50 Jahre Ringturm - Das erste Bürohochhaus Österreichs
Wien (wr. städtische) - "Die Eröffnung des Ringturms am 14. Juni 1955 markiert einen
Wendepunkt in der Unternehmensgeschichte der Wiener Städtischen", erklärt Generaldirektor Dr. Günter
Geyer und unterstreicht: "Die Unternehmenszentrale der Wiener Städtischen Versicherung ist ein Symbol
für die wiedererlangte Freiheit und den wirtschaftlichen Aufstieg Österreichs. Auch architektonisch setzte
das Gebäude neue Maßstäbe in Wien."
"Wir bauen ein Hochhaus"
Im Dezember 1947 beauftragte der Aufsichtsrat der Wiener Städtischen Versicherung Generaldirektor
Norbert Liebermann mit der Leitung des Unternehmens. Zu diesem Zeitpunkt entsprachen die Büroräumlichkeit
im Gebäude Tuchlauben 8 nicht mehr den Erfordernissen eines modernen Betriebs und waren für das wachsende
Unternehmen beengend geworden. Der Neubau eines modernen Bürogebäudes wurde ins Auge gefasst. In der
Zeit seines Exils in den Vereinigten Staaten beeindruckten Liebermann besonders die Wolkenkratzer in den Metropolen.
"Wir bauen ein Hochhaus" - Mit diesem Leitspruch unterstrich Norbert Liebermann seinen Wunsch nach einem
modernen und stadtplanerisch zeitgemäßen Bürogebäude. Mit Erich Boltenstern fand er den Mann,
der seine Vision architektonisch umsetzte. Im Sommer 1952 begann der renommierte Wiener Architekt, der auch den
Wiederaufbau der Staatsoper leitete, mit den Planungen für das Gebäude.
Die ersten Überlegungen sahen auf beiden Seiten des Schottenrings Hochhäuser vor. Dadurch sollte die
neue Unternehmenszentrale der Wiener Städtischen auch als ein Zeichen der Freiheit aus der internationalen
Zone des Ersten Bezirks in die sowjetisch besetzte Zone dienen. Als Österreich 1955 frei war, wurde die Idee
zum Bau des zweiten Turmes verworfen. Gebaut wurde in Rekordzeit: Nach nur zwei Jahren konnte das erste Bürohochhaus
Wiens seiner Bestimmung übergeben werden. Der Name "Ringturm" wurde aus über 6.500 Vorschlägen
der Bevölkerung im Rahmen eines Wettbewerbs ermittelt. Am 14. Juni 1955 fand die feierliche Eröffnung
statt. "Das ist nicht Amerika, das ist Österreich ..." kommentierte die Austria Wochenschau das
Ereignis, bei dem neben der politischen Prominenz auch Gäste aus über 13 europäischen Ländern
erschienen.
Ein Wahrzeichen der Bundeshauptstadt Wien
Der Ringturm hat auf einer Höhe von 73 Metern 20 Stockwerke. Auf dem Dach findet sich eine über
20 Meter hohe Lichtsäule, die direkt mit der Hohen Warte verbunden, mittels Lichtsignalen die Wetterverhältnisse
anzeigt. Auf einer Bürofläche von rund 12.000 Quadratmetern setzte die Wiener Städtische ihre Erfolgsgeschichte
fort.
In der Folge entwickelte sich der Konzern zu einem der führenden Versicherungsunternehmen Österreichs
und expandierte sehr erfolgreich in den zentral- und osteuropäischen Raum. Die Wiener Städtische hat
die österreichische Wirtschaftsgeschichte der 2. Republik entscheidend mitgeprägt und setzt Qualitätsmaßstäbe
für die gesamte Branche.
Der Ringturm als Ort der Begegnung
Seit der Eröffnung ist der Ringturm ein Ort der Begegnung und des Gedankenaustausches. Seit dem Jahr
1998 findet in der ehemaligen Kassenhalle, die von Boris Podrecca in ein modernes Veranstaltungszentrum umgestaltet
wurde, regelmäßig die Ausstellungsreihe "Architektur im Ringturm" statt. Damit wird die Architektur
- mit dem Schwerpunkt Zentral- und Osteuropa - einem breiten Publikum bei freiem Eintritt zugänglich gemacht.
Die Wiener Städtische ist der führende österreichische Versicherungskonzern in Zentral- und Osteuropa.
Im internationalen Vergleich belegt der Konzern in diesem Raum den exzellenten zweiten Platz.
Außerhalb des Stammmarkts Österreich ist die Wiener Städtische in Bulgarien, Deutschland, Kroatien,
Liechtenstein, Polen, Rumänien, Serbien, der Slowakei, Tschechien, Ungarn, Weißrussland und der Ukraine
über Versicherungsbeteiligungen aktiv. In Italien und Slowenien bestehen zudem Zweigniederlassungen.
Zum Konzern in Österreich zählen neben der Wiener Städtischen AG die Donau Versicherung, die Bank
Austria Creditanstalt Versicherung sowie die Union Versicherung. Weiters bestehen Beteiligungen an der Wüstenrot
Versicherung und an der Sparkassen Versicherung.
In Österreich, der Tschechischen Republik und der Slowakischen Republik gehört die Wiener Städtische
zu den Marktführern.
11 Millionen Kunden in zentral- und osteuropäischen Märkten haben der Wiener Städtische ihr Vertrauen
geschenkt. |