Paris (esa) - Die Europäische Weltraumorganisation, deren Mitgliedstaaten ihre Kräfte mit dem
gemeinsamen Ziel der Nutzung und Erforschung des Weltraums bündeln, feierte am 31. Mai ihr dreißigjähriges
Bestehen. Mit überzeugenden Missionen hat sie Europa und seiner Industrie zu einer weltweiten Spitzenposition
auf dem Gebiet der Weltraumtätigkeiten verholfen.
Dabei deutete zu Beginn nichts auf eine europäische Erfolgsstory in der Raumfahrt hin. Die Welt war durch
die beiden Großmächte in Einflußgebiete aufgeteilt, in denen entweder die Sowjetunion oder die
USA politisch wie auch militärisch ihre Führungsrolle sowohl auf der Erde als auch im Weltraum nahezu
unangreifbar umzusetzen verstanden. Und dennoch ist es Europa in den vergangenen Jahrzehnten gelungen, auf vielen
Gebieten der Erforschung und Nutzung des Weltraums nicht nur zu den beiden Großen aufzuholen, sondern mit
ihnen gleichzuziehen und heute ein – hüben wie drüben – anerkannter Partner zu sein. Mehr noch: Heute
verkörpert die ESA den Rang Europas als einer der großen Raumfahrtpioniere weltweit - insbesondere bei
der Weltraumwissenschaft, der Erdbeobachtung, der Telekommunikation und den Raumfahrzeugträgern.
„Nach der Gründung der ESA am 31. Mai 1975 durch die Verschmelzung ihrer Vorgängerorganisationen ESRO
und ELDO feiern wir heute 30 Jahre europäischer Weltraumtätigkeiten - welch ein Erfolg! Die ESA hat es
geschafft, in so kurzer Zeit zu einer der renommiertesten Raumfahrtagenturen der Welt zu werden. Schlüssel
zu dieser Erfolgsstory war die internationale Zusammenarbeit, in erster Linie zwischen den Mitgliedstaaten, aber
auch mit anderen Raumfahrtmächten“, so ESA-Generaldirektor Jean-Jacques Dordain.
„Ich fühle mich außerordentlich geehrt und bin stolz, heute Generaldirektor dieser Organisation sein
und ihren 30. Jahrestag in einem bereits an Erfolgen reichen Jahr feiern zu dürfen, darunter die Huygens-Landung
auf Titan, der Start der neuen Ausführung der Ariane-5 und die Eneide-Mission zur Internationalen Raumstation,
um nur einige zu nennen.
Zu verdanken haben wir dies den Mitgliedstaaten, den Bediensteten und dem Auftragnehmerpersonal der ESA sowie all
jenen in den nationalen Raumfahrteinrichtungen und in der Industrie in ganz Europa, die seit den Anfängen
in den 60er Jahren an den Erfolg der ESA geglaubt und ihre Zeit und ihre Bemühungen dem Wachstum dieser Organisation
gewidmet haben. Und wir werden in der Zukunft noch viele Projekte gemeinsam verwirklichen“.
Im Licht ihrer nachhaltigen Erfolge der letzten 30 Jahre verstärkt die ESA nun ihre Zusammenarbeit mit der
Europäischen Union, um die europäische Raumfahrt in den Dienst der EU-Politikbereiche und der europäischen
Bürger zu stellen. Dadurch werden die gemeinsamen europäischen Anstrengungen in der Raumfahrt weiter
konsolidiert und diese damit international dauerhaft wettbewerbsfähiger gemacht. Die Europäische Raumfahrtpolitik
wird auf die wachsenden Ambitionen Europas abgestimmt. Vor allem in den Bereichen Verkehr, Umwelt, Sicherheit,
Landwirtschaft und Technologie entwickelt sich die Raumfahrt zu einem wichtigen Feld europäischer Politik
und wird sich verstärkt an den Bedürfnissen der Bürger Europas ausrichten. Da die Länder Europas
zunehmend gemeinsam handeln, werden die Weltraumtätigkeiten in Zukunft unausweichlich ein weit größeres
und integrierteres Unterfangen sein, und die ESA bereitet sich darauf vor, noch bedeutendere Aufgaben für
Europa zu übernehmen. |