UniCredit und HVB bündeln ihre Kräfte  

erstellt am
13. 06. 05

HVB-Tochter Bank Austria-Creditanstalt bleibt weiterhin als Bank mit vollständigem Geschäftsbetrieb erhalten
Rom / München / Wien (hvb) - UniCredit und HVB haben bekanntgeben, dass der Verwaltungsrat (Consiglio di Amministrazione) von UniCredit und der Vorstand sowie der Aufsichtsrat der HVB dem Zusammenschluss von HVB und UniCredit zugestimmt haben. Der Verwaltungsrat von UniCredit und der Vorstand der HVB (mit Zustimmung des Aufsichtsrats) haben den Abschluss eines Business Combination Agreement (BCA) beschlossen, das die Bedingungen des Zusammenschlusses festlegt.

Gründe für die Transaktion
Der Zusammenschluss schafft eine Neue Kraft im europäischen Bankenmarkt mit folgenden Merkmalen:

  • Kundenbasis von über 28 Millionen; mehr als 7.000 Geschäftsstellen in 19 Ländern und eine Bilanzsumme von € 733 Mrd.
  • Führende Positionen in mehreren benachbarten Heimatmärkten (Italien, Deutschland und Österreich) mit einer einzigartigen Präsenz in Bayern, Österreich und Norditalien, einer der wohlhabendsten Regionen Europas
  • Unbestrittene Führungsrolle in Zentral- und Osteuropa nach Bilanzsumme und Anzahl der Geschäftsstellen
  • Ausgeglichenes und diversifiziertes Geschäftsportfolio


Alessandro Profumo, CEO (Amministratore Delegato) der UniCredit, zum Zusammenschluss mit der HVB: „UniCredit und HVB werden gemeinsam eine kraftvolle Bank sein, in drei einander benachbarten Märkten und damit zugleich in einer der wachstumsstärksten Regionen im Herzen Europas fest verwurzelt. Wir werden durch Bündelung unserer Kräfte die erste wahre europäische Bank sein. Wir werden unseren Kunden zusätzliche Dienstleistungen und Innovationen und unseren Aktionären mehr Wert bieten.“

Dieter Rampl, Vorstandssprecher der HVB: „UniCredit und HVB übernehmen mit ihrem Zusammenschluss eine Vorreiterrolle bei der europäischen Bankenkonsolidierung. Wir haben beide den besten Partner gewählt. Wir verschaffen damit unseren Aktionären, Kunden und Mitarbeitern Wachstumsperspektiven, die wir alleine nie hätten entwickeln können. Deutschland wird bei der ersten Transaktion dieser Größe in Europa auch künftig eine wichtige Rolle spielen.“

Das gemeinsame Unternehmen (die „Gruppe“) wird die folgenden strategischen Ziele verfolgen:

  • Weitere Stärkung ihrer Wettbewerbsposition in den Märkten, in denen sie präsent ist
  • Aufrechterhaltung und Nutzung ihrer führenden Position in Zentral- und Osteuropa
  • Optimierung und Konsolidierung nationaler Geschäftsaktivitäten in den Märkten Zentral- und Osteuropas, einschließlich der Nutzung gemeinsamer Marken
  • Nutzung komplementärer Stärken und kritischer Masse in Geschäftsbereichen, in denen durch Größenvorteile Kostenersparnisse erreicht werden können, wie in der Vermögensverwaltung und im Investment Banking
  • Schwerpunkt auf Wachstum in ausgewählten Regionen und Geschäftsbereichen
  • Maximierung von Ertrags- und Kostensynergien durch gemeinsame Best Practices, Optimierung von Produktionskapazitäten und Rationalisierung sich überschneidender oder doppelter Funktionen

[…]

Die CEE Division wird in Wien angesiedelt sein und alle Unternehmen der Gruppe in den jeweiligen Ländern Zentral- und Osteuropas umfassen, einschließlich Unternehmen in Polen, Russland, den baltischen Staaten und der Türkei. Der Schwerpunkt der Global Banking Services Division, die in Mailand angesiedelt sein wird, wird auf globalen Bankdienstleistungen für die gesamte Gruppe liegen. Den konzernweiten Business Divisions werden entsprechende Business Lines auf der Ebene eines jeden regionalen Unternehmens sowie der CEE Division entsprechen. Gleichermaßen werden auch der Global Banking Services Division auf regionaler Ebene einzurichtende Banking Services Lines entsprechen.

Die Produktentwicklung für die Gruppe wird in Produkt-Fabriken (Product Factories) erfolgen. Diese werden eigenständige Plattformen für die Produktentwicklungs- und Produktherstellungs- aktivitäten für bestimmte, damit zusammenhängende Geschäftsaktivitäten sein und der entsprechenden Business Division zugeordnet sein.

UniCredit hat zugesichert, dass die HVB und die Bank Austria weiterhin als Banken mit vollständigem Geschäftsbetrieb in ihrer gegenwärtigen Rechtsform erhalten bleiben. Sie behalten auch ihre derzeitigen Markennamen, ergänzt um das UniCredit-Logo. UniCredit betrachtet die HVB, die Bank Austria und deren wesentliche Geschäftsaktivitäten als Bestandteil der Kernaktivitäten der Gruppe. Nach Vollzug der Transaktion wird die Gruppe erwägen, eine neue Konzernstruktur zu schaffen, bei der UniCredit letztlich direkte Beteiligungen an der HVB, der Bank Austria und sämtlichen Product Factories hält. Weitere Restrukturierungsak-tivitäten, wie etwa Verschmelzungen von Unternehmen, die in denselben Ländern tätig sind, werden geprüft, um die Unternehmensstruktur der Gruppe zu optimieren.

Nach Vollzug der Öffentlichen Angebote sollen die Vorsitzenden der Aufsichtsräte von HVB und Bank Austria sowie die Mehrheit der Aktionärsvertreter in beiden Aufsichtsräten Repräsentanten von UniCredit sein.

Wertschöpfung
UniCredit und HVB gehen davon aus, dass der Zusammenschluss mit der HVB und der Bank Austria zu Synergien vor Steuern in Höhe von € 985 Mio. (Synergien nach Steuern in Höhe von € 745 Mio.) pro Jahr führen wird, die vollständig vom Jahr 2008 an realisiert sein werden. Davon werden mehr als 90 % auf niedrigere Kosten und der Rest auf höhere Erträge aufgrund der Anwendung von Best Practices zurückzuführen sein. Die Restrukturierungskosten, die von UniCredit und HVB vorsichtig auf € 1,35 Mrd. (ca. 150 % der Kostensynergien) geschätzt werden, werden in voller Höhe im Jahr 2005 ausgewiesen werden.

Zeitplan
Die Öffentlichen Angebote werden voraussichtlich bis Ende August 2005 abgegeben, wobei die Angebotsfristen voraussichtlich Anfang Oktober enden werden. Der Vollzug der Öffentlichen Angebote, d. h. die Ausgabe der neuen UniCredit-Stammaktien gegen Einlage der eingereichten Aktien, wird nach Erhalt aller erforderlichen aufsichtsrechtlichen Genehmigungen (Genehmigungen der Kartell- und Bankaufsichtsbehörden) erfolgen und erfordert die Zustimmung der Aktionäre der UniCredit zur Kapitalerhöhung. Diese Zustimmung soll bei der außerordentlichen Hauptversammlung der UniCredit am 27. Juli 2005 eingeholt werden.

     
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