Kärnten soll Musterregion für lebenslanges Lernen werden  

erstellt am
30. 05. 05

LHStv. Strutz forciert Pilotprojekt und initiiert Landesgesetz für "Lebenslanges Lernen"
Klagenfurt (lpd) - Das Pilotprojekt "Lebenslanges Lernen (LLL)" wurde am Freitag (27. 05.) von LH-Stv. Martin Strutz gemeinsam mit Monika Kircher-Kohl, Sprecherin des Vorstandes der Infineon Technologies Austria AG und Vizepräsidentin der Industriellenvereinigung vorgestellt. Als zuständiger Referent des Landes für Bildung und Arbeitsmarktpolitik unterstrich Strutz die Bedeutung des lebensbegleitenden Lernens – „es soll für den Einzelnen als Beschäftigungsversicherung der beste Garant für seinen Arbeitsplatz und für Politik und Gesellschaft das stabilste Instrument zur Wohlstands- und Pensionssicherung sein“. Er werde dieses Pilotprojekt forcieren, um Kärnten zu einer Musterregion für lebenslanges Lernen und zum Vorreiter für eine nationale LLL-Strategie zu machen.

„Der Bildungsbereich ist ein weites und sehr wichtiges Betätigungsfeld, daher müssen auch in Zukunft weitere Bildungsaspekte geschaffen werden“, betonte Strutz. Schon 2010 werde die Gruppe der über 45-jährigen Erwerbstätigen in Österreich die größte am Arbeitsmarkt sein, gleichzeitig würden immer weniger frisch ausgebildete von den Schulen und Universitäten nachkommen.

Laut einer Studie der Österreichischen Raumordnungskonferenz werde bis zum Jahr 2031 in Kärnten die Zahl der unter 20-jährigen um ein Drittel zurückgegangen sein. "Gemeinsam mit Landeshauptmann Jörg Haider habe ich daher der Landesstatistik aufgetragen, in Kooperation mit der Industriellenvereinigung und dem Bund eine verlässliche und umfassende Datenbasis als Planungsgrundlage für die Kärntner LLL-Strategie auszuarbeiten", berichtete Strutz. Ein Weißbuch zum Thema Lebenslanges Lernen, mit einer Reihe von zentralen Forderungen, sei bereits von einer Arbeitsgruppe unter der Leitung von Kircher-Kohl erarbeitet worden. So gehe es beispielsweise darum, das Förderwesen zielgruppenspezifisch umzustellen, die Bildungs-, Berufs- und Karriereberatung zu professionalisieren, LehrerInnen zu Vorbildern in Sachen Weiterbildung zu machen und zur Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung beizutragen. Kircher-Kohl betonte, wie wichtig es sei, dass Kärnten mit seiner Initiative "Lifelong Learning" die Zeichen der Zeit erkannt habe.

Strutz befürwortete die Einrichtung einer "task force" (Sondereinheit) von Land Kärnten und der Industriellenvereinigung als temporäre Arbeitsgruppe unter dem Vorsitz von Kircher-Kohl, die inhaltliche Vorschläge für das LLL-Landesgesetz erarbeiten soll. Darin sollten für sämtliche Landesförderungen die Berücksichtigung des Prinzips des lebenslangen Lernens festgeschrieben werden. Die Förderung der Berufsreifeprüfung, neue Wege des Berufseinstieges für Jugendliche und auch ein LLL-Bildungsschwerpunkt bei der Arbeitnehmerförderung könnte in diesem Gesetz für alle Landesdienststellen verbindlich festgeschrieben werden.

Wenn Kärnten zur LLL-Musterregion erklärt werde, könne der zukunftsträchtige Bildungsaspekt der Bildungsberatung als professionelle Lern-, Berufs- und Karriereberatung in Betrieben sowie bereits an Schulen bis hin zur Initiative eines neuen Berufsbildes konkretisiert werden, meinte Strutz. Weiters könne das KWF-Gesetz an die LLL-Erfordernisse angepasst werden, um effektive Investitionen in Bildung und Qualifizierung sicherzustellen.

Einen wichtigen Schritt zur Umsetzung des LLL durch die Kärntner Landesverwaltung hat der Landeshauptmann bereits durch die Genehmigung der Teilnahme der Landesamtsdirektion am „Investors in People“-Projekt der Industriellenvereinigung gesetzt. Die Kärntner Landesverwaltung hat sich als erste Verwaltungsorganisation Österreichs erfolgreich um die Teilnahme an diesem Projekt bemüht.

Die Industriellenvereinigung unterstützt mit Investors in People einen internationalen Qualitätsstandard zur Personalentwicklung, Effizienzsteigerung und Erfolgsoptimierung und somit Zielsetzungen, die für private Unternehmen wie auch öffentliche Verwaltungen gleichermaßen Gültigkeit haben. Investors in People versteht sich als flexibles Instrument, das dem jeweiligen Unternehmen einen Rahmen bietet, die Personalentwicklung systematisch zu organisieren und bestmöglich auf das Unternehmerziel auszurichten. Für die Bemühungen des Landes Kärnten, die Verwaltungszukunft im Sinne moderner Dienstleistungstätigkeit zu optimieren und zu sichern, bedeutet der Investors in People-Ansatz einen weiteren wichtigen Meilenstein.
     
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