Haslauer: Wege pro Tag und Dauer kaum verändert, aber Wegstrecke fast verdoppelt Zehn
Jahre Verkehrsverbund
Salzburg (lk) -Eine interessante Untersuchung des Landes Salzburg zur Entwicklung der Mobilität
hat ergeben, dass sich die Wegehäufigkeit seit 1983 mit heute 3,1 Wegen pro Tag zu 2,8 früher wenig verändert
hat. Ebenso wenig hat sich die Dauer, die der Bürger unterwegs ist, verändert: heute 68 Minuten, 1983
61 Minuten. Was sich allerdings massiv verändert hat, ist die dabei zurückgelegte Wegstrecke: So waren
es 1983 18,5 Kilometer im Schnitt, heute sind es schon 32 Kilometer. Diese Zahlen gab Landeshauptmann-Stellvertreter
Dr. Wilfried Haslauer am Freitag (10. 06.) bei einem Informationsgespräch mit dem Salzburger Verkehrsverbund
in Salzburg zum zehnjährigen Bestehen des SVV bekannt.
Weitere Rahmenbedingungen für den Verkehrsverbund sind:
- Die Konzentration von öffentlichen und privaten Dienstleistungen und der Versorgung, wie die Einkaufszentren
rund um die Landeshauptstadt, verursacht zusätzlichen Verkehr.
- Die Osterweiterung der EU führt im Land Salzburg insbesondere auf den Straßen zu erheblichen Verkehrszunahmen.
- Die Vereinbarungen zum Klimaschutz sehen Reduktionen der Treibhausgase, die unter anderem auch eine Verminderung
der durch den Kfz-Verkehr verursachten Emissionen erforderlich machen, vor. Bei der aktuellen Entwicklung steigt
der CO2-Ausstoß bis 2008 um 50 Prozent, anstatt diesen um 13 Prozent, wie vertraglich vereinbart, zu senken.
- Fuhren 1970 auf der A1 Tauernautobahn bei Salzburg täglich 12.000 Fahrzeuge bzw. 1985 29.000, so sind
es mittlerweile mehr als 70.000 Fahrzeuge täglich rund um die Stadt Salzburg. Beim Katschbergtunnel gab es
seit den 80er Jahren einen weniger rasanten, aber stetigen Anstieg auf mittlerweile 15.000, für 2020 werden
35.000 Fahrzeuge prognostiziert.
- Bei anhaltendem Trend der Entwicklung des Straßenverkehrs wird der Stau trotz der geplanten umfangreichen
Ausbaumaßnahmen bis 2015 das dreifache Ausmaß gegenüber 1998 annehmen. Damit wird nicht nur
die Lebensqualität von Bewohner/innen und Gästen, sondern auch die Attraktivität der Wirtschaftsstandorte
im Land Salzburg beeinträchtigt.
- Es entwickeln sich Umlandregionen mit steigenden Wachstumsraten bzw. dünner besiedelte Gebirgsregionen
mit weit verzweigten Siedlungspunkten. Der Verkehr im Zentralraum ist vor allem durch intensive Pendlerbewegungen
gekennzeichnet. Das Umland der Hauptstadt hat sich zu einer begehrten Wohngegend entwickelt, in die viele Beschäftigte
nach Feierabend zurückkehren. Zugleich sind Stadt und Land von einem starken Aufkommen im Tourismus geprägt.
Hinzu kommt, dass zahlreiche Linien über deutsches Staatsgebiet führen und unseren Nachbarn die Nutzung
des SVV-Verkehrs ermöglichen.
Mit folgenden Maßnahmen begegnet der SVV dieser Herausforderung:
- Modal Split, also vernünftige Aufteilung zwischen öffentlichem und Individualverkehr;
- Angebot mit Qualität: eine Kundenbefragung 2005 ergab die Schulnote 1,78, vor allem Freundlichkeit des
Fahrpersonals, moderne Fahrzeuge und gutes Angebot wurden positiv bewertet;
- 63 Millionen Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln im Verbundraum Salzburg jährlich damit hat
sich die Zahl der Fahrten auf einem hohen Niveau stabilisiert;
- trotz schwieriger finanzieller Rahmenbedingungen an der Summe aller Verkehrsleistungen nur wenig Abstriche
durch zusätzliche Finanzierung durch Land und Gemeinden;
- Budget des Landes Salzburg für öffentlichen Verkehr stieg bei Verkehrsdiensten und Investitionen
von 11,2 Millionen Euro (1997) auf 26,58 Millionen Euro (2004);
- mehr als 1.500 Mitarbeiter/innen sind im Dienste des Salzburger Verkehrsverbundes bei den 16 Mitglieds-Unternehmen;
- vorbildliche Regionaltakte in den Bezirken;
- Rund 550 Busse und drei Eisenbahn-Unternehmen erbringen eine Leistung von zirka 25 Millionen Kilometern.
2003 verzeichnete der SVV 18,284.147 Fahrten im Stadtverkehr (insgesamt mit Umsteiger) und 14.114.059 Fahrten im
Regionalverkehr (insgesamt mit Umsteiger). Hinzu kommen noch Schüler/innen und Lehrlinge mit rund 30,5 Millionen,
insgesamt also mehr als 60 Millionen.
Neue Angebote im öffentlichen Verkehr
Mit dem neuen Semesterticket für Studenten und dem neuen Ferienticket gibt es zwei attraktive Fahrkarten-Varianten.
Das Semesterticket für Studenten bringt eine Verlängerung der Geltungszeiträume um ein weiteres
Monat pro Semester bei gleichem Preis. Im Wintersemester gilt es von Mitte September bis Mitte Februar, im Sommersemester
von Mitte Februar bis Mitte Juli. Die Ermäßigung auf den Normalpreis beträgt 52 Prozent. Durch
die Ausdehnung der Anspruchsberechtigung von Stadtwohnsitzen auf das gesamte Land wird die Fachhochschule Urstein
und das Universitäts- und Landessportzentrum Rif mit eingebunden. Auch Studenten mit Wohnsitz in den Bezirken
bekommen die Ermäßigung. Mit dem Ferienticket gibt es die lange geforderten Ferientickets für Schüler
und alle Jugendlichen bis 19 Jahre. Die übertragbare Ferien-Card für Jugendliche bis 19 Jahre für
das ganze Busangebot im Stadtgebiet (Zone S) kostet zehn Euro, für das Busnetz inklusive Lokalbahn im Bundesland
Salzburg (außer der Kernzone) 30 Euro, für beide Gebiete zusammen 40 Euro.
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