Häupl und Rieder bei Premierenfahrt mit Bus auf neuer U2- Hochstrecke
Wien (rk) - Bis Mai 2008 wird die Linie U2 von der derzeitigen Endstelle am Schottenring über
den Praterstern und das Messegelände zum Ernst-Happel-Stadion verlängert. Seit Sommer 2003 wird an der
rund vier Kilometer langen Verlängerungsstrecke gebaut. Schon jetzt - rund drei Jahre vor der Eröffnung
des neuen Streckenabschnitts und zwei Jahre nach dem Spatenstich im Jahr 2003 wurden die Rohbauarbeiten an der
Hochstrecke zwischen Messe und der neuen Hochleistungsstation beim Stadion erfolgreich abgeschlossen.
Den symbolischen Schlussakt für die Rohbauarbeiten setzten Bürgermeister Dr. Michael Häupl und Finanz-
und Wirtschaftsstadtrat Vizebürgermeister Dr. Sepp Rieder am Dienstag mit dem Betonieren des letzten Tragwerkstücks.
Erstmals wurde die Hochstrecke auch befahren und zwar in einem Bus der Wiener Linien. Die Gleisbauarbeiten folgen
nun im nächsten Schritt. Auch mit den Stahlbauarbeiten für den Innenausbau der Stationen wurde bereits
begonnen. Insgesamt werden im neuen U2-Teilstück bis zum Stadion 19 Aufzüge und 16 Fahrtreppen eingebaut.
1.441 Bauaufträge an 427 Firmen wurden im Rahmen des U2-Ausbaus bis jetzt vergeben. Damit sind die Wiener
Linien genau im Zeitplan und die U2 ist konsequent auf EM-Kurs.
Schon ab 10. Mai 2008 - ein Monat vor der EM Eröffnung - werden die Wiener und Wienerinnen auf der neuen U2
unterwegs sein können. Und das bei einer Fahrzeit von nur 14 Minuten für die 7,4 Kilometer lange Strecke
vom Karlsplatz bis Stadion.
Fünf neue U2-Stationen bis Mai 2008
Zu den schon bestehenden sechs U2-Stationen zwischen Karlsplatz und Schottenring kommen mit der Verlängerung
der U2 fünf neue Stationen dazu (Taborstraße, Praterstern, Messe, Trabrennstraße bis Stadion).
Zwei Drittel der 4,3 Kilometer langen Verlängerungsstrecke werden von den Silberpfeilen im Tunnel (das ist
der Streckenabschnitt vom Schottenring über die Stationen Taborstraße und Praterstern bis zur Messe),
das restliche Drittel in Hochlage (das sind die Stationen Trabrennstraße und Stadion) zurückgelegt.
Die Station Trabrennstraße ist als Brückentragwerk mit Abgängen an beiden Bahnsteigenden konzipiert.
Aus Witterungs- und Schallschutzgründen wird sie - wie auch die anderen U2 Stationen in Hochlage - komplett
eingehaust.
Station Stadion: Betriebtechnisches Meisterstück
Das Stadion hat ein Fassungsvermögen von rund 50.000 Menschen. Fast jeder zweite Besucher reist mit der U-Bahn
an. Am Ende einer ausverkauften Veranstaltung müssen also zwischen 22.000 und 25.000 Personen innerhalb einer
Stunde mit der U-Bahn weggebracht werden. Um diese Anforderungen zu bewältigen, ist die Station mit drei Gleisen
und zwei Bahnsteigen konzipiert. Durch das Zusatzgleis wird es möglich, problemlos Verstärkerzüge
einzusetzen und den tausenden Stadionbesuchern das Aus- und Einsteigen so leicht wie möglich zu machen. Die
Stadionbesucher erreichen die Bahnsteige über insgesamt acht Zugänge (vier an den Bahnsteigenden und
vier weitere in der Mitte der Bahnsteige). Das Konzept für die Station wurde von den Wiener Linien gemeinsam
mit dem Österreichischen Institut für Schul- und Sportstättenbau (ÖISS) entwickelt. Ein spezielles
Leitsystem garantiert die Sicherheit der Fahrgäste vor bzw. in der Station und am Bahnsteig.
Verlängerung der U2 vom Stadion bis nach Aspern wird 2009 abgeschlossen
Die U2 ist derzeit 3,5 Kilometer lang und führt vom Karlsplatz bis Schottenring. Bis Mai 2008 kommen
mit der Verlängerung bis zum Stadion vier weitere Kilometer dazu. Bis 2009 folgt auch der Bau des fünf
Kilometer langen zweiten Teilstücks der neuen U2 vom Stadion bis nach Aspern.
Die neue U2 vom Karlsplatz bis Aspern wird dann nach ihrer Fertigstellung eine Länge von 12,547 Kilometer
aufweisen, mit insgesamt 17 Stationen. Sie verbindet acht Bezirke (1., 2., 4., 6., 7., 8., 9., und 22.) und bietet
Umsteigemöglichkeiten zu drei anderen U-Bahn-Linien (U1, U3 und U4) sowie zwei Schnellbahnanschlüsse
(Praterstern und Stadlau). In Summe werden in das gesamte Projekt des U2-Ausbau rund 1,3 Milliarden Euro veranschlagt.
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