Eröffnung am Samstag, 4. Juni, um 10.00 Uhr Komplettierung des attraktiven Besucherangebotes
Salzburg (lk) - Am Samstag, 4. Juni, wird um 10.00 Uhr auf der Burg Mauterndorf im Lungau vom Tourismusreferent
Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Wilfried Haslauer die historische Mautstelle mit einer kleinen Feier eröffnet.
Dieses Datum wurde bewusst gewählt, da an diesem Wochenende auf der Burg und im Markt Mauterndorf das beliebte
Mittelalterfest stattfindet.
Nachdem im Jahr 2000 der Haupttrakt der Burg bzw. im Jahr 2003 der Bergfried mit seinen sechs Etagen unter dem
Motto „Lust auf Mittelalter – eine Zeitreise in vergangene Zeiten“ zu neuem Leben erweckt wurde, gelingt es der
Salzburger Burgen- & Schlösserbetriebsführung nun auch das „Herz“ der Burg, die mittelalterliche
Mautstelle, den Gästen zu präsentieren.
Bisher wurden diese Räumlichkeiten als Lager für das in der Burg angesiedelte Lungauer Landschaftsmuseum
genutzt; eine Umschichtung der Lagermöglichkeiten machte es möglich, dass nun die rund 36 Quadratmeter
große Mautstelle frei wurde. „Wir haben großes Glück gehabt, dass wir einerseits durch beste Kooperation
mit den Kustoden des Landschaftsmuseums eine Umsiedlung erzielen und andererseits als Partner an einem EU-Interreg-III-Projekt
teilnehmen konnten, wodurch ein Großteil der Kosten für die Adaptierung der Mautstelle abgedeckt ist“,
erläutert Mag. Barbara Walton, die Geschäftsführerin der Salzburger Burgen- & Schlösserbetriebsführung.
Die Kosten für die neue Mautstelle, in erster Linie kleine bauliche Ausbesserungen, Elektroanschlüsse
für die Beleuchtungskörper, das teilweise Ausmalen des Raumes, vor allem aber die Anfertigung der historisch
originalgetreu nachgebildeten Exponate, belaufen sich auf rund 50.000 Euro, wovon 35.000 Euro durch das Interreg-III-Projekt
finanziert werden.
Verantwortlich für das Konzept bzw. die historischen Recherchen zeichnet – so wie bereits bei dien anderen
Ausstellungsräumen – Mag. Magda Krön, die Leiterin des Museumspädagogischen Instituts Salzburg.
Auf Basis der historischen Abbildungen erhielt die Firma Past Forward (York, England) wiederum den Auftrag, die
Ausstattungsgegenstände historisch getreu nachzubilden. Bei den Exponaten handelt es sich um die Schreibstätte
des Mautners, einen Säumer mit Ross in der Mautstelle und verschiedene Utensilien, die sich im Mittelalter
wahrscheinlich in diesem Raum befunden haben. Im Vergleich zu den Ausstellungen im Haupttrakt der Burg und im Bergfried
auf sechs Etagen ist die Mautstelle eine kleine Angebotserweiterung. Sie trifft aber genau den Kern der mittelalterlichen
Funktion der Burg als Mautstätte und schlägt somit die Brücke zum Interreg-III-Projekt, bei dem
das Thema „Handelsroute“ im Mittelpunkt steht.
Der offizielle Projekttitel lautet „Österreich und Italien – die Habsburger und die Venezianer zwischen 1700
und 1800 auf der Kulturroute Via Imperialis“. Die weiteren österreichischen Projektteilnehmer sind die Feste
Kufstein (Tirol) zum Thema „Die Gerichtsbarkeit der Habsburger“ und St. Paul im Lavanttal (Kärnten) mit einer
Ausstellung zum Thema „Historische Reiserouten“. Von italienischer Seite beteiligt sich die Provinz Belluno mit
zirka 20 Villen in ihrer Region. Jeder Projektpartner erhält die gleiche finanzielle Förderung.
Das Projekt ist vor allem als eine grenzüberschreitende Bewerbung der Partnerliegenschaften vorgesehen – hierzu
wird es in Kürze einen Info-Flyer sowie ein detailliertes Buch über die beteiligten historischen Häuser
geben, was die Gäste dazu animieren soll, auch die übrigen Liegenschaften zu besuchen. Zusätzlich
wird eine DVD-Dokumentation sowie ein eigener Internetauftritt der Projektteilnehmer vorbereitet. Parallel dazu
sollen bei den verschiedenen Veranstaltungen und Festivitäten die Partner ihr Haus bzw. ihre Region bei den
Einheimischen der Partnerregionen bewerben. Anlässlich der Eröffnungsfeier werden sich alle verantwortlichen
Projektvertreter in Mauterndorf einfinden und die Provinz Belluno wird um die Gunst der Lungauer Gäste werben.
Mag. Barbara Walton bestätigt: „Alle guten Dinge sind drei und ich bin sehr froh, dass wir mit dieser dritten
Phase nun das Besucherangebot für die Burg Mauterndorf abgeschlossen haben – für die nächsten Jahre
wenigstens. Der Erfolg hat uns recht gegeben: seit der Umgestaltung der Burg als Familienattraktion basierend auf
lebendiges Mittelalter kommen jährlich fast 30.000 Gäste auf die Burg – vorher waren wir froh, wenn 5.000
Besucherinnen und Besucher pro Jahr zu uns kamen“. Rund 1,1 Millionen Euro sind im Zeitraum 2000 bis 2005 in die
Neuadaptierung der Burg geflossen. Davon kamen 400.000 Euro aus Eigengeldern der Salzburger Burgen- & Schlösserbetriebsführung
und rund 360.000 Euro vom Land Salzburg bzw. von der EU. Die Burg ermöglichte nicht nur ein hohes Auftragsvolumen
für örtliche Firmen, sondern schuf eine beachtliche Anzahl von Arbeitsplätzen. Die Burg Mauterndorf
hat sich inzwischen als wichtiger touristischer Leitbetrieb des Lungaus etabliert. |