Neuerlicher Rekordwert bei den Anträgen
Wien (fwf) - Der erfreulichen Entwicklung der Antragszahlen trägt das Bundesministerium für
Bildung, Wissenschaft und Kultur durch die Bereitstellung der Mittel für eine weitere Stelle Rechnung.
In der letzten Sitzung des FWF-Kuratoriums vor den Sommermonaten wurde über die diesjährigen Hertha-Firnberg-Nachwuchsstellen
entschieden. Diese insgesamt zum achten Mal gefällte Entscheidung betrifft erfreulicherweise - wie im Vorjahr
- 11 Stellen. Das ist um eine Stelle mehr als ursprünglich geplant und wurde vom zuständigen Ministerium
für Bildung, Wissenschaft und Kultur dankenswerterweise ermöglicht.
Die Nachfrage nach diesem Frauenförderungsprogramm in den Wissenschaften ist nach wie vor im Steigen begriffen.
Waren es letztes Jahr 45 Bewerberinnen, die in das Programm aufgenommen werden wollten, wurden für die Vergabe
2005 insgesamt 54 Anträge und damit neuerlich ein Rekordwert registriert. Von diesen 54 Anträgen gingen
42 Projekte in die Begutachtung. Basierend auf einer strengen internationalen Qualitätsüberprüfung
wurden in diesem sehr kompetitiven Ausleseverfahren die elf besten Forscherinnen identifiziert.
Heuer wurden sieben Projekte aus dem Bereich Biologie und Medizin, drei aus dem Bereich Geistes- und Sozialwissenschaften
und ein Projekt aus den Naturwissenschaften/Technik genehmigt. Zählt man die soeben vergebenen Stellen zu
den bislang ausgezeichneten Forscherinnen hinzu, so liegen Projekte aus dem Bereich Biologie und Medizin mit 35
erfolgreichen Anträgen erstmals vor den Geistes- und Sozialwissenschaften mit 32 Stellen und den Naturwissenschaften
bzw. Technik mit 15 Stellen.
Mit der Zuerkennung der Hertha-Firnberg-Stellen haben die ausgezeichneten Forscherinnen die besten Voraussetzungen,
ihre wissenschaftliche Arbeit und damit auch ihre universitäre Karriere entscheidend voranzutreiben. Aufgrund
der bisherigen erfolgreichen Entwicklung des Programms geht der Wissenschaftsfonds davon aus, dass weiterhin mit
einer starken Nachfrage nach dieser Art der Frauenförderung zu rechnen sein wird. Mittelfristig erwarten das
Wissenschaftsministerium und der FWF eine positive Auswirkung auf die nach wie vor viel zu geringe Anzahl von Professorinnen
an den österreichischen Universitäten.
Die Hertha-Firnberg-Nachwuchsstellen sind nach der ersten österreichischen Wissenschaftsministerin benannt.
Diese Initiative zur Frauenförderung in der Wissenschaft wurde 1998 vom FWF im Auftrag des Wissenschaftsministeriums
eingeführt. Sie richtet sich an Universitätsabsolventinnen mit abgeschlossenem Doktorat, die im Regelfall
nicht älter als 40 Jahre sind.
Inhaberinnen von Hertha-Firnberg-Nachwuchsstellen erhalten die Gehaltskosten für ihre Postdoc-Stelle von 50.240
Euro pro Jahr für 36 Monate. Zur Abdeckung projektspezifischer Kosten werden den Forscherinnen zusätzlich
24.000 Euro für die Gesamtlaufzeit der Forschungsvorhaben zur Verfügung gestellt. Die feierliche Verleihung
der Stellen durch Bundesministerin Elisabeth Gehrer sowie die nächste öffentliche Ausschreibung werden
im Herbst 2005 stattfinden. |