Neue EU-Initiative soll Interesse an Forschern und ihrer Arbeit fördern  

erstellt am
07. 06. 05

Brüssel (europarl) - Am 8. Juni startet die EU-weite Initiative „Forscher in Europa 2005“. Stärker in den Blickpunkt gerückt werden soll damit der spannende und vielseitige Alltag und Werdegang von Forschern – „normalen Menschen“, deren Leidenschaft der Wissenschaft gilt und ohne die gesellschaftlicher Fortschritt unmöglich wäre. Mit einer breiten Palette von Aktivitäten in den Monaten Juni bis November 2005 sollen der Öffentlichkeit die Schlüsselrolle der Forscher in unserer Gesellschaft bewusster gemacht und junge Menschen für eine wissenschaftliche Karriere begeistert werden. Geplant sind u. a. Tage der offenen Tür, Ausstellungen und Theatervorstellungen. Höhepunkt wird der 23. September mit der „Europäischen Forschernacht“, in der gleichzeitig in Städten und Regionen aus ganz Europa Veranstaltungen stattfinden. Beim Start dabei sein werden EU-Kommissar Janez Potoc(nik und der luxemburgische Forschungsminister François Biltgen.

Janez Potoc(nik, der für Wissenschaft und Forschung zuständige EU-Kommissar, erklärte: „Die Bürger haben hier die großartige Gelegenheit herauszufinden, was es wirklich heißt, Forscher zu sein, und sie können mehr über diejenigen erfahren, die dieser faszinierenden Arbeit Tag für Tag nachgehen. Ich hoffe, dass die Veranstaltungen den Besuchern ein besseres Bild davon vermitteln, was wissenschaftliche Arbeit heute ausmacht, und dass bei vielen das Interesse an einer Laufbahn in der Wissenschaft geweckt wird.“

Mehr als 50 Ereignisse stehen europaweit im Rahmen der Initiative auf dem Programm, darunter

  • eine Veranstaltung „Wissenschaft im Rampenlicht“ anlässlich der Theaterfestspiele von Avignon, einem der bedeutendsten Theaterfestivals der Welt (9.-24. Juli 2005), mit der Aufführung des Stücks „Le cas de Sophie K.“ über die bemerkenswerte Geschichte der russischen Mathematikerin Kowalewskaja. Im Zusammenhang mit dieser Theaterproduktion werden öffentliche Diskussionsrunden und wissenschaftliche Foren organisiert und so Brücken zwischen Wissenschaft und Kunst geschlagen;
  • eine „Europäische Forschernacht“ am 23. September 2005, in der in Städten und Regionen aus der gesamten EU konzertierte Veranstaltungen für die allgemeine Öffentlichkeit wie auch speziell für das junge Publikum stattfinden. Diese reichen von „Wissenschaftscafés“ und Rundgängen „durch die Kulissen“ von Forschungseinrichtungen bis hin zu Ausstellungen und Straßenaktionen zum Thema Wissenschaft. Stargast der Hauptveranstaltung in Brüssel wird ASIMO sein – der leistungsfähigste humanoide Roboter der Welt, an dessen Entwicklung Wissenschaftler aus der EU maßgeblich beteiligt waren;
  • eine Abschlussveranstaltung in Dublin im Rahmen der Marie-Curie-Woche im November 2005. Dabei werden Teilnehmer und Veranstalter mit Blick auf künftige Aktivitäten ihre Projekte vorstellen und Ideen austauschen.


Ziel der Initiative „Forscher in Europa 2005“ ist es, den Bürgern die Wissenschaft näher zu bringen, indem stärker die Menschen ins Blickfeld gerückt werden, die hinter diesen Leistungen stehen. Sie ist Bestandteil eines umfassenderen, von der Europäischen Kommission vorgeschlagenen und geleiteten Programms von Initiativen zur Karriere- und Mobilitätsförderung wie dem Europäischen Netz von Mobilitätszentren und dem Mobilitätsportal für Forscher. Diese Initiativen ergänzen die etablierten Marie-Curie-Beihilfen und -Stipendien, die bereits Tausenden von Wissenschaftlern gewährt wurden. Ferner verabschiedete die Kommission kürzlich die Europäische Charta für Forscher und den Verhaltenskodex für die Einstellung von Forschern. Damit soll Laufbahnunterbrechungen entgegengewirkt und ein europäischer Arbeitsmarkt für Forscher geschaffen werden.

     
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