Keltenfest in Schwarzenbach  

erstellt am
13. 06. 05

Archäologisches Freilichtmuseum wird eröffnet
Schwarzenbach (mlk) - Von Freitag, 17., bis Sonntag, 19. Juni, findet in Schwarzenbach (Bezirk Wiener Neustadt) wieder das Keltenfest statt. Neben einem umfangreichen Rahmenprogramm kann man an allen drei Tagen auch das keltische Handwerk, z. B. das Schmieden, das Weben oder das Spinnen, erproben. Kinder und Erwachsene werden durch die rekonstruierte Stadt geführt.

In Schwarzenbach befand sich bekanntlich eine der größten stadtartigen Siedlungen der Kelten im Ostalpenraum. Im zweiten Jahrhundert v. Chr. waren dort Adelige, Händler, Handwerker und Bauern wohnhaft, die hier die ausgeschmolzenen Eisenerze der Oberpullendorfer Bucht weiter verarbeiteten. Diese Siedlung war durch eine bis zu zehn Meter hohe Stadtmauer geschützt, die aus Holzkästen zusammengefügt war, die mit Erd- und Steinmaterial verfüllt wurden. An der Außenseite wurden mächtige Eichenstämme aufgestellt. Steinlagen in Trockenmauertechnik füllten die Zwischenräume aus. Oben schloss eine Brustwehr aus Holz den Wall ab.

Seit mehr als 14 Jahren führt die Universität Wien bzw. Vienna Institute for Archaeological Science (VIAS) hier archäologische Ausgrabungen durch. Neben der immer noch sichtbaren Befestigungsanlage wurden auch mehrere Wohnhäuser und Wirtschaftsgebäude untersucht. Diese Präsentation keltischen Lebens soll jetzt zu einer Dauereinrichtung werden. VIAS wurde mit der Errichtung eines archäologischen Freilichtmuseums in Schwarzenbach-Burg betraut.

In Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt wurden sieben Gebäude rekonstruiert: ein Handwerkerhaus in Pfostenbautechnik mit Riegelwänden aus Eichenholz, ein Speicherbau mit Blockwänden auf Fichten-Schwellbalken, eine Töpferhütte auf Pfosten, ein großes Wohnhaus in Ständerbautechnik mit Riegelwänden aus Nadelholz, ein Backhaus, ein Stallgebäude sowie ein Wohnhaus, in dem Kinder und Jugendliche die Möglichkeit geboten wird, im Freilichtmuseum zu übernachten.
     
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