Kammerpräsident Ök. Rat Hannes Herndl zum Welt-Umwelttag am 5. Juni
Linz (lk-ooe) - Felsblöcke donnern ins Tal. Straßen sind unpassierbar - am 30. Mai war
es nach heftigen Gewittern wieder soweit. Unwetter zeigen, wie wichtig eine funktionierende Waldgesellschaft ist.
Notwendig dazu sind Bäume, die ihrem Standort angepasst sind.
"Eine natürliche Art, Schädlinge und damit Baumsterben zu verhindern, ist, Baumarten dort zu pflanzen,
wo sie auch natürlich vorkommen", erklärt Präsident Hannes Herndl. Vor allem Fichtenbestände
sind gefährdet. Der LK-Forstberatung ist daher die Umwandlung von Fichtenreinbeständen in standortgerechte
Mischbestände ein besonderes Anliegen.
In den 90er Jahren wurden noch doppelt so viele Fichtenpflanzen verkauft wie Laubhölzer. Inzwischen sind die
Zahlen ziemlich ausgewogen. Von 2002 bis 2004 wurden weit über 250 Hektar Fichtenreinbestände in Mischwälder
umgewandelt. "Aus den Daten der bäuerlichen Forstpflanzenzüchter ist abzuleiten, dass die Naturverjüngung
und damit der natürliche Aufgang standortangepasster Bäume immer stärker wird", so Herndl.
Was heißt standortgerecht?
Jede Baumart hat sich an bestimmte Standortverhältnisse angepasst. Hier ist sie auch besonders konkurrenzfähig.
Will man Edellaubholz produzieren - dieses erzielt z. B. auf den Wertholzsubmissionen der Landwirtschaftskammer
sehr hohe Erlöse (durchschnittlich wurden dabei heuer Euro 341,- pro Festmeter gezahlt) - ist neben der Höhenlage
auch gute Nährstoff- und Wasserversorgung notwendig. Kirsche braucht z. B. gute Nährstoffversorgung,
keine Staunässe, unter 600 m Seehöhe. Nuss steht gut auf besten Standorten mit geringer Frostgefahr auf
unter 450 m Seehöhe. Buche wächst fast überall in Oberösterreich. Für Wertholz hat sie
aber hohe Ansprüche. |