LH van Staa: "Die Land- und Forstwirtschaft ist die fundamentale Infrastruktur des ländlichen
Raumes"
Innsbruck (lk) - „Die Land- und Forstwirtschaft ist die fundamentale Infrastruktur des ländlichen
Raumes. Die Landwirtschaft ist Bestandteil der Landeskultur und die Bauern sind ein besonders wichtiges Gesellschaftselement“,
erklärte der Landeshauptmann einleitend. LH Herwig van Staa unterstrich dabei auch die Notwendigkeit der Ökologisierung
der Landwirtschaft. Insgesamt zeigte sich der Landeshauptmann mit der Lage der Land- und Forstwirtschaft in Tirol
zufrieden.
Um auch die weitere Bewirtschaftung von kleinen und extrem gelegenen Bergbauernbetrieben abzusichern werde jährlich
ein Fördervolumen von rund 97 Millionen Euro aus EU-, Bundes- und Landesmitteln investiert. „Ich hoffe auch,
dass die Förderungen seitens der EU in dieser Höhe aufrecht erhalten bleiben können, weil ansonsten
dies aus Landes- und Bundesmitteln ersetzt werden muss“, so LH van Staa. „Die Bauern sind auch wichtige Investoren.
In den letzten zwei Jahren haben 670 landwirtschaftliche Betriebe und 220 Almbetriebe bauliche Investitionen durchgeführt.
Die Gesamtbaukosten von jährlich rund 32 Millionen Euro tragen zu einer Belebung der regionalen Wirtschaftskreisläufe
bei und werden im Schnitt mit 20 Prozent Beihilfe unterstützt. Letztlich fließen damit bäuerliche
Fördergelder wieder in die regionale Wirtschaft ein“, stellt LH van Staa klar.
Der Vorstand der Gruppe Agrartechnik und Agrarförderung, DI Alois Poppeller, ergänzte: „Wir verfügen
in Tirol über das beste landwirtschaftliche Bildungs- und Beratungssystem.“ Er verwies auch darauf, dass hohe
projektbezogene Förderungen seitens des Landes gewährt werden, wie zum Beispiel beim Ausbau und Erhalt
des ländlichen Wegenetzes.
„Im Mai-Landtag wurde die Novelle der Waldordnung beschlossen. Auf dieser Basis wird die Verjüngung im Schutzwald
forciert, die Waldbewirtschaftung intensiviert und die Beratungsleistungen der Waldaufseher für die 18.000
Waldbesitzer wird weiter ausgebaut“, schilderte van Staa die wichtigsten Auswirkungen dieser Novelle. Die Nutzung
des Waldes sei auch für die Versorgung der Biomasse-Heizwerke wichtig. In den Schutzwald seien allein im letzten
Jahr rund 11,02 Millionen Euro investiert worden. Der Wald erfülle aber auch andere vielfältige Funktionen:,
wie etwa als Erholungsraum. „Für Projekte zur Erholungsraumgestaltung und Landschaftspflege wurden 2003 und
2004 insgesamt 9,5 Millionen Euro ausgegeben. Dafür wurden 55 Prozent an öffentlichen Förderungsmitteln
zur Verfügung gestellt.“
Landesforstdirektor DI Hubert Kammerlander erklärte, dass der Wald einerseits eine hohe Schutzfunktion übernehme,
andererseits aber auch den hochwertigen Rohstoff Holz liefere. „Trotz anhaltend niedriger Holzpreise ist die Holznutzung
auf hohem Niveau geblieben und hat im Jahr 2004 den bisherigen Rekord von mehr als 1,3 Millionen Kubikmeter erreicht.
Durch gezielte Verjüngungseingriffe im Schutzwald ist es in den letzten Jahren gelungen, den Anteil der besonders
alten Schutzwälder über 140 Jahre von 35 Prozent Ende der 80er-Jahre auf aktuell 30 Prozent zu verringern.“
Mit der Lage im Grundverkehr zeigte sich der Landeshauptmann zufrieden. Er kündigte an, dass in den nächsten
Monaten „auch auf Grund verschiedener Gerichtsurteile“ geringe Änderungen des Grundverkehrsgesetzes geben
werde.
Seit Inkrafttreten der Grundverkehrsnovelle LGBl. Nr. 75/1999 ist beim Rechtserwerb an unbebauten Baugrundstücken
eine Bebauungsfrist mit 5 Jahren gesetzlich vorgesehen. Diese Bestimmung helfe, den doch erheblichen Baulandüberhang
in Tirol sukzessive abzubauen, so der Landesgrundverkehrsreferent Dr. Karl Nöbl.
„2004 erwarben in Tirol ca. 750 Bürger aus anderen EU-Mitgliedsstaaten bebaute oder unbebaute Baugrundstücke.
Das sind im Vergleich zum Vorjahr rund 150 mehr. Gleichzeitig haben aber auch in 65 Fällen Österreicher
von EU-Bürgern Liegenschaften in Tirol erworben“, schilderte Nöbl weitere Fakten aus dem Bericht. |