Bundespräsident Heinz Fischer lud Preisträger in die Hofburg
Wien (hofburg) - Florian Klenk, Redakteur der Stadtzeitung "Falter", ist am Dienstag (24. 05.)
mit dem renommierten Kurt-Vorhofer-Preis für Politikjournalismus ausgezeichnet worden. Eine Premiere feierte
der Robert-Hochner-Preis für herausragende journalistische Leistungen in elektronischen Medien, der an Andreas
Pfeifer, ORF-Korrespondent in Rom, ging. Beide Auszeichnungen wurden von Bundespräsident Heinz Fischer überreicht.
Fischer verwies auf den wesentlichen Stellenwert von Qualitätsjournalismus für das Funktionieren des
demokratischen Systems. Er freute sich zugleich, die "Crème de la crème" des österreichischen
Journalismus bei der Preisverleihung in der Wiener Hofburg begrüßen zu können.
Klenk stehe "in exponierter Weise für unbestechlichen Journalismus", begründet die Jury ihre
Entscheidung. "Er setzt sich insbesondere für die Einhaltung rechtsstaatlicher Prinzipien in der Strafjustiz
und im Flüchtlingswesen ein und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Zivilgesellschaft". Klenk sei
"das selten gewordene Beispiel für kompetenten Aufdeckungsjournalismus bei gleichzeitiger stilistischer
Sicherheit" und lasse sich "von niemanden vereinnahmen".
Pfeifers Arbeit wurde von der Jury für ihre "Souveränität in Wort und Bild" gewürdigt.
Er verstehe es, "komplizierte Zusammenhänge zu erfassen und einfach zu erklären, ohne jemals banal
zu werden". Pfeifers hohes "sprachliches Niveau und seine oft unkonventionelle Umsetzung machen seine
Fernsehbeiträge herausragend". Auch im Radio gelinge es ihm, über Italien und den Vatikan so zu
berichten, dass im Kopf der Zuhörer ein lebendiges Bild entstehen kann.
Für Klenk gilt die Auszeichnung auch seiner "journalistischen Heimat", dem "Falter", betonte
er. "Es ist nicht mehr selbstverständlich, dass man wochenlang Missständen nachgeht und sie analysiert."
Journalisten müssten "bissig und nicht verbissen" sein, dafür brauche es aber auch "Gedankenfreiheit"
in den Redaktionen.
"Ein Journalist müsse 'dem Herdentrieb' widerstehen", sagte Pfeifer in seiner Dankesrede. Er wolle
künftig den "sanftmütigen Agnostizismus" Robert Hochners in seiner Arbeit einfließen
lassen. Dieser habe gezeigt, wie sich Journalisten mit Ironie gegen "falsche Allmachtsgefühle" wappnen
könnten, so Pfeifer.
Beide Preise sind mit je 7.200 Euro dotiert. Der Kurt-Vorhofer-Preis wird von der Journalistengewerkschaft in Kooperation
mit der "Kleinen Zeitung" und dem Verbund verliehen. Namensgeber ist der 1995 verstorbene Kurt Vorhofer,
der viele Jahre lang stellvertretender Chefredakteur und Leiter des Wien-Büros der "Kleinen Zeitung"
war. 2004 war die Auszeichnung an Hans Rauscher gegangen. Der Robert-Hochner-Preis wurde heuer erstmalig in Gedenken
an den 2001 verstorbenen ORF-Anchorman verliehen und ebenfalls von der Journalistengewerkschaft organisiert und
vom Verbund gestiftet. |