St. Pölten (noewpd) - Auf dem niederösterreichischen Streckennetz
der ÖBB-Infrastruktur Betriebs AG gewinnen von privaten Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) geführte Züge
immer mehr an Bedeutung. 2004 verzeichnete man an Werktagen durchschnittlich 105 Zugfahrten, die nicht von den
ÖBB in Verkehr gesetzt wurden. Zum Vergleich: 2003 waren es an Werktagen nur etwa 30 Züge gewesen. "Die
Anzahl von Zugfahrten privater EVU hat sich damit in den letzten zwei Jahren mehr als verdreifacht", sagt
Harald Hotz von der ÖBB-Infrastruktur Betriebs AG im Gespräch mit dem NÖ Wirtschaftspressedienst.
Insgesamt verkehren an Werktagen in Niederösterreich durchschnittlich etwas mehr als 3.000 Züge. Jede
dreißigste Zugfahrt wird damit bereits von einem privaten EVU in Verkehr gesetzt. Für die drastische
Erhöhung in den letzten beiden Jahren zeichnet zu einem bedeutenden Teil die Einführung des nach Taktfahrplan
verkehrenden Flughafenschnellverkehrs von Wien Mitte zum Flughafen Wien Schwechat durch das EVU CAT verantwortlich,
die im Dezember 2003 erfolgte. Aber auch andere Privatbahnen, die am Netz der ÖBB-Infrastruktur Betriebs AG
aktiv sind, haben ihre Zugfahrten ausgeweitet, so z.B. die Wiener Lokalbahnen AG (WLB) oder die Logistik- und Transport
GmbH (LTE).
Zu den von privaten EVU regelmäßig befahrenen Eisenbahnstrecken gehören mittlerweile nicht nur
Nebenbahnen, wie z.B. jene von Liesing nach Waldmühle oder die sogenannte äußere Aspangbahn von
Wiener Neustadt nach Fehring. Auch auf den Gleisen der Westbahn und der Nordbahn rollen regelmäßig Güterzüge
von Privatbahnen. (haw) |