Bozen (lpa) - Die EU und das italienische Wirtschafts- und Finanzministerium haben die Arbeit der Landesverwaltung
im Zusammenhang mit dem europäischen Förderprogramm "Ziel 2" anerkannt. Über das Programm,
das noch bis 2006 läuft, werden Entwicklungsprojekte im ländlichen Raum gefördert. In Südtirol
betreffen diese Projekte 60 Gemeinden mit einer Bevölkerung von 83.000 Personen.
Der für das EU-Förderprogramm "Ziel 2" zuständige Begleitausschuss tagte in den vergangenen
Tagen in Bozen. Im Verlauf dieses fünften Treffens, an dem Vertreter der EU, des Wirtschafts- und Finanzministeriums
sowie der zuständigen und an den Förderprogrammen beteiligten Landesämter teilgenommen haben, wurden
in erster Linie die aktuelle Situation bei der Umsetzung der für den Zeitraum 2000-2006 vorgesehenen Projekte
dieses EU-Programmes zur Förderung ländlicher Regionen bewertet und eventuell notwendige Maßnahmen
erörtert.
Die über das Programm "Ziel 2" geförderten Projekte betreffen südtirolweit 60 Gemeinden
und 83.000 Bürger. Das Programm "Ziel 2" beinhaltet die Aufwertung von Natur-, Umwelt- und Kulturgütern,
die angemessene Entwicklung von Ortschaften und die Unterstützung der wirtschaftlichen Vielfalt auf lokaler
Ebene. Zu den wichtigsten Projekten zählen neben "Natura 2000" auch der Bau von zwei Besucherzentren
im Stilfserjoch-Nationalpark in Martell und Trafoi. Von großer Bedeutung ist das Projekt der Wasserstoffverbrennungsanlage
am Radlsee oberhalb von Feldthurns. Bei dieser weltweit einzigartigen Anlage wird Energie aus einer mit Wasserstoff
gefüllten Brennstoffzelle gewonnen. Im Förderprogramm "Ziel 2" ist außerdem ein Projekt
zur digitalen Erfassung der Schutzhütten und Wanderwege enthalten. Ziel ist die Schaffung einer Karte mit
allen Schutzhütten und Wanderwege des Landes.Die Gelder für die Finanzierung der Projekte kommen von
der EU (50 %), vom Staat (35%) und vom Land (15%).
Im Rahmen des jüngsten Begleitausschuss-Treffens stellten Mitarbeiter der Europäischen Akademie die im
Auftrag der Umweltagentur erarbeitete wissenschafltiche Bewertungsmethode der Ergebnisse und Auswirkungen des Förderprogrammes
vor. Mittels dieser wissenschafltichen Bewertung müsste es möglich sein, die direkten und indirekten
Ergebnisse für die verschiedenen Lebens- und Wirtschaftsbereiche in den drei Schlüsselphasen (ex-ante,
in itinere und ex-post) zu ermitteln und zu quantifizieren. Die im Laufe der vergangenen Monate vor allem im Bereich
der Finanzkontrolle ausgebaute Bewertungsmethode war im vergangenen März auf der Jahrestagung der italienischen
Prüfervereinigung AIV (Associazione italiana dei Valutatori) in Catania vorgestellt worden.
Insgesamt wurde der aktuelle Umsetzungsstand des "Ziel 2"-Programmes sowohl von der Europäischen
Kommission als auch vom zuständigen Ministerium positiv bewertet. Die gesetzten Ziele seien erreicht worden,
das Land sei seinen Koordinierungsaufgaben ordnungsgemäß nachgekommen. Verabschiedet wurde der Jahresbericht,
vorgestellt ein Bericht über die Informations- und Öffentlichkeitsarbeit im Bereich von "Ziel 2".
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