Wien (rk) - Nach der Reinprechtsdorfer Straße, dem Siebenbrunnenplatz,
dem Mittelgürtelbereich und der Kulturzeile an der Wienzeile wurde mit der
v.li.n.re.: Bezirksvorsteher Ing. Kurt Wimmer, StR. DI Rudolf Schicker, Ing. Hermann Halbauer
und Karl Javurek, Foto: Christian Fürthner |
Neugestaltung der Wiedner Hauptstraße ein weiteres wichtiges Bezirksprojekt fertig gestellt. Am Donnerstag
(23. 06.) eröffnete Wiens Planungs- und Verkehrsstadtrat Rudi Schicker gemeinsam mit dem Bezirksvorsteher
für den 5. Bezirk, Ing. Kurt Wimmer und Ing. Hermann Halbauer von der MA 28 offiziell den neu gestalteten
Einkaufsboulevard im 5. Bezirk, die Wiedner Hauptstraße.
"Die umgestaltete Wiedner Hauptstraße wird allen Ansprüchen an eine moderne Stadtstraße gerecht.
Das Projekt setzt aber nicht nur stadtgestalterische Akzente: mit der Schaffung von Radwegen, der barrierefreien
Gestaltung des öffentlichen Raums und mit mehr Platz für die Fußgängerinnen und Fußgänger
werden auch die im Masterplan Verkehr festgelegten Ziele erfüllt," betonte Stadtrat Schicker.
"Unser Ziel war es, eine Straße für die Bürgerinnen und Bürger mit hoher Aufenthalts-
und Lebensqualität zu gestalten, und das ist uns gelungen", freute sich Bezirksvorsteher Ing. Kurt Wimmer.
Im Speziellen wurden die Wünsche nach Errichtung von Radwegen sowie einer Ausgestaltung des Straßenraumes
mit Bäumen berücksichtigt. Außerdem wurden breite Gehsteigflächen für Fußgänger
sowie zusätzliche Querungsmöglichkeiten entlang der Wiedner Hauptstraße geschaffen. Durch die Errichtung
von breiten Gehsteigflächen wird die Wiedner Hauptstraße dem Status einer Geschäftsstraße
besser gerecht. Die ansässigen Geschäfte und Gastronomiebetriebe nutzen das breite Vorland bereits intensiv
für Schanigärten. Das attraktive Umfeld in Verbindung mit einer ansprechenden Auslagengestaltung sollen
die Bevölkerung zum Einkaufen animieren.
Die Geschäftsleute der Wiedner Hauptstraße stellen in einem großartigen Straßenfest unter
Beweis, dass die Wiedner Hauptstraße sehr viel zu bieten hat. Die Geschäftsleute und Unternehmen präsentieren
nicht nur ihre Leistungen und Angebote einem interessierten Publikum. "Die Geschäftsleute haben sich
viele Attraktionen einfallen lassen", berichtete Sabine Waste, Organisatorin des Straßenfestes von den
Geschäftsleuten der Wiedner Hauptstraße und führt im Detail an "Gewinnspiele, Grillspezialitäten
und andere Köstlichkeiten fürs leibliche Wohl, stündlich eine Action Vorführung mit Modellautos,
Mode, Kunsthandwerk. Für die kleinen Gäste gibt es eine Hupfburg. Einen weiteren Themenschwerpunkt bildet
das Thema Gesundheit. Das Wiener Rote Kreuz präsentierte seine Leistungen und im Rheumabus konnte man sich
über die optimalen Behandlungsmöglichkeiten informieren". Für Stimmung sorgte vormittags die
Schulband des Rainergymnasiums. Den Abschluss macht der Heart Chor St. Florian mit einem Gospelkonzert vor der
Kirche um 18 Uhr.
Projektsentwicklung
Die neugestaltete Wiedner Hauptstraße, Foto: Christian Fürthner - Klicken Sie auf das Bild und
Sie erhalten das Foto in Druckqualität (401 kB) Im Herbst 1999 wurde in Margareten ein Bürgerbeteiligungsverfahren
zur Neugestaltung der Wiedner Hauptstraße begonnen. Grundlage dieses Verfahrens war ein Antrag aus dem Jahr
1998 in der Bezirksvertretung Margareten.
Mit der Bürgerbeteiligung sollte die aktive Einbindung der Bevölkerung in die Gestaltung ihres Lebensraums
Wiedner Hauptstraße ermöglicht werden. Dadurch lag ein städtebaulich zufriedenstellender Entwurf
unter optimaler Berücksichtigung der Anrainer-Bedürfnisse vor.
Aufbauend auf den Ergebnissen der einzelnen Bürgerversammlungen hat die Magistratsabteilung 28 - Straßenverwaltung
und Straßenbau in Abstimmung mit den Planungsdienststellen der Stadt Wien MA 19, MA 33, MA 46 und den Wiener
Linien ein Projekt ausgearbeitet, welches sowohl die verkehrstechnischen sowie stadtgestalterischen Anforderungen
einer modernen Straße erfüllt. Der Planungsbereich des von der MA 28 mit der Straßendetailplanung
beauftragten Planungsbüros Dipl.-Ing. H. Mittnik erstreckte sich vom Matzleinsdorfer Platz bis zur Blechturmgasse
und umfasste somit den gesamten Bereich der Wiedner Hauptstraße im 5. Wiener Gemeindebezirk. Die Ausgestaltung
des Straßenraumes wurde der Architektengruppe ARTEC im Zuge eines Wettbewerbsverfahrens zugesprochen. Als
zusätzlicher Partner bei der Erneuerung des Erscheinungsbildes der Wiedner Hauptstraße konnte die GEWISTA
gewonnen werden.
Eine verbesserte Verkehrsorganisation
Die Querung der Fahrbahn wird durch zusätzliche Ampeln, so zum Beispiel im Bereich Laurenzgasse, aber
auch auf Höhe Kriehubergasse für die FußgängerInnen wesentlich erleichtert. In Zusammenhang
mit der Neugestaltung des Straßenraumes wurde auch der ruhende Verkehr neu organisiert. Durch die Errichtung
zahlreicher Schrägparkplätze sowie Ladezonen wurde sichergestellt, dass das ursprünglich vorhandene
Stellplatzangebot erhalten blieb. Das öffentliche Verkehrsnetz und die Vielzahl an Stellplätzen im öffentlichen
Raum sollen auch BürgeInnen aus anderen Teilen des Bezirkes ermöglichen, die Wiedner Hauptstraße
als Einkaufsstraße zu nutzen.
Lichtband und andere gestalterische Akzente
Als zusätzliche Attraktivierung des Straßenraumes wurde ein Lichtband zur optischen Trennung
zwischen dem Geh- und dem Radweg errichtet. Damit soll die lineare Führung der Straße im öffentlichen
Raum betont werden. Entlang dieses Lichtbandes wurden in das Beleuchtungskonzept integrierte Sitzgelegenheiten
errichtet. Die Farbe rot wurde zur Hervorhebung des Platzbereiches in Höhe Rainergasse/Kriehubergasse eingesetzt.
Im Zuge der Neugestaltung der Wiedner Hauptstraße wurde auch der Matzleinsdorfer Platz als Tor zum 5. Bezirk
attraktiver gestaltet. Insbesondere erfährt dieser Bereich eine Aufwertung durch mehr Grün.
Fertigstellung zwei Monate früher als geplant
Mit der Umsetzung der 9,2 Mio. Euro teuren Umgestaltung wurde Anfang Mai 2004 begonnen. Bis Ende August
2005 sollte das ehrgeizige Bauvorhaben abgeschlossen sein.
"Wichtig war uns, den Umbau der Wiedner Hauptstraße möglichst zügig und für alle Verkehrsteilnehmer/innen
so konfliktfrei wie möglich abzuwickeln" betonte Ing. Hermann Halbauer, der für das Bauvorhaben
zuständige Bauinspizient der Magistratsabteilung 28 - Straßenverwaltung und Straßenbau. "Und
deshalb freut es mich besonders, dass es uns gelungen ist, das Bauvorhaben bereits im Juni 2005 und damit zwei
Monate früher als geplant, fertig zu stellen", ergänzte Halbauer.
Dies war nur möglich, weil alle am Projekt beteiligten Dienststellen an einem Strang gezogen haben und die
Zusammenarbeit hervorragend funktioniert hat. Dabei war die Baustellenabwicklung nicht gerade einfach:
Die Umgestaltung des Bereichs Matzleinsdorfer Platz erfolgte abschnittsweise bei Aufrechterhaltung des Verkehr
in den verkehrsärmeren Ferienmonaten Juli bis August 2004. Die Herstellung einer Straße in kleinsten
Einheiten bedeutet eine logistische Herausforderung für die Baufirma und ist darüber hinaus auch sehr
zeitaufwändig. Hier waren keine Zeiteinsparungen möglich.
Dafür konnten die Straßenbauarbeiten in der Wiedner Hauptstraße selbst besonders zügig abgewickelt
werden. So wurde es möglich, den für 2005 vorgesehenen Straßenumbau zwischen Nikolsdorfer Gasse
und Blechturmgasse bereits 2004 herzustellen. Vor den für die Kaufleute besonders wichtigen langen Einkaufstagen
vor Weihnachten, waren die Fahrbahnen und Gehsteige wieder frei und einem Einkaufsbummel stand nichts mehr im Weg.
2005 gab es damit keine maßgebenden Verkehrsbehinderungen mehr in der Wiedner Hauptstraße. Im Frühjahr
2005 waren in der Wiedner Hauptstraße nur mehr die Baumscheiben zu pflastern, die Stadtmöbel aufzustellen
sowie einzelne Restflächen wie zum Beispiel vor der Sozialversicherungsanstalt der gewerblichen Wirtschaft
zu errichten. Diese Flächen konnten erst jetzt, nach Fertigstellung der Hochbauvorhaben in Angriff genommen
werden.
"Letztendlich wurden insgesamt 900 m Straße mit 42.000 m² Fläche um rund 9,2 Mio. Euro innerhalb
nur eines Jahres und bei Aufrechterhaltung des Individualverkehrs komplett neu gestaltet", schließt
Ing. Halbauer von der MA 28, verantwortlich für den Straßenumbau. |