Industrie: Dienstleistungen sind der Jobturbo in Europa  

erstellt am
13. 06. 05

IV-GS Stv. Koren: Für Sachlichkeit und Abkehr von ideologischer Rhetorik - Chancen nutzen - Wirtschaft und Konsumenten profitieren
Wien (PdI) - Für die Rückkehr zu einer sachlichen, entemotionalisierten Debatte über die EU-Dienstleistungsrichtline plädierte am Freitag (10. 06.) IV-Generalsekretär Stv. Mag. Peter Koren anlässlich eines von Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung (IV) gemeinsam veranstalteten Expertengesprächs im Haus der Industrie in Wien. Gemeinsam mit Dr. Margot Fröhlinger, zuständige Referatsleiterin für die Dienstleistungsrichtlinie in der Generaldirektion Binnenmarkt der Europäischen Kommission und MEP Othmar Karas, Mitglied des Binnen- marktausschusses im Europäischen Parlament diskutierten rund 70 Fachexperten über Perspektiven und Potenziale des umstrittenen Richtlinienvorschlags.

„Dienstleistungen sind der Jobturbo in Europa und die Dienstleistungsrichtlinie eine große Chance für die heimische Exportwirtschaft. Tatsache ist, dass Waren, Personen und Geld in der EU frei zirkulieren - Dienstleistungen bis dato jedoch nur sehr eingeschränkt“, betonte Koren. Dieses Potenzial müsse endlich frei gesetzt werden, das Herkunftslandprinzip sei dafür der notwendige Dreh- und Angelpunkt: „Von einem funktionierenden Dienstleistungsbinnenmarkt profitierten letztendlich alle: Konsumenten und Wirtschaft. Dienstleistungsexporte sind ein zusätzlicher Hebel für Warenexporte und schaffen Arbeitsplätze im Inland. 1 Euro Dienstleistungsexport zieht 7 Euro Warenexport nach sich. Berechnungen des Industriewissenschaftlichen Instituts (IWI) zeigen darüber hinaus, dass jede zusätzliche Million Euro an exportierten Dienstleistungen eine Wertschöpfung von 0,8 Mio. Euro im Inland bringt und 17 Arbeitsplätze schafft.“ Diese Jobchance sollte sich Österreich nicht entgehen lassen.

Vorschläge und Arbeitstexte von Kommission, Europäischem Parlament und Rat lägen nun am Tisch, diese gelte es unter fachlichen Gesichtspunkten offen und sachlich zu diskutieren. Dabei müssen auch Ängste der Bürger angesprochen werden -auch die Verhinderung von Lohn- und Sozialdumping sei dabei selbstverständlich ein berechtigtes Thema. „Wir wollen die Debatte auf eine konstruktive und sachliche Ebene zurückzutragen. Dies ist uns heute zweifellos gelungen. Kampfrhetorik, wie man sie in den vergangenen Monaten viel zu oft gehört hat, bringt uns kein Stück näher an die längst überfällige Verwirklichung des EU-Dienstleistungsbinnenmarktes heran. Genau darum geht es aber in der laufenden Diskussion“, betonte Koren. Hinter der Polemik gegen die Richtlinie und das Ursprungslandprinzip verbirgt sich oft der Wunsch nach Abschottung gegen Wettbewerb. Die Industrie ist für Protektionismus jedenfalls nicht zu haben, der Fokus für die Zukunft muss auf Wachstum und Beschäftigung liegen“.
     
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