Auch wenn der Start verhalten und die Aufwendungen im Verdrängungswettbewerb erheblich waren,
ist das Ergebnis der Tiroler Tourismuswirtschaft beeindruckend
Innsbruck (lk) - Mit erstmals 25 Mio. Nächtigungen (exakt: 25.028.966, ein Plus von 1,5%) konnte
Tirol in der abgelaufenen Wintersaison zum 8. Mal in Folge einen Zuwachs erzielen. Die Zahl der Gäste, die
in Tirol ihren Winterurlaub verbrachten stieg im Vergleich zum Vorjahr um 1,3% von 4.655.158 auf 4.713.320.
Als sehr erfreulich bezeichnen sowohl Tirols Landeshauptmann Herwig van Staa als auch Tirols Landestourismusdirektor
Josef Margreiter die vorliegende Winterstatistik. Im Vordergrund stehe aber nicht das bloße Streben nach
quantitativen Zuwächsen und Nächtigungsrekorden. LH van Staa: „Der Wintertourismus in Tirol hat in der
vergangenen Saison erneut ein Rekordniveau erreicht. Die konsequente und professionelle Arbeit aller im Tourismus
beschäftigten, sowie der Tirol Werbung und der Tiroler Tourismusverbände hat zu diesem guten Ergebnis
beigetragen. Wichtiger als die Steigerung von 1,5 Prozent bei den Nächtigungen ist für mich die Umsatzsteigerung
von 6,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Wir dürfen nicht ständig nach neuen Rekorden streben, sondern
wir müssen auf eine ausgewogene und nachhaltige Entwicklung des Tourismus achten. Qualitätssteigerung
sollte hier vor Kapazitätssteigerung stehen!“
Und Josef Margreiter ergänzt: „Zum einen möchten wir uns bei unseren Gästen und allen engagierten
Gastgebern und starken Angebotsträgern bedanken, ohne die ein derart erfreuliches Ergebnis nie möglich
wäre. Zum anderen ist es in Zukunft entscheidend, dass Erfolg nicht immer nur an Nächtigungszahlen gemessen
wird. Qualitatives Wachstum bedeutet, dass wir unser Augemerk noch stärker auf unsere Wettbewerbsfähigkeit
mit guter Auslastung vorhandener Kapazitäten sowie ein angemessenes Preis-Leistungsverhältnis legen und
damit eine optimale Wertschöpfung für Tirols Bevölkerung erzielen! Nach diesem motivierenden Winterergebnis
gilt es nun, auch die Sommersaisonen weiter zu forcieren, damit wir hier erforderliche Verbesserungen der Angebotspositionen
im Markt erzielen und so die Ganzjahresauslastung weiter optimieren können.“
Ein Blick auf die Hauptherkunftsmärkte bestätigt trotz eines leichten Rückganges von 1,6% mit 14,1
Mio. Nächtigungen die eindrucksvolle Vormachtstellung Deutschlands. Mit 55% aller Ankünfte (2,6 Mio.)
und 56% der Nächtigungen lassen die Deutschen Gäste die Niederländer, die mit einem Nächtigungsanteil
von 13% auf Platz 2 rangieren, weit hinter sich.
Nach einem leichten Rückgang im letzten Winter konnten die Niederländer heuer um + 1,7% (knapp 57.000)
die Nächtigungen auf 3,3 Mio. steigern. Auf Rang 3 rangiert der Österreichische Quellmarkt, der heuer
- nach Jahren der Steigerung - einen leichten Nächtigungsrückgang um 2,1% zu verzeichnen hatte. Ein möglicher
Grund hiefür kann in der guten Schneelage in den östlicher gelegenen Bundesländern zu suchen sein.
Sehr erfreulich sind die Zuwächse der Briten, die mit 118.614 Nächtigungen mehr ein Plus von 11,1% realisierten.
Mit 1,2 Mio. Nächtigungen und einem Anteil von 5% an den Gesamttiroler Nächtigungen rangiert Großbritannien
auf Rang 4, noch vor den Schweizern und Belgiern mit je 3%. Die Schweizer Nächtigungen konnten sich dabei
mit einem geringen Plus von 1,4% auf hohem Niveau einpendeln, wohingegen die Belgier um 7,3% (entspricht 56.000
zusätzlichen Nächtigungen) gegenüber dem Winter des Vorjahres kräftig zulegen konnten. Das
positive Bild wird durch die Steigerungen bei allen übrigen relevanten Quellmärkten komplettiert: Ein
Zuwachs im zweistelligen Prozent-Bereich konnten folgende Herkunftsländer für sich verbuchen: Polen verzeichnete
nach einem Minus im letzten Jahr ein Plus von 12,5% auf 267.000 Nächtigungen, auch Italien steigerte die Nächtigungen
um 10,8% auf 327.000 Nächtigungen. Auch die Nächtigungen der Dänischen Gäste stiegen um 10,3%
auf 354.000, die der Französischen um 9,2% auf 327.000. Die Nächtigungen der Belgier nahmen um 7,3% auf
828.000 zu und die der Tschechen um 4,2% auf 258.000.
Gewinner sind die Top-Kategorien und die Ferienwohnungen. Bei den Unterkunftsarten zeigt sich ganz klar eine Polarisierung:
Es reüssieren sowohl die Top-Kategorien (5/4-Stern: +6,4%), die mittlerweile über ein Viertel der Nächtigungen
für sich verbuchen können, als auch die Privaten Ferienwohnungen, die ein Plus von 4,3% verzeichnen.
Leichte Zuwächse sind bei den 2/1-Stern-Häusern mit 1,1%, ebenso wie bei den Gewerblichen Ferienwohnungen
(+1,5%) zu registrieren. Die 3-Stern-Betriebe erlitten mit einem Minus von 5,0% empfindliche Einbußen. Das
Tiroler Tourismusbarometer weist für die Wintersaison 2004/2005 1.189,82 Mio. Euro Umsätze ausschließlich
für Übernachtungen mit Frühstück aus - dieser Wert wurde mittels einer repräsentativen
Preiserhebung in ca. 8.500 Beherbergungsbetrieben errechnet und beträgt ca. ein Drittel des Gesamt-Tiroler
Tourismusumsatzes. |