… in den wissenschaftlichen Nachwuchs der Uni Innsbruck
Innsbruck (universität) - Mit einer Million Euro aus dem laufenden Budget wird die Förderung
des wissenschaftlichen Nachwuchses an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck im Jahr 2005 unterstützt.
Über diese österreichweit einzigartige Initiative zur Forschungsförderung werden universitätsintern
Stipendien für herausragende Doktorate vergeben. Das Bundes- ministerium für Bildung, Wissenschaft und
Kultur stellt im Vergleich allen (!) österreichischen Universitäten insgesamt 468.848,70 Euro für
die Nachwuchsförderung zur Verfügung.
„Wir wollen optimale Rahmenbedingungen für junge Forscherinnen und Forscher schaffen und unserem Nachwuchs
eine attraktive Karriere ermöglichen“, erklärt Rektor Manfried Gantner die neue Initiative zur Forschungsförderung
an der LFU Innsbruck.
Die forschungsgeleitete Lehre wird damit weiter gestärkt und die Attraktivität der Doktorstudien erhöht:
„Wir wollen die besten Köpfe an der Universität Innsbruck halten. Sie sind das Kapital einer Universität“,
führt Gantner aus. Mit dieser neuen Form der Nachwuchsförderung übernimmt die LFU Innsbruck in Österreich
eine Vorreiterrolle und wird zu einem Mekka für Doktoranden: „In Innsbruck entsteht eine neue Dissertationskultur.
Ein Innsbrucker Doktorat ist ein Gütesiegel“, so Gantner.
Vergeben werden heuer erstmals 100 Doktoratsstipendien der „Nachwuchsförderung der Leopold-Franzens-Universität“.
Zur Förderung der Frauen werden mindestens 50 Prozent der Forschungsmillion dem weiblichen wissenschaftlichen
Nachwuchs gewidmet. Die Auszahlung erfolgt in Monatsraten in der Höhe von rund 600 Euro netto: „Das Versprechen
des Rektorats zu seiner Wahl zur Intensivierung der Nachwuchs-, Frauen- und Forschungsförderung wird mit diesem
Projekt eingelöst“, freut sich Gantner.
Nach Abschluss des Doktorats soll den Forschenden künftig eine durchgehende Universitätskarriere ermöglicht
werden. Gefördert werden heuer erstmals Forschungsprojekte quer durch alle Fakultäten mit einem Betrag
von 300.000 Euro. Es soll eine nachhaltige wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Forschungsgegenstand im
Rahmen von FWF- oder EU-Projekten gewährleistet sein.
Abgewickelt werden alle Forschungsförderungsinitiativen über das Vizerektorat für Forschung
(2,4 Millionen Euro insgesamt im Jahr 2004). „Die Zukunft gehört den Forschungsuniversitäten“, bestätigt
Forschungsvizerektor Tilmann Märk: „Kriterien für die Vergabe sind die Studienleistungen der AntragstellerInnen
und die Ziele der Disseration.“ Er strebt eine größtmögliche Transparenz bei der Vergabe der Mittel
an: „Die Entscheidungen müssen nachvollziehbar sein.“ Im Vorjahr wurden daher viele internationale Gutachten
bei Vergabeentscheidungen eingeholt.
Während viele Doktoranden im Bereich der Naturwissenschaften und der Technik ihr Doktorat im Rahmen von Forschungsprojekten
mitfinanzieren, soll diese Forschungsförderung gezielt zur Unterstützung von bestehenden Forschungsschwerpunkten
sowie von Doktoranden anderer Disziplinen, die nicht über diese Möglichkeiten verfügen, eingesetzt
werden: „Es wird eine Chancengleichheit für alle geben“, kündigt Märk an: „Von den derzeit zirka
1.500 Doktoranden können 20 Prozent von ihnen über Drittmittelprojekte und diese neue Förderinitiative
in Innsbruck unterstützt werden.“ Im Jahr 2004 schlossen 599 Doktoranden ihr Doktorat ab.
Finanziert wird die Forschungsmillion durch Umschichtungen innerhalb der Universität: „Wir bemühen uns
bereits um eine Refinanzierung beim Bund. Aber als Wirtschaftler sollte man nie eine Handlung setzen, um Subventionen
zu erhalten oder Steuern zu sparen. Das Grundgeschäft muss stimmen. Wer sich ausschließlich an Vergünstigungen
orientiert, produziert am Markt vorbei“, erklärt der Finanzwissenschaftler Gantner. Daher werde diese Initiative,
selbst wenn eine Refinanzierung scheitern sollte, in den nächsten beiden Jahren durchgeführt werden. |