Burgstaller bei der Eröffnung des Österreichischen Städtetages: Innovation heißt,
einengende Mauern niederreißen
Salzburg (lk) - „Innovation ist nicht das, was einfach passiert, sondern das, was man sich zutraut
und das, was man auch entschlossen anpackt! Jede Innovation beginnt letztlich damit, dass man unnötige und
einengende Mauern niederreißt, um Platz für das Neue zu schaffen!“ Das betonte Landeshauptfrau Mag.
Gabi Burgstaller am Mittwoch (08. 06.) Nachmittag, bei der Eröffnung des 55. Österreichischen Städtetages
im Salzburger Kongresshaus, der unter dem Motto „Innovation: Stadt“ steht und die Rolle der österreichischen
Städte als Innovationsträger und Motoren der sozioökonomischen Entwicklung in den Vordergrund stellt.
Von heute Mittwoch, 8. Juni, bis Freitag, 10. Juni, versammelt der Österreichische Städtebund im 90.
Jahr seines Bestehens mehr als 600 Bürgermeister, Stadträte und Gemeinderäte sowie in- und ausländische
Gäste aus allen Bereichen der Gesellschaft im Congress in Salzburg. Als Festredner konnte dieses Mal der Münchner
Oberbürgermeister Dr. Christian Ude gewonnen werden, der kürzlich in Berlin zum neuen Präsidenten
des Deutschen Städtetages gewählt wurde.
Burgstaller sprach bei der Eröffnung die Rolle der Städte in Gegenwart und Vergangenheit an. Sie betonte,
dass die europäische Stadt als solche trotz vieler Rückschläge in Geschichte und Gegenwart ganz
ohne Zweifel ein Erfolgsmodell sei, und sie erinnerte daran, dass die Städte auch in der Geschichte eine zentrale
Rolle als Motoren der Entwicklung, als Innovatoren gespielt haben. Sie verwies auch darauf, dass gerade im heurigen
Gedenkjahr es mehr als angebracht sei, sich die großartige Wiederaufbauleistung bewusst zu machen, welche
gerade die in vielfacher Weise leidgeprüften Städte – naturgemäß seien hier in erster Linie
die Stadtbewohner gemeint – für die Zweite Republik erbracht haben. Aus den Ruinen der zerbombten Städte
entstanden – buchstäblich wie Phönix aus der Asche – über die Jahre moderne Gemeinwesen, lebenswerte
Wohnquartiere, produktive Wirtschaftszentren, neue Infrastrukturen und lebens- und liebenswerte urbane Gesellschaften.
Die Erfolgsgeschichte der Zweiten Republik stehe vor allem auch auf dem festen Fundament der Städte dieses
Landes, so Burgstaller.
In der Gegenwart sei es für viele Beobachter noch nicht ausgemacht, ob die Städte eher zu den Verlierern
oder zu den Begünstigten gehören. Burgstaller nannte in diesem Zusammenhang die Bodenpreisentwicklung,
die Entvölkerung der Innenstädte, die Speckgürtelbildung, die strukturelle Überbeanspruchung
des „Systems Stadt“, neuartige soziale Konflikte, die wiederum in den Städten ihr Haupt-Experimentierfeld
gesucht und gefunden haben. Heute scheine „Landluft“ frei zu machen, während „Stadtluft“ heute am ehesten
mit „Feinstaub“ und kaum mit „Freiheit“, sondern bestenfalls mit Anonymität assoziiert werde.
Dafür gebe es freilich keine Patentlösungen, so die Landeshauptfrau. Aber der Schlüssel zur Lösung
heiße grenzüberschreitendes Denken und Handeln, interkommunale Kooperation und vor allem: Mut zur Innovation
im umfassenden Sinn! „Dabei sind natürlich auch Länder und der Bund als Partner der Städte und Gemeinden,
als Initiatoren und als Unterstützer gefordert. Und wenn es gesetzliche Schranken für mehr kooperative
Innovation gibt – und sei es in der Finanzverfassung –, dann packen wir auch dieses heiße Eisen gemeinsam
an, um endlich zu den durchaus möglichen und notwendigen ‚Win-Win’-Situationen für unsere Städte,
mit unseren Städten und durch unsere Städte zu kommen“, so Burgstaller wörtlich. |