Im Rahmen einer Pressekonferenz berichtete Soziallandesrätin Christa Gangl von den Ergebnissen
der Konferenz der österreichischen Landessozialreferenten
Innsbruck (lk) - „Besonderes Augenmerk wird in Zukunft auf die Situation der Flüchtlinge, auf
Arbeit und Wohnen gelegt. Innenministerin Liese Prokop ist über die Herausforderungen im Sozialbereich bestens
informiert, da sie 23 Jahre lang als Sozialreferentin in Niederösterreich tätig gewesen ist“, berichtet
Soziallandesrätin Christa Gangl am Freitag (10. 06.) und freut sich, dass Innenministerin Prokop zugesagt
hat, die Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern zu intensivieren.
„In vielen wichtigen Bereichen sind die Vertreterinnen und Vertreter aller Bundesländer auf einen gemeinsamen
Nenner gekommen“, betont Staatssekretär Sigisbert Dolinschek. „Durch die Behindertenmilliarde ist es uns beispielsweise
gelungen, benachteiligte Menschen über verschiedene Projekte zu unterstützen und in den Arbeitsmarkt
zu integrieren.“
Bei der Landessozialreferentenkonferenz wurden folgende Themen behandelt:
Grundversorgung/ Integrationsmaßnahmen
Die Landessozialreferentenkonferenz unter der Leitung von Landesrätin Christa Gangl hat den Bund ersucht,
nunmehr rasch und verstärkt Maßnahmen insbesondere zur beruflichen Integrationshilfe zu beginnen, wobei
vor allem Arbeitstrainings- und Arbeitsqualifizierungsprojekte für anerkannte Flüchtlinge erforderlich
sind.
Sozialbetreuungsberufe
Der Bund und die Länder sind in einer Vereinbarung übereingekommen, acht neue Berufsbilder im
Bereich der Alten-, Familien- und Behindertenarbeit sowie der Heimhilfe zu schaffen. Hier gibt es bislang uneinheitliche
Berufbilder und -anforderungen, mangelnde bzw. überschneidende Regelungen in den einzelnen Bundesländern
und teilweise die Nichtanerkennung von Ausbildungen.
Durch diese Vereinbarung sollen ein modulares Ausbildungssystem, einheitliche Qualitäts- und Ausbildungsstandards
sowie einheitliche Berufsanerkennungen geschaffen und dadurch die Durchlässigkeit zwischen den einzelnen Berufsgruppen,
die weitgehende Harmonisierung der Berufsbilder und -bezeichnungen sowie die Beseitigung von Doppelgleisigkeiten
ermöglicht werden. Auf Initiative von Landesrätin Christa Gangl wurde eine Arbeitsgruppe zwischen den
Bundesländern eingerichtet, um dieses Vorhaben konsequent und Ressourcen schonend umzusetzen.
Weißbuch der Europäischen Kommission zu Dienstleistungen von allgemeinem Interesse:
Die Landessozialreferentenkonferenz unter der Leitung von Landesrätin Christa Gangl begegnet den Initiativen
der Europäischen Kommission, Sozialdienstleistungen dem Regime des europäischen Wettbewerbsystems zu
unterwerfen, mit Skepsis und betont, dass die Kompetenz für die Definition, Ausgestaltung und Finanzierung
dieser Dienstleistungen bei den Mitgliedsstaaten verbleiben muss.
Weiters wies Landesrätin Christa Gangl darauf hin, dass gerade bei Sozialdienstleistungen die Regeln des europäischen
Binnenmarktes nur eine untergeordnete Rolle spielen dürfen. Dies bedeutet, dass die regionalen und lokalen
Gebietskörperschaften weiterhin in die Lage zu versetzen sind, ihre Aufgabe zur Garantie von Versorgungssicherheit
im Bereich der Daseinsvorsorge auf hohem Qualitätsniveau nachzukommen.
Konsequenterweise scheint daher aus der Sicht der Landessozialreferentenkonferenz die Erlassung eines eigenen Rechtsakts
der EU nicht als geboten. |