einen internationalen Qualitätsstandard
zur Personalentwicklung, Effizienzsteigerung und Erfolgsoptimierung und somit Zielsetzungen, die für private
Unternehmen wie auch öffentliche Verwaltungen gleichermaßen Gültigkeit haben. Investors in People
versteht sich als flexibles Instrument, das dem jeweiligen Unternehmen einen Rahmen bietet, die Personalentwicklung
systematisch zu organisieren und bestmöglich auf das Unternehmerziel auszurichten. Für die Bemühungen
des Landes Kärnten, die Verwaltungszukunft im Sinne moderner Dienstleistungstätigkeit zu optimieren und
zu sichern, bedeutet der Investors in People-Ansatz einen weiteren wichtigen Meilenstein. |