Dreiertreffen der Wirtschaftsminister Österreichs, Deutschlands und der Schweiz in Freiburg
Freiburg/Schweiz (bmwa) - „Österreich wird die Erweiterung der EU um Rumänien und
Bulgarien weiter unterstützen, da damit der für Österreich so wichtige Donauraum gestärkt wird",
sagte Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Bartenstein anlässlich des 28. Dreiertreffens der Wirtschaftsminister
Österreichs, Deutschlands und der Schweiz am Freitag (17. 06.). Die Gespräche fanden auf Einladung
des Schweizer Bundesrates Joseph Deiss in Freiburg/Schweiz am 17. und 18. Juni statt, Deutschland wurde durch Bundesminister
Wolfgang Clement vertreten.
Bartenstein betonte, dass Rumänien und Bulgarien aber selbstverständlich ihre Hausaufgaben machen und
die notwendigen Voraussetzungen für einen Beitritt am 1.1. 2007 erfüllen müssen, er erwarte dies
jedenfalls. Ob alle Kriterien zu diesem Zeitpunkt den vorgegebenen Bedingungen entsprechen, werde aber die EU-Kommission
zu entscheiden haben. Aus österreichischer Sicht sei die wirtschaftliche Stärkung des Donauraumes jedenfalls
positiv. Sie würde sich auf das Wachstum in Österreich, aber auch in Deutschland auswirken, wenn man
den Donauraum auch als Markt sehe, der vom Schwarzwald bis zum Schwarzen Meer reiche. In diesem Zusammenhang begrüßte
Bartenstein auch den positiven Ausgang des Schweizer Referendums zur Assoziierung der Schweiz an Schengen und gab
seiner Hoffnung Ausdruck, dass weitere Schritte zum Abbau wachstumshemmender Barrieren zwischen der Schweiz und
der EU gesetzt werden.
Weitere Themenschwerpunkte der Gespräche waren die internationale Wirtschaftslage, die Wirtschaftsbeziehungen
zwischen den Nachbarländern sowie aktuelle Fragen der europäischen Union, insbesondere ein Jahr Erweiterung,
die österreichische EU- Präsidentschaft und multilaterale Fragen wie etwa die WTO.
Deutschland war 2004 mit einem Handelsvolumen von fast EUR 67,0 Mrd. weiterhin der mit Abstand wichtigste Wirtschaftspartner
Österreichs. Österreichs Lieferungen nach Deutschland erhöhten sich gegenüber 2003 um beachtliche
13,9 % auf EUR 28,6 Mrd., demgegenüber betrugen Österreichs Einfuhren aus Deutschland 38,1 Mrd. (+14,8
%). Im Zeitraum Jänner bis März 2005 betrugen die österreichischen Exporte nach Deutschland EUR
7 Mrd. (+3,0%), während sich die österreichischen Importe aus Deutschland auf EUR 9 Mrd. (+4,0%) beliefen.
Laut der österreichischen Außenhandelsstatistik gingen auf Grund statistischer Effekte die österreichischen
Importe aus der Schweiz auf EUR 2,7 Mrd. (-19,4%) zurück, während die österreichische Exporte etwa
auf dem Vorjahresniveau von EUR 4 Mrd. (-0,7%) blieben. Der traditionelle österreichische Handelsbilanzüberschuss
stieg damit auf beachtliche EUR 1,3 Mrd. an. Im Zeitraum Jänner bis März 2005 stiegen die österreichischen
Exporte in die Schweiz um 1 Mrd. (+13,3%) an, während die österreichischen Importe im gleichen Zeitraum
622 Mio. (-4,4%) betrugen.
Im Zusammenhang mit den multilateralen Fragen lag der Gesprächsschwerpunkt bei den Zielsetzungen für
die WTO-Ministerkonferenz in Hongkong, d.h. Konkretisierung des Juli-Pakets, so dass ein Abschluss der Doha-Verhandlungen
in greifbare Nähe rückt.
Österreich und das Gastgeberland Schweiz pflegen seit vielen Jahren beste politische Beziehungen. Durch die
zunehmende Integration wird die wirtschaftliche Verflechtung zunehmend intensiver, wobei beide Volkswirtschaften
davon sehr profitieren.
Nächstes Jahr wird das Dreiertreffen dann - nach 2004 in Graz - in Deutschland stattfinden. |