Wahlgewinner
FSG erreicht 89,85 Prozent
GdE-Vorsitzender Haberzettl: ÖBB-Zerschlagung und misslungene Reform motivierten zu
hoher Wahlbeteiligung
Wien (GdE/FSG) - Bei den ersten Betriebsratswahlen nach der Zerschlagung der ÖBB durch die schwarz-blau-orange
Bundesregierung entschied sich die überwältigende Mehrheit der knapp 42.000 Wahlberechtigten für
die Fraktion Sozialdemokratische GewerkschafterInnen (FSE/FSG). Die FSE/FSG erreichte insgesamt 89,85 Prozent und
679 Mandate und konnte somit ihr Wahlergebnis von den letzten Personalvertretungswahlen im Jahre 2001 um 0,11 Prozent
verbessern. Das ist das beste Ergebnis der sozialdemokratischen GewerkschafterInnen seit 1931.
Von 7. bis 9. Juni 2005 fanden in allen neun Unternehmen der ÖBB, sowie bei der Graz-Köflacher-Bahn (GKB)
Betriebsratswahlen auf Grund des Arbeitsverfassungsgesetzes statt (nachdem die Bundesregierung das bisher für
die Bahn geltende Bahnverfassungsgesetz im Rahmen der ÖBB-Reform außer Kraft gesetzt hatte). Bei einer
Wahlbeteiligung von 84,28 Prozent wurden bundesweit folgende Ergebnisse erzielt: Sozialdemokratische Eisenbahner
(FSE/FSG): 30.113 Stimmen und 89,85 Prozent (2001: 89,74) und damit 679 Mandate; Gewerkschaftlicher Linksblock
(GLB): 724 Stimmen und 2,16 Prozent (2001: 3,26), 6 Mandate; Fraktion Christlicher Gewerkschafter (FCG): 75 Stimmen
und 0,22 Prozent (2001:3,18), 1 Mandat; Grüne und Unabhängige EisenbahnerInnen (GUG): 512 Stimmen und
1,53 Prozent (2001: 1,97), 4 Mandate; Vereinigung Unabhängiger LokführerInnen: 550 Stimmen und 1,64 Prozent,
10 Mandate; diverse Namenslisten: 1.540 Stimmen und 4,60 Prozent, 28 Mandate.
Der Vorsitzende der Eisenbahnergewerkschaft, Wilhelm Haberzettl, führt die hohe Beteiligung der EisenbahnerInnen
an den Betriebsratswahlen auf die "Murks-Reform bei den ÖBB" zurück, die zu Zerschlagung des
Unternehmens und zu den bekannt schlechten Betriebsergebnissen geführt habe. "Auch die von Verkehrsminister
Gorbach und Staatssekretär Kukacka mutwillig vom Zaun gebrochene Debatte über einen gesetzlichen Eingriff
in das Dienstrecht der EisenbahnerInnen und die Abschaffung des Kündigungsschutzes hat die EisenbahnerInnen
zu noch mehr Solidarität motiviert." Die ArbeitnehmerInnen der Bahn hätten damit auch klargemacht,
dass die Unternehmen der ÖBB "keine Spielwiese für Experimente zu Lasten der Beschäftigten
sind."
Votum gegen ÖVP-FPÖ-BÖZ-Regierung
Der FSG-Fraktionsvorsitzende der Eisenbahnergewerkschaft, Norbert Bacher, gleichzeitig GdE-Zentralsekretär,
hob hervor, dass die ÖBB-DienstnehmerInnen in großer Geschlossenheit ein politisches Signal gesetzt
hätten. "Das Wahlergebnis ist ein deutliches Votum der EisenbahnerInnen gegen die Politik der Bundesregierung
in ihrer Gesamtheit, vor allem aber eine Misstrauenskundgebung gegen den mit seiner Verkehrspolitik längst
gescheiterten Infrastrukturminister und seinen von den ÖBB-DienstnehmerInnen als "Eisenbahnerfeind"
erkannten Staatssekretär."
Im Rahmen der Betriebsratswahlen wurden in 46 Wahlkreisen auch die Vertreter der Behinderten gewählt, dabei
gab es ein 100-prozentiges Wählervotum für die FSE/FSG und 49 Mandate.
FSG-Erfolg auch bei GKB
Bei der steirischen Graz-Köflacher-Bahn (GKB) fanden in den letzten Tagen ebenfalls Betriebsratswahlen
statt, bei denen bei einer stark gestiegenen Wahlbeteiligung auf die Sozialdemokratischen EisenbahnerInnen 100
Prozent der Stimmen entfielen. |
Darabos gratuliert FSG zum fulminanten Erfolg bei ÖBB-Betriebsratswahlen
Wien (sk) - "Es ist der schwarz-blau-orangen Regierung trotz der Zerschlagung der ÖBB in
neun Teilgesellschaften nicht gelungen die Gewerkschaft der Eisenbahner zu schwächen und das Vertrauen der
Mitarbeiter in ihre Personalvertreter zu untergraben", unterstrich SPÖ-Bundesgeschäftsführer
Norbert Darabos am Freitag (10. 06.) angesichts des fulminanten Wahlsiegs der Fraktion Sozialdemokratischer
Gewerkschafter (FSG) bei den ÖBB-Betriebsratswahlen.
Die FSG hat mit beinahe 90 Prozent Zustimmung das beste Ergebnis bei ÖBB-Betriebsratswahlen in der Zweiten
Republik erreicht, machte Darabos aufmerksam. "Diese enorm hohe Zustimmung für die sozialdemokratischen
Personalvertreter widerspiegelt nicht nur die außerordentlich gute Arbeit, die die FSG-Funktionäre für
die ÖBB-Beschäftigten leisten, sondern auch die mehr als deutliche Ablehnung der Zerschlagungspolitik
der Regierung", so Darabos.
"Die Mitarbeiter der ÖBB lassen sich nicht an der Nase herumführen, wie es das Kalkül der Regierung
mit ihrer kontraproduktiven Reform war. Wer mutwillig einen ganzen Betrieb zerschlägt, die Mitarbeiter dieses
Unternehmens pauschal heruntermacht und ein erfolgreiches Unternehmen permanent schlecht redet, der darf sich nicht
wundern, dass die Beschäftigten dieser Politik eine klare Absage erteilen", sagte Darabos, der den Erfolg
der FSG und die hohe Wahlbeteiligung von 84 Prozent auch als ein klares Zeichen gegen die Politik der ÖVP/BZÖ-Regierung
wertet. |