Gorbach benützt EU-Vorsitz, um Anschluss an Transsibirische Eisenbahn zu thematisieren  

erstellt am
02. 06. 05

Wien (nöwpd) - Entgegen den jüngsten Berichten in der Öffentlichkeit, in denen über seinen Rücktritt spekuliert wird, hat Vizekanzler Hubert Gorbach die Absicht, die Zeit der EU-Präsidentschaft Österreichs im nächsten Jahr in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Verkehrsministerrates initiativ zu nützen. Angesprochen auf die Forderung der heimischen Industrie und der Wiener Grünen, rasch einen leistungsfähigen Bahnanschluss an die derzeit in der Slowakei endende Transsibirische Eisenbahn herzustellen, kündigte er am Dienstagabend in einem Wirtschaftsgespräch in Schwechat an, er werde diese Frage im Verkehrsministerrat der Union thematisieren. Es sei Aufgabe der Politik, konkrete Visionen von der Verlagerung der Transportströme von der Straße auf die Schiene genau zu prüfen und ihre Realisierung bei einem positiven Prüfungsergebnis auch in Angriff zu nehmen, meinte er vor Unternehmern aus der Region Schwechat.

In dem vom Obmann der Wirtschaftskammer Wien-Umgebung, Franz Therner, einberufenen Wirtschaftsgespräch räumte Gorbach ein, dass die im Vergleich zum europäischen Umfeld günstigen Wirtschaftsdaten Österreichs keinen adäquaten Niederschlag in der Stimmungslage der österreichischen Bevölkerung finden. Daher gelte es, "positive Stimmung zu verbreiten". Und obwohl die heimischen Zahlen beim Wirtschaftswachstum, Budget und bei der Arbeitslosenquote günstiger ausfallen als der EU-Durchschnitt, "müssen wir uns bemühen," sagte Gorbach, "noch besser zu werden."

Bereits sehr gut unterwegs ist Österreich im Bereich Forschung und Entwicklung. "Dafür wurde in Österreich noch nie so viel Geld investiert wie heuer," betonte der Vizekanzler. Konkret sind es 5,8 Milliarden Euro. Davon entfallen 63 Prozent auf private Stellen und 37 Prozent auf die öffentliche Hand. (mü)
     
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