Mehr als 25 Programme für Kinder, Jugendliche und Erwachsene
Wien (rk) - "Es ist das oberste Ziel der Wiener Drogenpolitik, die Krankheit Sucht gar nicht
erst entstehen zu lassen. Aus diesem Grund setzen wir eine Vielzahl an Maßnahmen zur Suchtprävention
bei Kindern und Jugendlichen. Dieses Angebot haben wir ausgebaut und sind damit ganz nahe an den Wünschen
besorgter Eltern", so Gesundheits- und Sozialstadträtin Mag.a Renate Brauner im Rahmen der Medienkonferenz
am Donnerstag (16. 06.) mit dem Wiener Drogenkoordinator MA Michael Dressel und dem Wiener Drogenbeauftragten
Dr. Alexander David.
Das Wiener Drogenkonzept basiert auf vier Säulen: Prävention, Gesundheitsbezogene Maßnahmen, Soziale
Maßnahmen und Sicherheit. Suchtprävention zielt darauf ab, Kinder und Jugendliche zu stärken, "Nein"
zum Konsum von schädlichen Substanzen wie z.B. Drogen, Alkohol oder Nikotin zu sagen. Das geschieht durch
Gesundheitserziehung und Persönlichkeitsentwicklung sowie Information über die Substanzen selbst und
ihre Gefahren.
Breite Palette an suchtpräventiven Maßnahmen
Insgesamt stehen für alle Alterstufen mehr als 25 Programme zur Verfügung, die auf verschieden
Zielgruppen ausgerichtet sind: Kinder und Jugendliche ohne Drogenerfahrung sowie Jugendliche, die bereits erste
Drogenerfahrung gemacht haben. Außerdem setzt die Stadt Wien auf die Ausbildung von für Kinder und Jugendliche
wichtige Bezugspersonen: Eltern, LehrerInnen und JugendarbeiterInnen.
Neue Initiative: Feelok.at
Neu ist ab Herbst 2005 u.a. das Projekt "Feelok.at", ein Internetprogramm für 10 bis 18
Jährige mit dem Ziel, die Gesundheit und das Wohlbefinden Jugendlicher zu fördern und Suchtmittelkonsum
vorzubeugen. Die Website enthält umfangreiche Informationen zu den Themen Rauchen, Cannabis, Stress, Selbstvertrauen,
Sexualität und Internet. "Feelok.at" kann selbstständig von Jugendlichen genutzt werden oder
von geschulten LehrerInnen als Unterrichtsmittel eingesetzt werden.
"Eigenständig werden" - 10.000 SchülerInnen sollen erreicht werden
Schon erfolgreich angelaufen ist "Eigenständig werden", ein Programm zur Suchtprävention
in Volksschulen, das auf die Stärkung der Persönlichkeit der SchülerInnen abzielt. LehrerInnen werden
in mehrtägigen Schulungen mit den Grundsätzen suchtpräventiver Arbeit vertraut gemacht. Seit Projektbeginn
im Jahr 2000 wurden über 300 PädagogInnen aus 78 Volksschulen ausgebildet. Für 2006 sind 24 Schulungen
geplant. Damit können 350 Lehrkräfte und rund 10.000 SchülerInnen erreicht werden.
Suchtprävention beginnt schon im Kindergarten
Medienkonferenz zur Suchtprävention in Wien mit StR. Mag.a Renate Brauner und dem Wiener Drogenkoordinator
Michael Dressel, Foto: Pressefoto Votava - Klicken Sie auf das Bild und Sie erhalten das Foto in Druckqualität
(322 kB) Auch für den Bereich Kindergarten gibt es ein Projekt: "Spielzeugfreier Kindergarten".
Dabei räumt eine Kindergartengruppe für drei Monate alle vorgefertigten Spielsachen beiseite. Die Kinder
lernen miteinander in der Gruppe zu spielen - ohne "materielle" Spiele.
Weitere Projekte sind zum Beispiel "Schultüte", das Eltern von VolksschülerInnen konkrete Anregungen
gibt, wie ihre Kinder mit Stresssituationen und auch negativen Erlebnissen gut umgehen können, oder "MOVE",
ein Fortbildungsprogramm für JugendarbeiterInnen für den Umgang mit Jugendlichen, die schon mit Drogen
in Berührung gekommen sind.
Aufklärung und Hilfe für Eltern
Weil es besonders wichtig ist, besorgte Eltern von "jungen Erwachsenen" zu unterstützen,
gibt es ein speziell zusammengestelltes Programm: Unter dem Titel "Generation E - Herausforderung Pubertät"
finden Informationsveranstaltungen für Eltern von Kindern im Pubertätsalter statt. Der Prozess des Erwachsenwerdens
kann die Beziehung zwischen Eltern und heranwachsendem Kind gewaltig strapazieren. Das Angebot soll helfen, Orientierung
in einer turbulenten Lebensphase zu geben.
Institut für Suchtprävention im Fonds Soziales Wien
Das Institut für Suchtprävention (ISP) im Fonds Soziales Wien ist das Kompetenzzentrum und die
Kommunikationsdrehscheibe für suchtpräventive Aktivitäten und Projekte in Wien. Das ISP entwickelt
Suchtpräventionsprogramme für Wien - mit den Zielen der wissenschaftlichen Fundierung, Bedarfsorientierung
und Nachhaltigkeit.
Informationen rund um das Thema Suchtprävention und die einzelnen Projekte gibt es beim Institut für
Suchtprävention im Fonds Soziales Wien unter Tel.: 4000/66715. |