Archäologisches Freilichtmuseum wird eröffnet
Schwarzenbach (mlk) - Von Freitag, 17., bis Sonntag, 19. Juni, findet in Schwarzenbach (Bezirk Wiener
Neustadt) wieder das Keltenfest statt. Neben einem umfangreichen Rahmenprogramm kann man an allen drei Tagen auch
das keltische Handwerk, z. B. das Schmieden, das Weben oder das Spinnen, erproben. Kinder und Erwachsene werden
durch die rekonstruierte Stadt geführt.
In Schwarzenbach befand sich bekanntlich eine der größten stadtartigen Siedlungen der Kelten im Ostalpenraum.
Im zweiten Jahrhundert v. Chr. waren dort Adelige, Händler, Handwerker und Bauern wohnhaft, die hier die ausgeschmolzenen
Eisenerze der Oberpullendorfer Bucht weiter verarbeiteten. Diese Siedlung war durch eine bis zu zehn Meter hohe
Stadtmauer geschützt, die aus Holzkästen zusammengefügt war, die mit Erd- und Steinmaterial verfüllt
wurden. An der Außenseite wurden mächtige Eichenstämme aufgestellt. Steinlagen in Trockenmauertechnik
füllten die Zwischenräume aus. Oben schloss eine Brustwehr aus Holz den Wall ab.
Seit mehr als 14 Jahren führt die Universität Wien bzw. Vienna Institute for Archaeological Science (VIAS)
hier archäologische Ausgrabungen durch. Neben der immer noch sichtbaren Befestigungsanlage wurden auch mehrere
Wohnhäuser und Wirtschaftsgebäude untersucht. Diese Präsentation keltischen Lebens soll jetzt zu
einer Dauereinrichtung werden. VIAS wurde mit der Errichtung eines archäologischen Freilichtmuseums in Schwarzenbach-Burg
betraut.
In Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt wurden sieben Gebäude rekonstruiert: ein Handwerkerhaus in Pfostenbautechnik
mit Riegelwänden aus Eichenholz, ein Speicherbau mit Blockwänden auf Fichten-Schwellbalken, eine Töpferhütte
auf Pfosten, ein großes Wohnhaus in Ständerbautechnik mit Riegelwänden aus Nadelholz, ein Backhaus,
ein Stallgebäude sowie ein Wohnhaus, in dem Kinder und Jugendliche die Möglichkeit geboten wird, im Freilichtmuseum
zu übernachten. |