Besonderes geleistet in Rhetorik und Mathematik – Ehrenringe an Carmen Rob-Santer und Peter Kritzer
Salzburg (universität) - Die Bereiche Rhetorik und Mathematik standen am Mittwoch (08. 06.)
bei der Promotionsfeier sub auspiciis praesidentis an der Universität Salzburg im Blickpunkt. Bundespräsident
Heinz Fischer würdigte Carmen Rob-Santer (30) und Peter Kritzer (27) mit der Verleihung von Ehrenringen der
Republik.
Beide haben nicht nur die Gymnasialoberstufe und ihr Studium einschließlich Dissertation und Rigorosen in
der vorgeschriebenen Zeit mit Auszeichnung abgeschlossen, sondern sich auch „an der Hochschule wie auch außerhalb
auszeichnungswürdig verhalten“. So engagierten sie sich über ihr Studium hinaus und wirkten z.B. bei
sozialen Initiativen und in der Studierendenvertretung mit. Bei der Feier in der Bibliotheksaula stellten der Historiker
und Leiter des Bereiches Rhetorik an der Universität Salzburg Lothar Kolmer Carmen Rob-Santer und der Mathematiker
Wolfgang Ch. Schmid Peter Kritzer vor.
Carmen Rob-Santer ist Mitbegründerin der interdisziplinären Arbeitsgruppe Rhetorik an der Universität
Salzburg, wo sie seit 2002 regelmäßig lehrt. Gemeinsam mit Lothar Kolmer schrieb sie das „Studienbuch
Rhetorik“, Verlag F. Schöningh, Paderborn 2002. Auch ihre 2004 abgeschlossene Dissertation ist „einer neuen
Art des Fragens“ gewidmet, welche sie auf die Erforschung der Geschichte des Mittelalters anwendet.
Außer ihrem Studium an der Universität Salzburg hat Rob-Santer eine ganze Reihe von weiteren Ausbildungen
– unter anderem integrative Tanzpädagogik, internationale Betriebswirtschaft und Supervision – absolviert
und bereits in ihren vielfältigen beruflichen Tätigkeiten umgesetzt. Derzeit ist sie als Gymnasiallehrerin
in Wien und Rhetorik-Lektorin an der Universität Salzburg tätig.
Der junge Salzburger Mathematiker Peter Kritzer arbeitet derzeit als Forschungsassistent bei einem FWF-Projekt
der Universitäten Salzburg und Linz zum Thema „Digitale Netze und Folgen“ mit. Ziel des von Wolfgang Ch. Schmid,
Salzburg, und Friedrich Pillichshammer, Linz, geleiteten Projektes im Bereich der mathematischen Grundlagenforschung
ist es, die „klassischen Rezepte für die gleichmäßige Verteilung großer Mengen von Punkten
in mehrdimensionalen Räumen“ zu untersuchen und für aktuelle Anwendungen noch weiter zu modifizieren.
Auch Kritzers Dissertation (2004) entstand im Rahmen des Projekts. Wie der für seine Forschungsarbeit bereits
mehrfach ausgezeichnete Autor berichtet, ist es ihm darin gelungen, die bisherigen „Rezepte“ zur möglichst
gleichmäßigen Verteilung von Punkten in der Ebene - zumindest teilweise - zu verbessern. Anwendungsgebiet
seiner theoretischen Arbeit ist beispielsweise die Finanzmathematik.
Erste Salzburger Sub auspiciis-Promotion 1968 – gut ein Drittel der 72 Sub auspiciis-Promovierten waren Frauen
Die Sub auspiciis-Promotion am Mittwoch war übrigens die 25. insgesamt an der 1962 gesetzlich wiederbegründeten
Universität Salzburg. Die erste fand bereits drei Jahre nach Aufnahme des Lehrbetriebs statt. Geehrt wurde
damals Dr. phil. Dr. theol. Albert Fuchs. Von 1972 bis 1992 gab es dann jährlich eine solche Feier (Ausnahme
1980). Weitere Promotionen in Anwesenheit des jeweiligen Bundespräsidenten gab es 1994, 1997 und 2001. 1999
wurde der erkrankte Thomas Klestil durch den damaligen Landeshauptmann Franz Schausberger vertreten.
Mit Carmen Rob-Santer und Peter Kritzer wurden an der Universität Salzburg insgesamt 20 Frauen und 52 Männer
sub ausspiciis praesidentis promoviert. Auffallend ist, dass eine ganze Reihe dieser ausgezeichneten AbsolventInnen
heute ihre wissenschaftliche Laufbahn an der Universität Salzburg oder anderen Universitäten im In- und
Ausland fortsetzt. Beispiele dafür sind der Psychologe Alfons Reiter, der Strafrechtler Kurt Schmoller, die
Biologen Alois Lametschwandtner und Ilse Foissner, die Sprachwissenschafter Josef Krisch und Thomas Lindner, die
Mathematiker Johann Stegbuchner, Gerhard Larcher und Andreas Uhl, die Germanisten Karl Müller, Herwig Gottwald,
Manfred Mittermayer und Peter Danner, der Musikwissenschafter Thomas Hochradner, der Romanist Bernhard Pöll
oder der Osteuropa-Historiker Dietmar Neutatz. |