Buchinger und Pichler: Guter Winter sorgte für mehr Beschäftigte,
aber Konjunktur schwächelt
Salzburg (lk) - Das gute Winterergebnis für den Fremdenverkehr spiegelt sich in den Arbeitsmarktzahlen
wider. Auch der Handel gehörte zu den Jobmotoren. Dies geht unter anderem aus der aktuellen Ausgabe der regionalen
Beschäftigungsstatistik hervor, die zweimal im Jahr vom Landesstatistischen Dienst des Landes in Zusammenarbeit
mit der Arbeiterkammer Salzburg erstellt wird und am Mittwoch (22. 06.) erschienen ist. Sorge bereitet Arbeitsmarktreferent
Landesrat Dr. Erwin Buchinger die schwächelnde Konjunktur. Der Standort Salzburg müsse jetzt gestärkt
werden. AK-Präsident Siegfried Pichler zeigte sich über die positive Beschäftigungsentwicklung erfreut,
fordert aber eine Fortsetzung der Anstrengungen im Kampf gegen die zu hohe Arbeitslosigkeit.
214.609 Personen waren im Jänner 2005 im Land Salzburg unselbstständig beschäftigt. Im Vergleich
zum selben Monat des Vorjahres, ein Plus von 2.152 Personen oder exakt ein Prozent. Wobei der Anstieg bei den Frauen
mit 1,4 Prozent (+1.343 Personen) fast doppelt so stark ausfiel wie bei den Männern (+0,7 Prozent; +809 Personen).
Mit Ausnahme des Flachgaus gab es in allen Bezirken einen Zuwachs bei der Beschäftigung. Im Pinzgau (+2,8
Prozent), Tennengau (+2,7 Prozent), Pongau (+2 Prozent) und Lungau (+ 1,6 Prozent) lagen die Steigerungen sogar
über dem landesweiten Schnitt.
Die Statistik bestätigt den Eindruck eines guten Winters für den Fremdenverkehr. Handel und Fremdenverkehr
waren die Jobmotoren, eine Entwicklung die zwar erfreulich ist, Landesrat Buchinger aber dennoch teilweise Sorgen
bereitet. „Tourismus und Handel entwickeln sich gut, der Rückgang im Produktionssektor ist vor allem auf die
Bauwirtschaft zurückzuführen. Sorgen bereiten mir die jüngsten Daten zur Wirtschaftsentwicklung.
Sie zeigen, dass die Konjunktur schwächelt. Was wir jetzt tun müssen ist, den Standort Salzburg stärken,
damit wir nicht nur auf gute Winter angewiesen sind, sondern auch im Produktionssektor Beschäftigungszuwächse
haben“. Hier zähle jeder Arbeitsplatz, man müsse den Unternehmen bei der Standortwahl zur Seite stehen.
„Und wir müssen einen entscheidenden Faktor stärken: Die Qualifikation der Beschäftigten – sie gibt
in einem Hochpreisland den Ausschlag bei Standortentscheidungen“, so der Landesrat.
Anstrengungen zur Senkung der Arbeitslosigkeit
„Die erfreuliche Entwicklung im Bereich der Beschäftigung darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass
die Arbeitslosigkeit in Salzburg noch immer inakzeptabel hoch ist“, sagte AK-Präsident Siegfried Pichler.
„Alle Anstrengungen von Politik und Wirtschaft müssen weiter dem Ziel Vollbeschäftigung gelten. Die Landespolitik
darf sich von der ungünstigen Konjunktur nicht entmutigen lassen und muss ihre Bemühungen in der Arbeitsmarktpolitik
fortsetzen.“ Als wichtige Bereiche, in denen die Politik zur Stärkung der Beschäftigung etwas bewegen
könne, nannte der AK-Präsident die Raumordnung, die Aus- und Weiterbildung sowie die Wirtschaftsförderung.
Gute Kooperation mit der AK
Zum gemeinsamen Monitoring der Arbeitsmarktlage des Landes mit der AK meinte Buchinger: „Es macht Sinn, wenn wir
die Zahlen gemeinsam analysieren. Sowohl beim Land als auch bei der AK haben wir ausgezeichnete Fachleute, die
die Situation langfristig abschätzen und die großen Trends im Auge behalten, was bei der schwerpunktmäßigen
Bündelung der Maßnahmen wichtig ist. Eine solche Zusammenarbeit des Landes mit einer Interessenvertretung
ist nicht so selbstverständlich wie es auf den ersten Blick aussieht, aber ich bin sehr froh, dass die AK
gemeinsam mit dem AMS unser wichtigster Partner in der aktiven Arbeitsmarktpolitik ist. Der inhaltliche Input ist
enorm wertvoll.“ |