Eine österreichweit einzigartige Initiative
Innsbruck (universität) - Die Leopold-Franzens-Universität Innsbruck fördert nun gezielt
junge SpitzensportlerInnen nach ihrem Maturaabschluss. Optimale sportliche Rahmenbedingungen und besondere studentische
Betreuung soll die berufliche Zukunft der Athleten und die sportliche des Landes Tirol sichern.
„Wir bieten als erste österreichische Universität jungen SpitzensportlerInnen nach der Matura mit einem
Studium Zukunftsperspektiven auch nach ihrer sportlichen Karriere. Diese Initiative ist eine weitere Stärkung
der Sportkompetenz der Universität Innsbruck“, so erklärt Rektor Manfried Gantner das neue Modell zur
Sportförderung der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck.
Die LFU bietet jungen und besonders begabten SpitzensportlerInnen gut ausgestattete Sportanlagen am Universitätssportinstitut
Innsbruck (USI) und die Möglichkeit einer leistungsdiagnostische Beratung am renommierten Institut für
Sportwissenschaften (ISW). Das Projekt „Spitzensportförderung an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck“
hat seinen Schwerpunkt im Bereich „Alpinsportarten“. „Darunter verstehen wir jedoch nicht nur traditionelle Alpinsportarten
wie das Ski Alpin und die Nordischen Disziplinen, sondern u.a. auch Rodeln, Snowboard, Skeleton, Eisschnelllauf,
Short Track sowie Sportklettern“, erklärt der Leiter des USI Mag. Helmut Weichselbaumer.
Das Rektorat der LFU Innsbruck schafft nun ab dem Studienjahr 2005/06 für SpitzensportlerInnen aus dem Alpinbereich
zusätzlich attraktive Studienbedingungen: Es wird ein Mentoringsystem – eine gezielte Betreuung von SportlerInnen
– mit eigenen Auswahlverfahren geben. Zur besseren Vereinbarkeit von Spitzensport und Studium ist mehr Flexibilität
bei Prüfungsterminen und Fristen geplant. „Dies schließt eine studienrechtliche Beratung und Betreuung
durch eine spezielle Ansprechperson ein“, erläutert Vizerektorin Eva Bänninger-Huber. „Wir wollen Spitzenathleten
in ihrer aktiven Zeit entgegenkommen und ihnen parallel zum Sport ein Studium ermöglichen. Sie müssen
allerdings die gleichen Leistungen erbringen wie alle anderen. Wir nehmen jedoch Rücksicht auf ihre speziellen
Bedürfnisse“, so Rektor Gantner.
Die Aufnahme der Athleten zum Studium wird vom Rektorat auf Vorschlag einer Auswahlkommission erfolgen. In das
Programm sollen ausschließlich Top-Athlethen aufgenommen werden. Die StudienanfängerInnen müssen
ihre Wettbewerbsfähigkeit über Spitzenplätze bei internationalen Bewerben im Bereich Alpinsport
nachweisen können. Die Bereitschaft zur Teilnahme an Universiaden muss gegeben sein.
Kombination aus Wissen und Sport
Mag. Paul Ganzenhuber, Direktor des Schigymnasium Stams, ist hoch erfreut über die Initiative der Universität
Innsbruck: „Die Verbindung zwischen Spitzensport und Studium ohne Leistungsabschlag macht dieses Projekt einzigartig
und die Universität Innsbruck zu einem Vorreiter in Europa“, so Ganzenhuber. „Der Sport braucht eine Intellektualisierung
um gesellschaftsrelevant zu bleiben“.
Dieses Modell ermöglicht jungen Spitzensportlern nun eine durchgängige Aus- und Weiterbildung in Tirol.
Bisher wechselten die MaturantInnen an amerikanische Universitäten oder traten in das Leistungssportzentrum
des Bundesheeres ein. Wer in Österreich studieren wollte, konnte ein Studium wie Anton Innauer erst nach dem
Ende der sportlichen Karriere beginnen. Heutzutage ist das nicht mehr möglich. Die beste Phase für HochleistungssportlerInnen
liegt zwischen 27 und 33 Jahre: „Für den österreichischen Skiverband wird diese Lücke zwischen Sport
und Weiterbildung nun geschlossen“, freut sich Mag. Arno Staudacher, zuständig für die Nachwuchsförderung
beim ÖSV.
Tirol ist ein Spezialist im Alpinsport und verfügt über weltweit anerkannte Ausbildungsstätten für
Top-Athleten: Das Skigymnasium Stams vom Österreichischen Skiverband (ÖSV) ist gemeinsam mit dem Sport
BORG Fallmereyerstraße ein Mekka für sportbegeisterte und talentierte junge Spitzensportler. Im Bereich
der Leistungsdiagnostik sowie dem Alpinsport ist das Institut für Sportwissenschaften (ISW) als Kompetenzzentrum
österreichweit führend und ist somit eine ideale Ergänzung zu den Einrichtungen des ÖSV. Der
alpine Spitzensport in Österreich wird von einer Kooperation von allen drei Institutionen profitieren und
bildet eine neue Basis für künftige OlympiasiegerInnen und WeltmeisterInnen, die schon in den nächsten
Jahren unter dem Logo der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck an den Start gehen werden. |