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Bildungspolitik / Elite-Universität |
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erstellt am
06. 06. 05
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Broukal:
"Gefährliches Spiel Gehrers"
Wien (sk) - "Ein gefährliches Spiel treibt Ministerin Gehrer bei der nun offensichtlich
fix geplanten Errichtung einer 'Exzellenz-Universität'. Erst wenn die staatlichen Unis ausreichend Geld bekommen
haben und es von der Wirtschaft die definitive Zusage für eine 80-prozentige Finanzierung gibt, kann man einer
solchen Idee nähertreten", erklärte SPÖ- Wissenschaftssprecher Josef Broukal Freitag (03. 06.)
gegenüber dem Pressedienst der SPÖ.
Die Regierung habe bei den ÖH-Wahlen die rote Karte für ihre massiven Kürzungen bei den Unis kassiert.
Gehrer sei daher dringend davor zu warnen, das Geld der österreichischen Steuerzahler für eine Elite-Uni
zu verwenden, ohne gleichzeitig die bestehenden Universitäten ausreichend finanziell auszustatten. Broukal
befürchtet, dass sich eine Situation wie einst bei den Abfangjägern wiederholen könnte: "Erst
verspricht die ÖVP, kein Steuergeld verwenden zu wollen, dann wird das Versprechen prompt gebrochen und die
Österreicherinnen und Österreicher werden zur Kassa gebeten".
Der SPÖ-Wissenschaftssprecher hielt fest, dass es für die SPÖ absolut inakzeptabel sei, die Steuerzahler
mit Kosten für eine Elite-Uni zu belasten und gleichzeitig den bestehenden Unis das Geld fürs Überleben
zu verweigern. |
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Brinek klärt Broukal über Finanzierung auf
Wien (övp-pk) - "Ich kläre Herrn Broukal gerne über die Finanzierung der Universitäten
auf, falls er nicht über die notwendigen Informationen verfügen sollte", sagte ÖVP- Wissenschaftssprecherin
Dr. Gertrude Brinek am Freitag (03. 06.) zu Aussagen von SPÖ-Wissenschaftssprecher Josef Broukal. Die
Universitäten hätten ein Globalbudget erhalten, um ihre Entwicklungspläne zu verabschieden und diesen
gemäß zu arbeiten. Die Budgetverhandlungen seien im Übrigen einvernehmlich geführt worden.
Brinek betonte zudem, dass die Infrastrukturinvestitionen von 50 auf 70 Millionen Euro angehoben wurden und durch
die am 1. Mai abgeschlossene Forschungsanleihe der universitären Forschung Mittel in erheblicher Höhe
zufließen würden.
Betreffend "Centers of Excellence" erinnerte die ÖVP- Wissenschaftssprecherin Broukal daran, dass
die Stadt Wien bereits vor einiger Zeit Interesse an der Errichtung einer solchen Institution in der Bundeshauptstadt
angemeldet habe und eine Machbarkeitsstudie finanziert habe. Darüber hinaus gingen die Proponenten der "Eliteuniversität"
davon aus, dass diese auf Basis der bereits bestehenden universitären Exzellenzzentren weiterentwickelt würde.
Zudem sei in der Frage der Finanzierung noch keine wie immer geartete Entscheidung gefallen. Fest stehe aber jedenfalls,
dass die Mittel der bestehenden Universitäten nicht angetastet werden. "Es besteht also kein Grund zur
Panik. Ganz im Gegenteil." Von der Errichtung eines solchen "Centers of Excellence" würde der
Forschungsstandort Österreich zusätzlich profitieren, liege doch Österreich im Hinblick auf Innovationskraft
international gesehen auf einem Platz, den es zu verbessern gelte. "Und diese Chance sollte doch auch Herr
Broukal begrüßen", so Brinek abschließend. |
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Grünewald: Woher kommt das Geld zur Gründung?
Wien (grüne) - "Ohne ein einziges Gespräch und ohne auf kritische Stimmen, die aus
allen politischen Lagern kamen, zu hören, sollen nun über 80 Mio. Euro als Startkapitel in eine 'Exzellenz-Universität'
investiert werden. Aber niemand kann sagen, woher das Geld kommt", kritisiert der Wissenschaftssprecher der
Grünen, Kurt Grünewald. Alternativen von lokalen Schwerpunktsetzungen in Kooperation mit dem Fonds zur
Förderung der wissenschaftlichen Forschung und der Akademie der Wissenschaften würden ignoriert.
"Die Aussagen und Versprechen von BMin Gehrer, den Universitäten nichts wegzunehmen, sind ein schwacher
Trost und völlig unzureichend. Die Unis wurden ja bereits in den letzten Jahren finanziell ausgeräumt",
so Grünewald. Die Geistes- und Kulturwissenschaften würden wieder einmal vertröstet. "Ho-Ruck
und 'in die Hände spucken' sind noch keine universitäre Disziplinen, die uns zur Weltklasse katapultieren.
Die Universitäten brauchen einfach mehr Geld", schließt Grünewald. |
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