Kärntens Bauwirtschaft erlebt starke Zuwächse  

erstellt am
03. 06. 05

Im Jänner und Feber 2005 ein Plus von 19,3 Prozent gegenüber Vorjahreswerten erreicht – Österreich-Schnitt: ein Minus von 2,7 Prozent
Klagenfurt (lpd) - Die Bauwirtschaft Kärntens, die im letzten Drittel des abgelaufenen Jahres hervorragende Ergebnisse mit teils zweistelligen Zuwachsraten vorweisen konnte, schloss auch zu Jahresbeginn 2005 nahtlos an diese erfreuliche Entwicklung an. Wurde bereits im Jänner mit Plus 22,2 Prozent ein überraschend hoher Zuwachs des Bauproduktionswertes festgestellt, erreichte der Anstieg im Februar 2005 bei einem Produktionswert von 35,6 Mio. Euro ein Plus von 16,5 Prozent. Das gab Wirtschaftsreferent Landeshauptmann Jörg Haider unter Hinweis auf die nun vorliegenden Daten der Landesstelle für Statistik bekannt.

Wie der Landeshauptmann erklärte, seien in Kärnten eine Fülle von öffentlichen Baumaßnahmen und Infrastrukturprojekten im Laufen. Im Land herrsche eine sehr positive wirtschaftliche Stimmung, es werde wieder gerne investiert. Kärnten setze auf Beschäftigungsoffensiven und gehe damit einen sehr erfolgreichen Weg entgegen dem Trend in anderen Bundesländern.

Bundesweit wurde in der Bauwirtschaft dagegen sowohl im Jänner (minus 1,2 Prozent) als auch im Feber (minus 4,2) jeweils eine Abnahme verzeichnet. Trotz witterungsbedingter, temporärer Stilllegungen einzelner Baustellen in diesen beiden Wintermonaten konnte sich die Kärntner Bauwirtschaft – entgegen dem Bundestrend – sehr gut behaupten.

11,2 Mio. Euro oder 31,5 Prozent des Produktionswertes wurden aus öffentlichen Aufträgen erwirtschaftet, 24,4 Mio. Euro oder 68,5 Prozent waren dem privaten Sektor zuzurechnen. Die insgesamt sehr günstige Entwicklung war sowohl auf die Zunahme der privaten (plus 16,5 Prozent) als auch der öffentlichen Aufträge (plus 16,5) zurückzuführen.

Aus der Analyse nach Bausparten wird deutlich, dass die Bauwirtschaft Kärntens im Feber am meisten durch die Ausweitungen im Tiefbau, der ein Umsatzplus von 66,5 Prozent eingebracht hatte, profitieren konnte (Österreich: - 9,1 Prozent).

Im Zeitraum Jänner bis Feber 2005 wurden im Bauwesen Kärntens nach vorläufigen Ergebnissen insgesamt 71,9 Mio. Euro erwirtschaftet. Gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres errechnet sich daraus eine Zunahme um 19,3 Prozent (Österreich: minus 2,7).
Witterungsbedingt fand die Bauwirtschaft zu Jahresbeginn 2005 bessere Verhältnisse als 2004 vor und konnte diese auch dementsprechend nutzen. Der Hochbau, der in den ersten beiden Monaten 47,3 Mio. Euro eingebracht hatte, lag zwar nur um 0,3 Prozent über dem Vorjahresergebnis (Österreich: minus 11,3), dafür konnte aber der Tiefbau mit einem Bauvolumen von 21,8 Mio. Euro um nicht weniger als 83 Prozent zulegen (Österreich: plus 13,1). Die restlichen 2,8 Mio. Euro (plus 142,4) entfielen auf vorbereitende Baustellenarbeiten (Österreich: plus 20,2).

Bei den öffentlichen Aufträgen, die mit 23,0 Mio. Euro rund 32 Prozent des gesamten Produktionswertes ausmachten, war ein Zuwachs um 19,8 Prozent verzeichnet worden (Österreich: plus 11), bei den Bauleistungen aus privaten Aufträgen lag der Anstieg mit 19,1 Prozent etwa in der selben Größenordnung (Österreich: minus 8,9).

Der Bundesländervergleich zeigt die regional unterschiedlich ausgeprägte Baukonjunktur im Zeitraum Jänner bis Feber 2005. Rückgängen in Vorarlberg (minus 19,6), Tirol (minus 19,5), Wien (minus 9,6) und Niederösterreich (minus 8,1) standen Zuwachsraten in den anderen fünf Bundesländern gegenüber, wobei Burgenland, Salzburg und Kärnten (plus 19,3 Prozent) am besten abgeschnitten hatten. Für den Bundesdurchschnitt errechnet sich für diesen Zeitraum mit Minus 2,7 Prozent eine leicht negative Entwicklung.

Ende Februar konnte die österreichische Bauwirtschaft Auftragsbestände im Gesamtwert von 5,21 Mrd. Euro vorweisen. Damit waren die Auftragsreserven um 15,1 Prozent höher als zum gleichen Stichtag des Vorjahres.

In Kärnten konnte die Bauwirtschaft Ende Feber auf einen Auftragspolster von 265 Mio. Euro verweisen, womit der Bestand des Vorjahres um 6,2 Prozent überschritten worden war. Salzburg (minus 30,4 Prozent) und Oberösterreich beispielsweise mussten Rückgänge ihrer Auftragsbestände verbuchen. Mit Ausnahme dieser beiden Bundesländer kann im übrigen Österreich auch im weiteren Jahresverlauf mit einer günstigen Baukonjunktur gerechnet werden.
     
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