Neues Verfahren friert Eizellen extrem schnell ein  

erstellt am
31. 05. 05

Vitrifikation verhindert Bildung von Eiskristallen
Ann Arbor (pte) - Wissenschafter der University of Michigan sind zuversichtlich, dass sie ein verbessertes Verfahren zur Aufbewahrung von Eizellen von Frauen gefunden haben, die sich einer Krebsbehandlung unterziehen müssen. Bestehende Methoden können durch die Bildung von Eiskristallen eine Schädigung der Eizellen verursachen. Die Forscher erzielten jetzt mit der so genannten Vitrifikation gute Ergebnisse bei Mäusen. Während dieses Sofortgefrierverfahrens bilden sich keine Eiskristalle. Sie erklärten, dass nahezu die doppelte Anzahl von Eizellen dieses neue Verfahren unbeschadet überlebte. Die Ergebnisse der Studie wurden auf dem 13th World Congress on IVF Assisted Reproduction and Genetics der Öffentlichkeit präsentiert.

Bei der Vitrifikation werden Eizellen so rasch abgekühlt, dass der Übergang von flüssig zu fest sofort erfolgt. Laut dem leitenden Wissenschafter Gary Smith überlebt bei traditionellen langsamen Verfahren nur etwas mehr als die Hälfte das Auftauen. "Mit Hilfe der Vitrifikation erzielen wir eine Überlebensrate von 98 Prozent." Für Krebspatientinnen sei es von entscheidender Bedeutung, dass so viele Eizellen wie möglich zur Verfügung stünden. Bei den Mäusen waren 80 Prozent der konservierten Eizellen für eine Befruchtung geeignet. Rund 30 Prozent entwickelten sich in der Folge zu Mäusejungen. Diese Erfolgsrate sei laut Smith mit jener von künstlichen Befruchtungen mit Eizellen vergleichbar, die nicht eingefroren wurden.

Vor dem Einsatz der Vitrifikation sind jedoch einige Voraussetzungen zu erfüllen. Die Eizellen müssen vor der Konservierung reifen. Dafür ist eine 14 tägige Hormonbehandlung der Frau erforderlich. Das Wachstum einiger Krebsarten wie des Brustkrebses nimmt beim Kontakt mit Hormonen zu. Zusätzlich kann sich der Beginn der Krebsbehandlung durch die notwendige Reifung der Eizellen verzögern. Diese Faktoren können die Einsatzmöglichkeit bei manchen Patientinnen laut Smith einschränken. Taiwanesische Wissenschafter haben laut BBC bereits von einer erfolgreichen Schwangerschaft nach einer Vitrifikation berichtet. Da sich das Verfahren noch im Experimentstadium befindet, konzentrierte sich das Team auf Tests mit Mäusen. Eizellen einer Patientin wurden ebenfalls bereits erfolgreich konserviert. An einen routinemäßigen Einsatz sei jedoch erst nach zahlreichen weiteren Tests zu denken.
     
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