Außenministerin zur Ratifizierung der EU-Verfassung im Bundesrat
Wien (bmaa) - "Mit ihrer großen Zustimmung zur Europäischen Verfassung im Nationalrat
und im Bundesrat haben Österreichs Parlamentarier ein klares Zeichen für ein wiedervereintes, handlungsfähiges
und zukunftsgerichtetes Europa gesetzt. Sie haben damit ein positives Signal an andere Mitgliedsstaaten gesetzt,
in denen der Ratifizierungsprozess noch nicht abgeschlossen ist", meinte Außenministerin Plassnik nach
der Abstimmung im Bundesrat, mit der der parlamentarische Ratifizierungsprozess des Europäischen Verfassungsvertrags
in Österreich am Mittwoch (25. 05.) abgeschlossen wurde.
Wenige Tage vor der Volksabstimmung in Frankreich betonte Plassnik, dass der Verfassungsvertrag einen gelungenen
Kompromiss verschiedener Interessen darstelle, in den Österreich viele seiner Anliegen einbringen konnte.
Im Respekt vor den kulturellen, wirtschaftlichen und sicherheitspolitischen Eigenheiten der Mitgliedstaaten werde
mit dieser Verfassung ein Stück moderner europäischer Identität geschaffen, meinte die Außenministerin
und fuhr fort: "In der Natur eines Kompromisses liegt es, dass nicht jeder seine Vorstellungen zur Gänze
wieder finden kann. Aber es besteht keine Wahl zwischen diesem und einem noch besseren Verfassungsvertrag, sondern
nur zwischen dem Verfassungsvertrag, wie er jetzt vorliegt, und dem derzeit gültigen, unübersichtlicheren
Vertrag von Nizza. Nach der Erweiterung braucht die EU den Verfassungsvertrag, um längerfristig effizient
zu funktionieren, ohne dass dabei Transparenz sowie demokratische und gerichtliche Kontrolle auf der Strecke bleiben".
Die Außenministerin bezeichnete die Einigung auf den Europäischen Verfassungsvertrag als ersten großen
Erfolg der erweiterten Europäischen Union. "Dieses erste große gemeinsame Werk des erweiterten
Europa legt auch das erste Fundament für unser zukünftiges gemeinsames Handeln", so Plassnik. |