Exportplus doppelt so hoch wie weltweiter Durchschnitt
Wien (pwk) - Ein stark positives Außenhandels-Resümee mit Amerika zieht die Wirtschafts-
kammer Österreich: „Das Exportplus in diese Region ist zwei Mal so hoch wie im weltweiten Durchschnitt und
legten um 28,8 Prozent auf 6,8 Mrd. Euro zu. Damit ist der Export nach Amerika vom Rand in den Zentrum unseres
Außenhandels gerückt“, betonte am Dienstag (14. 06.) der Leiter der Außenwirtschaftsorganisation,
Walter Koren, anlässlich einer Pressekonferenz zur Außenhandelstagung Amerika. Weltweit legten die Ausfuhren
2004 um 13% (Volumen: 89 Mrd. Euro) zu. Auch in den einzelnen Regionen Amerikas ergibt sich ein sehr positives
Bild: Der Exportzuwachs nach Nord-Amerika machte 29,6% aus, nach Mittel-Amerika 28,8% und nach Süd-Amerika
20,1%.
Hauptverantwortlich für diese gute Entwicklung macht Koren die allgemeine leichte Erholung des amerikanischen
Marktes, die sich 2004 positiv auf den österreichischen Überseehandel in diese Region auswirkte. Das
zeigen alleine die nackten statistischen Zahlen mit enormen Zuwächse der österreichischen Ausfuhren in
die USA (29,8%), aber auch nach Kanada (27,8%), Mexiko (21%), Argentinien (54,1%) oder Chile (28%). „Außerdem
werden starke heimische Marken im Amerika-Export sichtbar“, so der AWO-Chef, der auch darauf verweist, dass heimische
damit die Früchte ihrer Marktsondierungen ernten und sich am amerikanischen Markt bewähren.
Die AWO wolle diese „Erfolgsstory“ jedenfalls fortschreiben und werde sich deshalb auf 3 Punkte konzentrieren:
Erstens, gilt es, sich auf zukunftsträchtige Branchen zu konzentrieren (Automobilzulieferung, Automatisierung,
Steurerungstechniken, usw.). Zweitens werden man Technologiekooperationen verstärken um etwa in der Bio,-
und Nanotechnologie verstärkt Fuß zu fassen. Drittens werde es sogenannte „Zukunftsreisen“ geben um
den Firmen und gerade den KMU´s die weltweiten Trends näher zu bringen, erläutert Koren. Vielfach
würden sich die KMU gar nicht erst trauen, den Schritt auf den amerikanischen Markt zu wagen: „Hier wollen
wir sie unterstützen. Denn ob klein oder groß, unsere Firmen sind äußerst wettbewerbsfähig.“
Nach dem sensationellen Exportplus im vergangenen Jahr erwartet man in den AWO, dass die Ausfuhrentwicklung heuer
ein wenig nachlässt. Dennoch liegt der Exportzuwachs im ersten Quartal 2005 im Vergleich zur Vorjahresperiode
nach Amerika (4,4%) immer noch über dem weltweiten Zuwachs (2,5%).
Grundtenor der Handelsdelegierten zur bisherigen Ausfuhrentwicklung: Es ist besonders erfreulich, dass gerade in
Bezug auf die Euro-Dollar-Problematik die Entwicklung sich österreichische Unternehmen am amerikanischen Markt
so gut behaupten können. Setzt man die Entwicklung in Vergleich zu den Ausfuhren in die Boom-Regionen Asiens,
so wird die positive Tendenz noch deutlicher. Das Exportvolumen nach Amerika liegt mit 1,7 Mrd. Euro weit über
jenem nach Asien (1,3 Mrd. Euro) und außerdem gingen die Ausfuhren nach Asien im ersten Quartal 2005 sogar
um -5,3% zurück.
Auch in Punkto Handelsbilanz ist nur Gutes zu vermelden: Mit der gesamt Amerika ist sie mit 752 Mio. Euro mehr
als positiv. Ebenso mit wichtigen Handelspartnern der Region: USA +665 Mio. Euro, Kanada +136 Mio. Euro, Mexiko
+18,3 Mio. Euro, Venezuela +11,5 Mio. Euro. |