6 Todesopfer, keine weiteren Vermissten - Hilfsprojekte bereits angelaufen
Linz (lk) - Eine abschließende Bilanz der Opfer der Tsunamikatastrophe in Südostasien
kann aus oberösterreichischer Sicht nun gezogen werden. Insgesamt sechs Todesopfer aus Oberösterreich,
vier Frauen und zwei Männer, konnten identifiziert werden. Eine weitere vermisste Person hat sich mittlerweile
gemeldet. Dies wurde Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer von der Sicherheitsdirektion für Oberösterreich
mitgeteilt. Damit gibt es aus unserem Bundesland keine weiteren Vermissten mehr. Österreichweit sind derzeit
insgesamt 74 Todesopfer zu beklagen.
"Viele Helferinnen und Helfer aus Oberösterreich waren im Katastrophengebiet im Einsatz. Das Land wird
sie für ihr selbstloses Engagement in geeigneter Form ehren", kündigt der Landeshauptmann an.
Das Land Oberösterreich wird sich in den nächsten drei Jahren mit insgesamt
1,71 Millionen Euro an der Wiederaufbauhilfe beteiligen. Mit den Mitteln des Landes Oberösterreich helfen
oberösterreichische Hilfsorganisationen in Indien, Sri Lanka und Thailand.
Die meisten Projekte sind bereits angelaufen
Im indischen Bundesstaat Tamil Nadu sollen durch die Caritas Häuser sowie die Lebensgrundlage für
100 Familien und die Dorfinfrastruktur wieder hergestellt werden.
Die Volkshilfe Oberösterreich errichtet ebenfalls im indischen Bundesstaat Tamil Nadu ein Oberösterreich-Dorf
von 50 Häusern für 50 Großfamilien, eine Schule, ein Gemeindezentrum und Infrastrukturmaßnahmen.
Die indischen Verwaltungs-behörden haben die Errichtung der Häuser bereits bewilligt. Mit dem Bau kann
im Juli/August begonnen werden.
Auch das Evangelische Diakoniewerk Gallneukirchen errichtet mit Unterstützung des Landes Oberösterreich
50 Häuser in Tamil Nadu. Weiteres Projekt ist die Versorgung von 50 Waisenkindern mit Unterkunft, psychologischer
Betreuung, Verpflegung, Kleidung und Schulbildung in der Gemeinde Tirupattur im Bundesstaat Tamil Nadu.
Beim Projekt der Katholischen Männerbewegung Linz zum Wiederaufbau zerstörter Infrastruktur ebenfalls
in Indien sind mittlerweile die Planungsarbeiten abgeschlossen.
Die UNICEF verstärkt mit Unterstützung durch die Mittel aus Oberösterreich die Prävention von
Minenunfällen durch intensive Aufklärung und Information auf Dorfebene. Vor allem in den Schulen wird
durch bewährte Programme versucht, die Verhaltensweise der Kinder zu ändern. Die Unterstützung für
Überlebende von Minenunfällen kann ebenfalls ausgebaut werden.
Das oberösterreichische Rote Kreuz errichtet im Süden Sri Lankas ein Oberösterreich-Dorf mit 250
Häusern, Schule und Kindergarten unter dem Motto "Hilfe zur Selbsthilfe". Dazu werden auch Kosten
für die Ausbildung von Kindergärtnerinnen, Lehrerinnen und Lehrern übernommen.
Das Österreichische Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung wird mit Mitteln aus Oberösterreich
unter anderem bei der Traumaarbeit mit betroffenen Menschen im Osten Sri Lankas und bei der Versöhnungsarbeit
zwischen Angehörigen der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen im Rahmen eines Friedensprojekts unterstützt.
Der Arbeiter-Samariter-Bund errichtet mit Unterstützung des Landes Oberöster-reich 50 Häuser für
50 Familien in Sri Lanka, deren Bau bereits bewilligt und begonnen worden ist. Die ersten Häuser werden schon
im kommenden Monat an die Familien übergeben.
Das Hilfswerk baut in Thailand ein Gesundheits- und Sozialzentrum auf, in dem auch ein Kindergarten, Werkstätten
und ein Gemeinschaftszentrum integriert sind.
"Ziel ist es vor allem, Familien mit dem Notwendigsten zu versorgen und ihnen langfristig eine feste Unterkunft
sowie die Möglichkeit zu geben, ihren beruflichen Tätigkeiten wieder nachgehen zu können. Geholfen
wird auch mit langfristigen Maßnahmen wie dem Wiederaufbau von Häusern, der Landwirtschaft und der Fischerei
und damit bei der Herstellung neuer Lebensgrundlagen", betont Pühringer. |