Meilenstein in der Kärntner Gefäßmedizin  

erstellt am
17. 06. 05

Neue Angiografieanlage ermöglicht Neurointerventionen am LKH Klagenfurt
Klagenfurt (lpd) - Das Landeskrankenhaus Klagenfurt hat am Donnerstag (16. 06.) eine hochmoderne Zwei-Ebenen-Angiografieeinheit zur verbesserten Gefäßmedizin der Öffentlichkeit präsentiert. Das Gerät wurde am Nachmittag von Kärntens Gesundheitsreferent LHStv. Peter Ambrozy offiziell in Betrieb genommen. Die um 2,4 Millionen Euro neu geschaffene Angiografieeinheit ermögliche erstmals in unserem Bundesland so genannte Neurointerventionen und bedeute deshalb in der gefäßchirurgischen Versorgung der Kärntner Patienten einen Meilenstein, unterstrich der Gesundheitsreferent. Konkret umfassen Neurointerventionen die Behandlung von Gefäßerkrankungen, gefäßreichen Tumoren und Blutungen im gesamten Zentralnervensystem.

Mit Hilfe der medizinischen Neuanschaffung können erkrankte Gefäße anhand von Digitalbildern dargestellt und bestimmte Eingriffe sofort durchgeführt werden. "Ein großer Vorteil der technologisch hochmodernen Anlage ist, dass die Strahlenbelastung für Patienten und Personal auf ein Minimum reduziert werden kann", so Ambrozy. Zudem weise das neue Gerät eine hervorragende Bildqualität auf, was sowohl die Diagnostik als auch die Therapie erheblich erleichtere. "Besonders patientenfreundlich ist auch die Tatsache, dass gewisse Eingriffe, wie etwa die Aufdehnung von verengten Gefäßen, direkt vor Ort durchgeführt werden können", so der Gesundheitsreferent.

Die neue Anlage optimiere laut Ambrozy insbesondere die so genannte interventionelle Radiologie. Diese Therapiemöglichkeit beinhaltet die Aufdehnung von Gefäßen, die Auflösung von Gefäßverschlüssen oder etwa die Implantation so genannter Stents (kleine Metallgitter, die den Durchfluss des verengten Gefäßes langfristig sicherstellen). Auf diese Weise können auch starke Durchblutungsstörungen, wie sie etwa bei "Raucherbeinen" entstehen, verbessert oder auch Ausweitungen (Aneurysmen) der Bauchschlagader behoben werden.

Die technologische Entwicklung der minimal invasiven Therapie sei noch längst nicht ausgeschöpft, bekräftigte der Gesundheitsreferent. In naher Zukunft sei eine Ausweitung des Spektrums der Eingriffsmöglichkeiten zu erwarten und damit würden sich weitere Anwendungsmöglichkeiten für diese High-Tech-Einheit ergeben.
     
zurück