Arge-Alp: Mitt neuem Statut mehr Effizienz  

erstellt am
27. 06. 05

Bozen (lpa) - Durch eine straffere und schlankere Struktur will die Arbeitsgemeinschaft Alpenländer - Arge Alp in Zukunft an politischer Effizienz gewinnen. Dazu haben die Arge-Alp-Regierungschefs bei ihrer 36. Konferenz am am Freitag (24. 06.) in Trient die Satzungen entsprechend geändert; u.a. wird in Hinkunft ein Präsidium für die Auswahl und die Durchführung von Projekten zu sorgen haben.

Der Satzungsänderung haben die Vertreter aus den zehn Arbeitsgemeinschaftsmitgliedsländer (acht der zehn Länder waren durch ihre Regierungschefs vertreten) nach ausgiebiger Debatte einhellig zugestimmt. Notwendig geworden war die neue Fürhungsstruktur vor allem durch die Tatsache, dass in den bald 33 Jahren des Bestehens der ältesten grenzüberschreitenden Arbeitsgemeinschaft die Aufgabenstellung eine andere geworden sei, so der einhellige Tenor der Vertreter aus den Regionen, Ländern und Kantonen. 1973 seien die Grenzen noch wirkliche Grenzen gewesen, meinte beispielsweise Landeshauptmann Luis Durnwalder in seiner einleitenden Grundsatzerklärung am heutigen Vormittag im Delpero-Saal des Trentiner Landhauses. Damals habe es für die Grüdnung viel politischen Mut gebraucht, heute sei die Situation teilweise ganz anders, und dieser Tatsache habe man sich anzupassen. Neben der Pfelge der menschlichen Kontakte zwischen den Bürgern der zehn Alpenländer seien vor allem im Laufe der Jahre - so Landeshauptmann Durnwalder - die Außenwirkung, d.h. das gemeinsame Auftreten und das Einfordern von Rücksichtnahme auf alpenspezifische Probleme (Verkehr, Natruschutz), immer wichtiger geworden.

Als neues schlagkräftiges politisches Gremium soll - gemäß den heute verabschiedeten Satzungen - ein dreiköpfiges Präsidium mit dem amtierenden Arge-Alp-Präsidenten als Vorsitzenden, dem Vorgänger-Präsidenten und dem nachfolgenden Präsidenten in Zukunft amtieren. Die bisherigen vier Kommissionen wird es in Hinkunft nicht mehr geben, die Arbeitsschwerpunkte der Arbeitsgemeinschaft sollen inhaltlich neu formuliert werden, d. h. es wird nicht mehr eine Unzahl von kleineren Arbeitsbereichen geben. Das Augenmerk der Arge Alp wird sich auf einige wenige politische Projekte konzentrieren, um damit politisch schlagkräftiger zu werden und um mehr öffentliche Aufmerksamkeit zu erzielen, wie der amtierende Arge-Alp-Präsident Lorenzo Dellai erklärte. Eine erste Auswahl der zu betreibenden Projekte soll noch innerhalb September des heurigen Jahres erfolgen.

Zu Beginn der heutigen 36. Regierungskonferenz hatten die Vorsitzenden der vier Kommissionen noch einmal Gelegenheit, über die bisher geleistete Arbeit zu berichten. Landesrat Werner Frick, seit fast zehn Jahren an der Spitze der wichtigen Wirtschaftskommission, konnte dabei u.a. vom Erfolg des innerhalb der zehn Arge-Alp-Mitgliedsländern seit Jahren betriebenen Lehrlingsaustausches berichten sowie über die vielen Anregungen für innovative Betriebsformen in der Nahversorgung und in der technologischen Vernetzung berichten. Genehmigt haben die Arge-Alp-Regierungschefs heute auch mehrere Resolutionen und Empfehlungen, wobei sie u.a. eine besondere Berücksichtigung der Berggebiete bei der Neufestlegung der EU-Beihilfen gefordert haben.
     
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