Bozen (lpa) - Am vergangenen Montag hat die Landesregierung beschlossen, den Antrag an die Unesco um die
Unterschutzstellung der Dolomiten als Weltnaturerbe um den gesamten Rosengarten, die Latemargruppe und die Bletterbachschlucht
zu ergänzen. Vorgelegt hat diesen Ergänzungsvorschlag Landesrat Michl Laimer: "Diese drei landschaftlich
und naturkundlich einzigartigen Gebiete ergänzen den Vorschlag der Provinzen Belluno, Trient und Bozen bestens
und werten ihn auf", so der Landesrat am Mittwoch (22. 06.).
Ursprünglich hatte der Südtiroler Weltnaturerbe-Vorschlag nur die Gebiete der fünf Dolomiten-Naturparks
umfasst, wobei man sich genau an die entsprechenden Vorgaben der Unesco gehalten hat. Diesen Vorgaben zufolge haben
nur bereits geschützte Gebiete wirkliche Aussichten auf Zuerkennung des Weltnaturerbe-Status. "Nachdem
aber die Provinz Trient die in ihr Gebiet fallenden Bereiche des Rosengartens und der Latemargruppe von Anfang
an als Weltnaturerbe vorgeschlagen hat, war es nur logisch, dass Trient uns ersucht hat, dasselbe auch für
die Südtiroler Anteile an diesen Bergstöcken zu tun", erklärt dazu Landesrat Laimer. Auf diese
Weise sei es möglich, einen einheitlichen und von der Abgrenzung her schlüssigen Vorschlag an das Welterbe-Sekretariat
in Paris zu schicken und die Chancen auf Anerkennung zu vergrößern. Der Dank des Landesrates gilt in
diesem Zusammenhang den Gemeinden von Welschnofen und Deutschnofen, die bereits im Vorfeld vom für den Unesco-Antrag
zuständigen Landesamt für Naturparke kontaktiert worden waren und ihr grundsätzliches Einverständnis
gegeben hatten.
Die Gemeinde Aldein hingegen ist selbst aktiv geworden und hat das Naturparkamt um die Aufnahme des Naturdenkmals
Bletterbachschlucht in den Antrag ersucht. Begründet wurde dies mit dem hohen landschaftlichen und naturkundlichen
Wert sowie der Tatsache, dass sie einen Teil der geologischen Erdgeschichte der Dolomiten darstelle und damit die
Unesco-Anforderungen erfülle. Für Landesrat Laimer ist die Bereitschaft der drei Gemeinden ein Zeichen
dafür, dass sie erkannt hätten, welch große Chance das Projekt "Weltnaturerbe Dolomiten"
darstelle.
Der Vorwurf, mit dem Vorschlag nur Marketinginteressen zu verfolgen, stößt bei Landesrat Laimer auf
Unverständnis: "Natürlich ist das Weltnaturerbe-Prädikat eine große Aufwertung für
die Präsentation dieser Gebiete, man muss aber auch die damit verbundenen Möglichkeiten der Bewusstseinsbildung
und Sensibilisierung für die Einzigartigkeit, den großen Wert und die Schutzwürdigkeit der Gebiete
anerkennen", so Laimer. Die Auswahl der insgesamt doch großen und repräsentativen sowie gut verteilten
Flächen unterstreiche zudem den gemeinsamen Willen der Provinzen, für eine grenzübergreifende Bewahrung
dieser außerordentlichen Stätten sowie für eine nachhaltige Entwicklung der gesamten Region zu
sorgen. |