9. "Römerfest" in Petronell-Carnuntum am Wochenende  

erstellt am
02. 06. 05

Petra Bohuslav verleiht einen "Schutzzauber"
Petronell (nlk) - Am kommenden Wochenende, 4. und 5. Juni, findet im Freilichtmuseum Petronell (Bezirk Bruck an der Leitha) das mittlerweile 9. „Römerfest“ statt, bei dem gemäß dem Motto „Pulsierendes Leben und authentisches Erleben“ das alte Carnuntum für zwei Tage aufersteht. Die Besucher erwarten Highlights wie Bogenschießen, Speerwerfen, Römische Handwerker oder auch eine „Zeitreise mit Julius Carnuntinus“. Entsprechend dem heurigen Schwerpunktthema „Römische lukullische Genüsse“ werden erstmals auch Speisen nach antiken römischen Rezepten angeboten. Am Samstag wird Landesrätin Dr. Petra Bohuslav die „Verleihung des Schutzzaubers für Haus II“ vornehmen. „Das ‚Römerfest’ ist ein wichtiger Baustein für die positive Weiterentwicklung des Archäologischen Parks Carnuntum“, meinte Bohuslav im Vorfeld.

Das Programm des Festes ist an beiden Veranstaltungstagen weitgehend gleich. Sowohl am Samstag als auch am Sonntag stehen unter anderem ein Morgenappell, ein Römischer Ringkampf, eine Landvermessung, die „Verpflegung der Legionen zu Mittag“, Katapultschießen, Adlerweihe oder auch Exerzieren auf dem Programm. Bei all diesen Aktionen sollen die Besucher mehr über das römische Militär und damit über Roms einstige Stellung als Weltmacht bzw. auch über das zivile Leben der Römer erfahren. Um jeweils 17 Uhr steht für Erwachsene eine Weinverkostung, um 17.30 Uhr die Verlosung zur „Julius Carnuntinus – Rätselrallye“ auf dem Programm. Ebenfalls an beiden Veranstaltungstagen wird die Möglichkeit zu einer Fahrt im Original getreuen römischen Streitwagen geboten.

Bei der „Verleihung des Schutzzaubers für Haus II“ durch Landesrätin Bohuslav handelt es sich um ein antikes Ritual, durch das Negatives von einem Bauwerk abgewehrt und guter Baufortschritt gewährleistet werden soll. Konkret wird zu diesem Zweck ein Ziegel, in den zuvor die Anfangsbuchstaben des römischen Alphabets eingraviert wurden, in das Gebäude eingemauert.

Die Grundlage für den Wiederaufbau boten die in den Jahren 2003 und 2004 durchgeführten archäologischen Untersuchungen, bei denen verschiedene Bauperioden über einen Zeitraum von rund 350 Jahren festgestellt wurden. Für den Bau vom Beginn des 4. Jahrhunderts n. Chr. lagen ausreichend lückenlose wissenschaftliche Ergebnisse vor, sodass der modellhafte Wiederaufbau des zentralen Wohnkomplexes am Originalstandort in Angriff genommen wurde. Im April dieses Jahres kam es zur Grundsteinlegung für die Errichtung der Vollrekonstruktion des römischen Wohnhauses im Maßstab 1:1. Das Gebäude wird zur Gänze in antiker Bautechnik sowie mit antiken Materialien nachgebaut, ein Vorhaben, wie es in Europa bisher noch nie umgesetzt wurde. Das Haus umfasst gemeinsam mit seinem Garten 225 Quadratmeter Grundfläche; der Garten soll nach Fertigstellung des Hauses als antiker Obstgarten angelegt werden. Mit der Beendigung der Bauarbeiten ist im Sommer 2006 zu rechnen. Für den heurigen Sommer sind spezielle Führungen geplant.

Informationen: http://www.carnuntum.at
     
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