Forscher ermitteln die umweltbedingten und genetischen Ursachen von Alzheimer
Marshfield, Wisconsin (pte) - Ein ehrgeiziges Projekt haben die US-amerikanischen Wissenschafter
der Marshfield Clinic Research Foundation (MCRF) geplant: Sie wollen in einer zweijährigen Studie die genetischen
und umweltbedingten Einfußfaktoren für den Ausbruch der Alzheimerkrankheit ermitteln. "Diese Studie
wird der erste Schritt zur Entwicklung von Diagnoseplänen sein, um die Erkrankung noch vor deren Ausbruch
zu identifizieren", erklärte Studienleiter Nader Ghebranios vom MCRF.
Ghebranious greift für seine Studie auf anonymes DNA-Datenmaterial zurück, das seit mehr als einem Jahrzehnt
für das Personalized Medicine Research Project (PMRP) gesammelt wurde. Die Datenbank der PMRP enthält
die DNA-Proben und medizinischen Berichte von 18.000 Menschen, die sich an Marshfield-Kliniken behandeln ließen.
Dieses Datenmaterial soll dazu verwendet werden, um jene Gene zu ermitteln, die für einen möglichen Ausbruch
der Krankheit verantwortlich sind.
Die Forscher benötigen für ihre Studie rund 150 Alzheimer-Patienten und eine ebenso große Kontrollgruppe.
Nach einer gründlichen Analyse der jeweiligen DNA-Strukturen wollen die Forscher ein Genmuster erstellen,
das sie befähigt aus dem Datenpool des PMRP Alzheimer-gefährdete Patienten zu identifizieren.
Auf Grund der Komplexität der Alzheimer-Erkrankung vermuten die Forscher, dass verschiedene genetische und
umweltbedingte Faktoren für den Ausbruch verantwortlich sind. Ghebranious will sich vor allem auf vier Gene
konzentrieren, die in Zusammenhang mit der Krankheit gebracht werden. Es handelt sich dabei um die Gene APOE4,
Cytochrome P 46, Oxidized LDL receptor 1 und Angiotensin 1.
Bei den umweltbedingten Faktoren wollen sich die Forscher vor allem auf das Rauchen und die Einnahme des Cholesterol-Senkers
Statin konzentrieren. Denn bisher noch nicht verifizierte Studien haben diesen beiden Komponenten eine positive
Wirkung gegen Alzheimer attestiert. |