Positive Entwicklung bei Arbeitsunfällen - Staatspreis Arbeitssicherheit
fördert kreatives Potenzial heimischer Betriebe - Erster Preis geht nach Oberösterreich
Wien (bmwa) - "Innovationsbereitschaft ist eine wesentliche Voraussetzung für wirkungsvolle
Arbeitssicherheit in Zeiten eines schnellen Wandels in der Arbeitswelt. Neue Arbeitsformen und Technologien, Komplexität
und neue Risken machen auch beim Arbeitnehmerschutz und bei der Gesundheitsvorsorge am Arbeitsplatz kreative Anpassungen
erforderlich. Ein ganz wesentlicher Schritt in diese Richtung ist der Staatspreis Arbeitssicherheit", erklärte
Wirtschafts- und Arbeitsminister Dr. Martin Bartenstein anlässlich der zum dritten Mal stattfindenden Verleihung
im Technischen Museum in Wien am Dienstag (24. 05.) Abend. "Der Staatspreis trägt viel zur Förderung
des kreativen Potentials der heimischen Betriebe bei", so der Minister.
Als insgesamt sehr positiv bezeichnete Bartenstein die Entwicklung der Arbeitsunfälle in Österreich.
So sank die Zahl der Arbeitsunfälle von 1990 bis 2000 um 29 %, also um fast ein Drittel, von 2000 auf 2004
um weitere 6,3%. Er sei persönlich davon überzeugt, dass die positiven Anreize des Staatspreises Arbeitssicherheit
ein wichtiger Baustein dieser erfreulichen Entwicklung waren und auch in Zukunft sein werden.
62 Einreichungen für den Staatspreis Arbeitsicherheit 2005 seien ein Zeichen für den hohen Stellenwert
des Preises unter den Unternehmern. Besonders erfreut zeigte sich der Minister darüber, dass sich nicht nur
große Unternehmen beteiligt haben, sondern auch mehr kleine und mittelständische Unternehmen. Denn „gelebte
Arbeitssicherheit" bei den "Kleinen" und "Mittleren" sei ihm ein großes Anliegen.
Für den diesjährigen Staatspreis wurden von einer Jury unter dem Vorsitz des Ministers aus 12 Nominierungen
vier Preisträger ausgewählt.
Der erste Preis geht an das alteingesessene oberösterreichische Unternehmen Gruber und Kaja Druckguss- und
Metallwarenfabrik für ihr Projekt Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz durch reinste Arbeits- und Produktionsbedingungen
in der Leichtmetall-Gusshalle. Projektziel war die Realisierung einer sauberen Druckgusshalle im Rahmen eines Neubaus
in St. Marien in der Nähe des Stammwerkes Traun. Mit diesem Neubau wurden sichere und optimale Arbeitsplätze,
ein gesundes Arbeitsumfeld sowie ein angenehmes Raumklima geschaffen.
Der zweite Preis geht an Karl Stangl für sein Projekt Variabler Straßenbankett-Hersteller. Durch das
Straßenbankettfertigungsgerät, welches am LKW für Schüttmaterial angehängt wird, können
diese Arbeiten unter geringen Zeitaufwand und ohne physische Belastung der Arbeitnehmer durchgeführt werden.
Die Arbeitssicherheit wird durch die kurze Verweildauer von Arbeitnehmern im Gefahrenbereich am Straßenrand,
welche die Bankettfertigung mit Hilfe des Fertigungsgerätes durchführen, wesentlich erhöht.
Ebenfalls ein zweiter Preis - der zweite Preis wurde von der Jury nämlich ex aequo vergeben - geht an Marchl
Stahlbau für ihr Projekt "Einer für alle, alle für einen". Belegschaft und Firmenleitung
dieses kleinen Unternehmens haben in dem ausgezeichneten Projekt in mehreren moderierten Gesprächsrunden die
unterschiedlichsten Problemfelder bearbeitet und Lösungen dafür gefunden. Das hatte nicht nur positive
Auswirkungen auf das Sicherheitsbewusstsein, auch die Arbeitsorganisation konnte dadurch deutlich verbessert werden.
Der dritte Preis geht an Sappi Austria für ihr Projekt Sicherheit und Gesundheitsschutz für Leasing Personal.
In dem Projekt wurde der oft vernachlässigten Gruppe der Leiharbeitskräfte besondere Aufmerksamkeit zu
Teil. Denn es hatte sich gezeigt, dass Leiharbeiter/innen mit den gleichen Sicherheitsschulungen wie die Mitarbeiter/innen
von Sappi eine fünfmal so hohe Unfallquote aufwiesen. Durch eine Fülle unterschiedlicher Maßnahmen
konnten die Unfälle des Leasingpersonals um 80% gesenkt werden.
Neben diesen vier Preisträgern waren folgende Unternehmen für den Staatspreis nominiert:
- Baxter AG (Ergo-Guide - Konzept)
- Becom Burgenländische Elektronik- und Kommunikationssystem Ges.m.b.H (VAZ-light - Variable Arbeits Zeit)
- BP Austria (Programm zur Vermeidung von Übermüdung bzw. Maßnahmen bei Ermüdung beim Lenken
von Kraftfahrzeugen)
- Dynea Austria GmbH (SIGE - Arbeitssicherheit durch Gesundheitsförderung)
- Miba Sinter Austria GmbH (Sturz und Fall)
- Naintsch Mineralwerke GmbH (Silo-Verladung sicher gemacht)
- Voest Alpine Bergtechnik (Von bewusst unsicherem Verhalten zu unbewusst sicherem Verhalten)
- Voest Alpine Stahl (Sicher gesund Kurzfilme)
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