Übernahme der rumänischen Petrom SA wurde als größter Privatisierungsschritt
2004/05 in Südosteuropa ausgezeichnet
Sofia (bmwa) - Wirtschafts- und Arbeitsminister Dr. Martin Bartenstein gratulierte am Freitag (10. 06.)
der OMV AG zum " International Investor of the Year 2005 Award". Der Preis wurde dem österreichischen
Unternehmen für die Übernahme der rumänischen Petrom SA als der größte Privatisierungsschritt
der Periode 2004/05 zuerkannt und am Vortag im Rahmen des South East Europe Investment Forums in Sofia, Bulgarien,
übergeben. Das Rumänien- Engagement der OMV, so der Minister, sei zweifellos das wichtigste unter den
Beispielen für die wachsende Bedeutung der Region als Investitionsstandort. Österreich habe sich bei
den Bemühungen um eine Verbesserung des Investitionsklimas in Südosteuropa besonders engagiert, vor allem
seit 2002 durch die Übernahme des Vorsitzes im "Investment Compact", einem der Schwerpunktinitiativen
des vom ehemaligen Vizekanzler Dr. Erhard Busek geleiteten Balkan-Stabilitätspakts. Dieses Engagement habe
dazu geführt, dass Südosteuropa zurzeit die dynamischste Wachstumsregion Europas bildet und das reale
BIP der Länder der Region Im Jahr 2004 um rund 5 % gestiegen ist, bekräftigte Bartenstein.
Bartenstein nimmt an der diesjährigen - vierten - "Investment Compact"-Ministerkonferenz, die auf
Einladung des Co-Vorsitzenden Bulgarien in Sofia stattfindet, teil. Dabei stehen Beschäftigungseffekte im
Mittelpunkt. Daneben geht es um eine weitere Vertiefung der regionalen wirtschaftlichen Zusammenarbeit in Südosteuropa.
Der Abschluss von 29 bilateralen Freihandelsabkommen - ebenfalls eine Initiative des Stabilitätspakts - bildete
einen wichtigen Schritt in diese Richtung, dem jetzt weitere mit dem Ziel der Schaffung eines einheitlichen regionalen
Wirtschaftsraums folgen müssten, so Bartenstein. Ein wesentliches weiteres Element dieser regionalen Integrationsbestrebungen
sei die Gründung der Energiegemeinschaft Südosteuropa, die am 2. Juni in Brüssel paraphiert wurde
und deren Sekretariat in Wien angesiedelt ist.
Eine Studie des renommierten Beratungsunternehmens A.T.Kearney stellt dem "Investment Compact" ein sehr
gutes Zeugnis aus und kommt zu dem Ergebnis, dass die Initiative eindeutig zur Verbesserung des Investitionsklimas
und zu zusätzlichen Investitionen und Arbeitsplätzen beigetragen hat.
2004 betrugen die österreichischen Exporte in die Region 3,6 Mrd. Euro, um 19 % mehr als im Jahr zuvor, und
österreichische Unternehmen investierten rund 2,4 Mrd. Euro, um fast das dreifache mehr als 2003 und immerhin
rund 28 % aller ausländischen Investitionen in der Region.
Bilaterale Wirtschaftsbeziehungen Österreich - Bulgarien
Die Anwesenheit in Sofia nützte Bartenstein auch zu einem bilateralen Arbeitsgespräch mit dem
bulgarischen Wirtschaftsminister Milko Kovachev. Themenschwerpunkte waren die positive Entwicklung im bilateralen
Warenverkehr und bei den österreichischen Direktinvestitionen in Bulgarien, die Vorbereitungen Bulgariens
auf einen EU-Beitritt sowie WTO-Themen.
Die österreichisch-bulgarischen Wirtschaftsbeziehungen zeigten in den letzten Jahren eine überaus dynamische
Entwicklung. So haben sich die österreichischen Exporte nach Bulgarien seit 1996 mehr als vervierfacht und
erreichten im Jahr 2004 bereits einen Wert von rd. 388,7 Mio. Euro. Dies entspricht einer Steigerung gegenüber
dem Vorjahr um +31,5 %. Im ersten Quartal 2005 setzte sich der positive Trend mit einer Zunahme der Exporte um
+32,5 % weiter fort.
Auch die bulgarischen Lieferungen nach Österreich haben sich in den vergangenen Jahren äußerst
positiv entwickelt und erreichten im Vorjahr 202,4 Mio. Euro (+28,3 %). In den ersten drei Monaten d.J. stagnierten
die Einfuhren.
Österreich ist in Bulgarien der bedeutendste ausländische Investor. Im Jahr 2004 gab es große österreichische
Investitionen im Bereich des Bankwesens (CA-BV kauft Hebros Bank) und im Bereich der Telekommunikation (Viva Ventures
erwirbt 65 % der Bulgarischen Telekom).
Weiters erfolgte die Unterzeichnung der Verträge über den Erwerb von zwei regionalen Stromversorgungsunternehmen
in Südost-Bulgarien durch die EVN AG. Anfang Juni dieses Jahres wurde schließlich - früher als
geplant - der Kauf der MobilTel, des führenden bulgarischen Mobilfunkbetreibers mit einem Unternehmenswert
von rd. 1,6 Mrd. Euro, durch die Telekom Austria endgültig fixiert. |