Institut der Universität Witten/Herdecke in Datteln ist Träger des Klinikförderpreises
2005 der Bayrischen Landesbank
Witten/Herdecke (universität) - Das Institut für Kinderschmerztherapie und pädiatrische
Palliativmedizin der Universität Witten/Herdecke an der Vestischen Kinder- und Jugendklinik Datteln ist Träger
des mit 25.000 Euro dotierten Klinikförderpreises 2005 der Bayrischen Landesbank. Das von der Vodafone Stiftung
gGmbh geförderte Institut wurde als bundesweit beispielhaft ausgezeichnet. In der Begründung der Jury
heißt es, das Projekt trage auf breiter Ebene zur Verbesserung der Situation der schmerzkranken Kinder bei.
„Chronische Schmerzen bei Kindern nehmen an Häufigkeit zu“, weiß PD Dr. Boris Zernikow, Leitender Arzt
am Institut für Kinderschmerztherapie. „Über 200.000 Kinder in Deutschland leiden an Migräneanfällen.
Funktionelle Bauchschmerzen, chronische Tumorschmerzen, Muskel- und Gelenkschmerzen sowie psychosomatische Schmerzerkrankungen
stellen die behandelnden Kinderärzte oft vor unlösbare Aufgaben“, so Zernikow. Er kritisierte, dass Kinderschmerz-
therapie in der modernen Pädiatrie noch immer stiefmütterlich behandelt werde. Aus unzureichend therapierten
chronischen Schmerzen im Kindesalter entstünden oft chronische Schmerzen im Erwachsenenalter.
Hier versucht die Dattelner Kinderschmerzambulanz Abhilfe zu schaffen. Das Modell setzt dabei auf die Vernetzung
und Kooperation verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen sowie auf die enge Verknüpfung von ambulanten
und stationären Therapieangeboten: In der Kinderschmerzambulanz arbeiten Kinderärzte, Kinderpsychologen,
Kinderkrankenschwestern zusammen, daneben besteht die Möglichkeit fallweise Sozialarbeiter, Kinderorthopäden
und Kinderanästhesisten hinzuzuziehen.
Anhand von Schmerzfragebögen, einer psychologischen Grund-Diagnose und einer Beobachtung des Eltern-Kind-Verhältnisses
treffen die Therapeuten eine Zuordnung zu einem Schmerzsyndrom. Um dem Kind eine wirksame Behandlung anbieten zu
können, werden mehrere Behandlungsangebote miteinander verknüpft. Zwischen den Behandelnden und dem Patienten
mit seiner Familie werden vorab Behandlungsziele, -mittel und ein ungefährer Zeitrahmen zur Zielerreichung
vereinbart. Die Behandlungskosten werden weitgehend von Sponsoren übernommen. Hauptsponsor ist die Vodafone
Stiftung Deutschland gGmbH. |