Österreichische Gesamtinvestitionen überschreiten die 1 Mrd. Euro Grenze – Über
90 Prozent Marktanteil österreichischer Firmen am Leasingsektor
Wien (pwk) - Die österreichische Wirtschaft setzt ihre Vorreiterrolle in Südosteuropa fort.
Österreich ist mittlerweile auch wichtigster Investor in Serbien und Montenegro. Nach Schätzungen der
Außenhandelsstelle Belgrad der WKÖ haben österreichische Firmen bis dato rund 1 Mrd. Euro in der
Staatenunion Serbien und Montenegro investiert und damit Slowenien und die USA überholt. Zwei Großprojekte
halfen Österreich auf den 1. Platz: Im Mai 2005 hat ein österreichisches Konsortium um die Industriellen
Schlaff, Taus und Cordt Teile des serbischen Mobilfunkanbieters MOBTEL übernommen. Die österreichische
ERSTE Bank übernahm heuer im Juni für ca. 73 Mio. Euro die serbische Novosadska Banka, nachdem im Bieterverfahren
andere Interessenten beträchtlich überboten wurden. Österreich führt damit zur Zeit in sechs
südosteuropäischen Ländern das Investitionsranking an (Serbien-Montenegro, Slowenien, Rumänien,
Bulgarien, Bosnien-Herzegowina und Kroatien).
"Das frühe wirtschaftliche Engagement österreichischer Unternehmen nach den politischen Veränderungen
am Westbalkan hat sich bezahlt gemacht", meint der österreichische Handelsdelegierte in Belgrad, Herbert
Preclik. Die Niederlassungen österreichischer Firmen stiegen in Serbien und Montenegro seit dem Jahr 2000
von 40 auf 169 Firmen an „und täglich werden es mehr". Eine dominierende Stellung haben Österreichs
Unternehmen bis jetzt vor allem im Banken-, Versicherungs- und Leasingsektor errungen, wobei die österreichischen
Firmen in letzterem auf einen Marktanteil von über 90 Prozent verweisen können. In einer lokalen Umfrage
des österreichischen GfK Instituts werden die Österreicher nach den Deutschen als der Serben "liebster
Investor" gesehen. Umgekehrt sehen mehr als 75 Prozent der befragten österreichischen Unternehmen Serbien
und Montenegro als interessanten Wachstumsmarkt.
Auch die Außenhandelszahlen spiegeln die Intensivierung der Wirtschaftsbeziehungen wieder. Die österreichischen
Exporte nach Serbien-Montenegro stiegen im Jahr 2004 um 14 Prozent auf 437 Mio. Euro, die Importe aus Serbien gar
um 39 Prozent auf 110 Mio. Euro. Ein Teil dieser Zuwächse ist auf Lieferungen von und an österreichische
Investoren in Serbien-Montenegro zurückzuführen, meint Preclik. Besondere Chancen für österreichische
Unternehmen sieht Preclik beim Erwerb von Unternehmen im laufenden Privatisierungsprozess, im Umweltbereich und
bei Infrastrukturinvestitionen. |