Im Holzland ist der Wurm drin – Nur 45prozentige Nutzung des jährlichen Zuwachses
Klagenfurt (lpd) - „Kärnten wächst zu. Aber unser Wald ist kein Museum“, verkündet
LR Josef Martinz am Montag (13. 06.) anlässlich der Woche des Waldes von 13. bis 19. Juni. Es sei
kein Geheimnis, dass Kärnten – nach der Steiermark das Waldreichste Bundesland Österreichs – zuwachse.
„Gerade im bäuerlichen Kleinwald, das sind 70 Prozent unserer gesamten Waldfläche, wird jährlich
weniger genutzt als zuwächst“, berichtet Martinz. Drei Millionen Festmeter Holz würden in Kärnten
jedes Jahr dazuwachsen. Gerade 45 Prozent werden von den Zuwachsmengen genutzt.
Würde die Entnahme von 45 auf 80 Prozent gesteigert, würde eine Million Festmeter Holz gewonnen werden.
Der Marktwert liege laut Martinz bei 50 Mio. Euro und für die Bringung und Verarbeitung wären 500 Arbeitskräfte
notwendig. „Kärnten ist heute ein Holz-Importland. Die Papier-Industrie muss eine Million Festmeter ins Land
holen, obwohl wir den Bedarf selbst abdecken könnten“, so Martinz. Hier sei sprichwörtlich der Holzwurm
drinnen. Die Wertschöpfung könne gehoben und Einkommen gesichert werden. Weiters wären 500 Arbeitsplätze
gerade im ländlichen Raum möglich. Werde die Nutzung nicht gesteigert, müssen auch zunehmend Qualitätsverluste
beim Holz hingenommen werden und gehen wichtige Funktionen des Waldes verloren. Daher setze er, Martinz, auf Information,
Aufklärung und Beratung bei den Produzenten, also den Land- und Forstwirten, bei der Jugend, der Holzverarbeitung
und den Konsumenten.
"Holz ist ein nachwachsender Rohstoff, dessen Verwendung die Umwelt schützt. Wir wollen neben dem Bewusstsein
beim Konsumenten auch das Interesse bei den Land- und Forstwirten heben und damit den Stellenwert der Holzarbeit“,
so Martinz.
Selbst auf europäischer Ebene habe die Sägeindustrie eine Initiative gestartet, um Holz und Holzprodukte
bis 2010 zum führenden Material im Bauwesen und in der Inneneinrichtung zum positionieren. Der Fachverband
der Österreichischen Holzindustrie sei in diesem Projekt federführend. „Die Steigerung des Holz-Verbrauches
um nur ein Prozent ergibt einen Mehrbedarf von rund 20 Millionen Kubikmeter Schnittholz“, rechnete Martinz vor.
Initiativen mit dem Waldverband Kärnten, im Forststraßenbau, dem Waldpflegeverein und der Forstausbildung
an den landwirtschaftlichen Fachschulen sind jetzt gestartet worden. |