Österr. und Europäischer Arbeitsmarkt
hat Mehr an Flexibilisierung im globalen Wettbe- werb notwendig - Unterstützung für Österreichs
Haltung bei Beschäftigungs-Ministerrat
Wien (PdI) - Die Industriellenvereinigung (IV) unterstützt die Bemühungen auf europäischer
und nationaler Ebene, die Arbeitszeitbedingungen zu modernisieren und somit den Erfordernissen der Wettbewerbsfähigkeit
und der besseren Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben anzupassen. „Der europäische Arbeitsmarkt hat ein
Mehr an Flexibilität notwendig. Gerade angesichts der Ergebnisse der Verfassungs-Referenden in Frankreich
und den Niederlanden müssen die europäischen Arbeitsmärkte rasch fit für den globalen Wettbewerb
gemacht werden, damit Beschäftigung geschaffen und gesichert werden kann“, erklärte der Generalsekretär
der Industriellenvereinigung (IV), Mag. Markus Beyrer, anlässlich des Rates Beschäftigung, Sozialpolitik,
Gesundheit und Verbraucherschutz am Donnerstag (02. 06.) in Luxemburg. Ausdrücklich verwies der IV-Generalsekretär
auf die konstruktive Rolle Österreichs - vertreten durch BM Bartenstein - bei der Diskussion der EU-Arbeitszeitrichtlinie.
Die Notwendigkeit für die Modernisierung und Flexibilisierung der Arbeitszeitbedingungen ist für die
gesamte europäische Industrie und Wirtschaft unbestritten. Ebenso unbestritten bleibt für die Industrie,
dass der Schutz der Gesundheit der Arbeitnehmer nicht beeinträchtigt werden darf. „Entscheidend für die
österreichischen Industrieunternehmen ist, dass zur Sicherung des Wirtschaftsstandortes und damit der österreichischen
Arbeitsplätze, Arbeitszeitmodelle so gestaltet werden können, dass Aufträge möglichst dann
abgearbeitet werden können, wenn sie auch da sind.“
Für die EU-Arbeitszeitrichtlinie bedeutet dies:
- Dem Vorschlag der EU-Kommission folgend, sollte inaktive bzw. Bereitschafts-Zeit nicht in die wöchentliche
Höchstarbeitszeit einberechnet werden.
- Eine Verlängerung des Bezugszeitraums für die Berechnung der Höchstarbeitszeit von vier auf
zumindest zwölf Monate.
- Opt-out - die Möglichkeit von der wöchentlichen Höchstarbeitszeit zeitlich begrenzt - also auftragsabhängig
- abzuweichen.
„Im Ringen um mehr Beschäftigung sollten wir uns weder in Österreich noch in Europa die Chancen der Arbeitszeitflexibilisierung
entgehen lassen“, so Beyrer. „Die Reaktion auf den Ausgang der beiden Verfassungs-Referenden in Frankreich und
den Niederlanden darf nicht das Erlahmen jeglichen europäischen Reformwillens sein, im Gegenteil: Wir müssen
Europa und Österreich weiter wettbewerbsfähig gestalten. Jede andere Reaktion wäre fatal für
den Standort Europa und führt in eine wirtschafts- und beschäftigungspolitische Abwärtsspirale.“
|