80 Unternehmen gemeinsam klima:aktiv - Musterhäuser in Wien und Tulln in Bau
Wien (bmlfuw) - Nach Fertigstellung der Keller und Errichtung der Rohbauten von Massiv- und Fertighaus
schreiten die Arbeiten an den klima:aktiv Musterhäusern im niederösterreichischen Tulln und in Wien,
22. zügig voran. Umweltminister Josef Pröll überzeugte sich kürzlich gemeinsam mit Dir. Helmut
Brunnsteiner von Wopfinger Baustoffindustrie, Mag. Christian Weinhapl von Wienerberger Ziegelindustrie, Ing. Josef
Neubauer von H. Katzenberger Beton- und Fertigteilwerke und DI Wilfried Kraner von Rheinzink vom Baufortschritt
des Massivhauses in Tulln. „Ich bin überzeugt davon, dass wir mit den beiden Musterhäusern für die
gesamt Baubranche neue in die Zukunft weisende Standards vorgeben können, damit schon bald alle Bauherrn ihren
Traum vom Eigenheim umwelt- und klimafreundlich verwirklichen können“, betonte Pröll bei der Besichtigung
des Rohbaus.
Zukunftsorientiertes Bauen bedeutet, Ressourcen schonende Baustoffe zu verwenden, den Energiebedarf gering zu halten
und umweltverträgliche Materialien einzusetzen. Darüber hinaus soll diese Bauweise für jedermann
leistbar sein. Mit den klima:aktiv Musterhäusern werden Wege aufgezeigt, die diesen Anforderungen gerecht
werden. Vom Zementersatzmittel für Keller- und Bodenplatte über die schadstofffreie Perimeterdämmung
mit hohem Recyclingglasanteil bis hin zum lösemittelfreien Innenanstrich kommen ausschließlich Materialien
zum Einsatz, die eine gute Ökobilanz aufweisen.
Um zu zeigen, dass alle Bauweisen klima:aktiv sein können, entschied sich Umweltminister Josef Pröll
dafür, gemeinsam mit der Industrie zwei Musterhäuser zu errichten. Eines in Massivbauweise im niederösterreichischen
Tulln, das andere in Holzrahmenbauweise in Wien, 22. Bei beiden Häusern steht die Umsetzung ökologischer
Kriterien im Vordergrund.
Darüber hinaus startet das Lebensministerium noch diesen Sommer das Programm „klima:aktiv Haus“, dessen Ziel
eine Forcierung der ökologischen Bauweise ist. Die beiden Musterhäuser zeigen dabei die Verbindung von
Theorie und Praxis und demonstrieren die Umsetzung ökologischer Kriterien. „Mein Ziel ist, dass in Zukunft
immer mehr Häuser klima:aktiv gebaut werden. Wer nach diesem Standard baut, gewinnt mehr Lebensqualität,
spart bei den Energiekosten und schützt das Klima“, so Umweltminister Josef Pröll.
Klimaschutz am Bau braucht verlässliche Partner
Mit der Wienerberger-MassivWertHaus-Gruppe, vertreten durch AUST-Bau aus dem niederösterreichischen
Großkrut, und dem Fertighausanbieter HARTL Haus haben zwei innovative und kompetente Partner die professionelle
Bauabwicklung übernommen. Insgesamt tragen nicht weniger als 80 Industriebetriebe und gewerbliche Partner
für Elektroinstallation, Lüftung, Sanitär, Heizung, Dachdeckung und Spenglerarbeiten zum Erfolg
des klima:aktiv Musterhausprojektes bei.
Baufortschritt Massivhaus
Aust Bau hat den Rohbau des Massivwerthauses in Tulln bereits fertiggestellt. Die passivhaustauglichen,
vorgefertigten Dachelemente wurden von Holzbau Unfried versetzt und zur Dämmung mit Zellulose der Firma clima-super
ausgeblasen. Die Wopfinger Baustoffindustrie stellt die 30 cm dicke Korkfassade des Zulieferers Dihag bereit, mit
der die Außenhülle derzeit auf Passivhausstandard gedämmt wird.
Im Innenausbau sind Elektriker der 1A-Installateure und Haustechniker der LSI-Gruppe am Werk. Durch den geringen
Heizenergiebedarf des Gebäudes reicht ein Wohnzimmer-Kleinstofen von Wodtke aus, um die Heizlast zu bewältigen.
Die Nebenräume werden mit einer „Bauteilheizung“ erwärmt. Dabei wird – ähnlich wie bei einer Elektro-Verrohrung
– in einem Schlitz in der Wand ein Heizschlauch eingelegt. Dieser gibt auf einer Höhe von ca. 30 – 50 cm Wärme
an den Raum ab und stellt damit die günstigste Form der Wandheizung dar.
Baufortschritt Fertighaus
Nach der raschen Errichtung durch HARTL Haus wurden die nächsten Ausbau Schritte in Angriff genommen.
Entsprechend den technischen Anforderungen wurden das Dach und die Dachentwässerung aus Zink der Firma Rheinzink
hergestellt. Zink ist zu 100% recyclebar. Für die Dämmung der Dachkonstruktion wurde Glaswolle von Isover
verwendet. Für die Innenwände und die Installationsebene wurde Schafwolle von Isolena verwendet. Die
3-fach verglasten passivhaustauglichen Holz–Alu Fenster von Josko entsprechen ebenso den Ökobaukriterien des
ÖBC-Ökopasses wie das PVC-freie Abwassersystem von Rehau. Um eine 100%ige Winddichtheit der Gebäudehülle
zu erreichen, wurden die OSB-Platten der Firma Egger mit entsprechenden Fugenbändern von Isocell abgedichtet.
Mit der Verkleidung der Fassade mit einem Wärmedämmverbundsystem aus Weichholzfaserplatten der Firma
STO und den Elektroinstallationsarbeiten unter Verwendung von halogenfreien Materialien wurde bereits begonnen.
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