Stadt Wien und Bund gemeinsam für Lärmschutz  

erstellt am
22. 06. 05

Lärmschutzwände beim Bahnhof Wien Nord/Hellwagstraße: Steigerung der Lebensqualität für über 6.000 AnrainerInnen
Wien (rk) - Einen neuen Vertrag im Rahmen des Projekts "Schalltechnische Sanierung von Eisenbahn-Bestandsstrecken in Wien" haben am Dienstag (21. 06.) Verkehrsminister Hubert Gorbach, Umweltstadträtin Ulli Sima, sowie Karl Knapp und Gilbert Trattner von der ÖBB-Infrastruktur Bau Aktiengesellschaft unterschrieben. Konkret ist damit im Bereich Bahnhof Wien Nord/Hellwagstraße an der Schnellbahn-Stammstrecke die Realisierung einer Lärmschutzwand und die Förderung von Lärmschutzfenstern für 1.096 Fenster bei 45 Wohngebäuden gesichert. Die geplante Lärmschutzwand wird rund 1,9 km lang und zwischen 1,5 bis 2,5 Meter hoch sein. Die Gesamtkosten dieses weiteren Teilprojektes zur Lärmsanierung an Schienenstrecken betragen 1,872 Mio. Euro und werden zu 50% vom Bund und zu 50% vom Land Wien getragen.

"Zum Wohle der Anrainer von Bahnstrecken wurden bis in das Jahr 2004 österreichweit 212,5 Mio. Euro in Lärmschutzmaßnahmen entlang von Eisenbahn-Bestandstrecken investiert. Diese Erfolgbilanz werden wir auch in Zukunft fortsetzen", sagt Vizekanzler Hubert Gorbach. "Der Stadt Wien ist Lärmschutz ein zentrales Anliegen, diese Maßnahmen erhöhen die Lebensqualität für 6.000 WienerInnen", freut sich Umweltstadträtin Ulli Sima. Unterzeichnet wurde der Vertrag heute am Bahnhof Leopoldau, an dem bereits erfolgreich Lärmschutzmaßnahmen für die AnrainerInnen realisiert wurden.

MA 22 informiert AnrainerInnen über Förderungen


v.li.n.re.: BV Ing. Heinz Lehner, StR. Mag. Ulli Sima und Min. Hubert Gorbach, Foto: Pressefoto Votava
Die Durchführung und Abwicklung der heute unterzeichneten Projekte erfolgt seitens der ÖBB-Infrastruktur Bau Aktiengesellschaft. Die Realisierung steht im direkten Zu- sammenhang mit dem Umbau Bahnhof Wien Nord und dem Streckenumbau bis zur Traisengasse, die in zwei Phasen durchgeführt werden. Die Phase 1 betrifft den Bahnhof Wien Nord mit der Bahnhofsoffensive und ist bis zur Fußball EM 2008 zu realisieren. Dementsprechend wird dort auch die Lärmschutzwand mit einer Länge von 397 Meter zuerst fertig gestellt werden. Die Phase 2 betrifft den Bereich vom Bahnhof Wien Nord bis zur Hellwagstraße, der von 2007 bis 2010 realisiert wird.

Informationen zur Fensterförderung werden von der Wiener Umweltschutzabteilung - MA 22 in den kommenden Wochen an die betroffenen AnrainerInnen zugesandt. Für die Abwicklung der Anträge ist ein Zeitraum von sechs Jahren, 2005 bis 2011, vorgesehen.

Bund und Stadt Wien ziehen in Sachen Lärmschutz in Wien an einem gemeinsamen Strang
Bund und Stadt Wien ziehen in Sachen Lärmschutz an Eisenbahn- Bestandsstrecken in Wien an einem gemeinsamen Strang. In einem Übereinkommen zwischen Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie und der Stadt Wien aus dem Jahr 2001 haben sich die beiden Projektpartner verpflichtet, gemeinsam die Errichtung von Lärmschutzwänden und den Einbau von Lärmschutzfenstern durchzuführen. Jährlich werden dabei rund je 1,8 Mio. Euro von Bund und Land Wien, vertreten von der Wiener Umweltschutzabteilung - MA 22, für die schalltechnische Sanierung von Eisenbahn- Bestandsstrecken zur Verfügung gestellt.

Das Projekt "Schalltechnische Sanierung von Eisenbahn- Bestandsstrecken in Wien" erfolgt etappenweise. Sowohl für die Planung als auch für die Durchführung der einzelnen Lärmschutzmaßnahmen müssen zwischen Bund, dem Land Wien und der ÖBB-Infrastruktur Bau AG Einzelverträge abgeschlossen werden. Saniert wurden bzw. werden Teilstrecken an der Westbahn, der Südbahn, der Schnellbahn Stammstrecke und der Nordbahn im Bereich Leopoldau.

In welcher Reihenfolge die ausgewählten Strecken saniert werden, hängt von der entsprechenden Lärmbelastung und der Anzahl der betroffenen Menschen ab. AnrainerInnen, die in dicht besiedelten Gebieten leben und besonders hohem Bahnlärm ausgesetzt sind, kommen früher "zum Zug". Diese Prioritätenreihung wird von den MitarbeiterInnen der Wiener Umweltschutzabteilung mit Hilfe des "Schienenlärmkatasters" festgelegt. Diese Datenbank der MA 22 enthält alle Informationen über Lärmbelastungen entlang der ÖBB-Schienenstrecken in Wien.

Bisher gemeinsam realisierte Lärmschutzmaßnahmen Stadt Wien/Bund
In Wien-Penzing wurde bereits im April 2002 eine 400 Meter lange und bis zu 5 Meter hohe hochabsorbierende Lärmschutzwand im Bereich Blindenwohnheim in nur wenigen Monaten Bauzeit fertig gestellt.

Im Bereich Bahnhof Leopoldau wird seit Dezember 2003 an der Errichtung einer Lärmschutzwand gearbeitet, kombiniert mit der Vergabe von Förderungen für über 400 Lärmschutzfenster bei insgesamt 45 Wohngebäuden. Mit dem Projekt wird für über 1.300 AnrainerInnen der stark frequentierten Nordbahnstrecke zwischen Wien und Bernhardsthal eine spürbare Lärmentlastung geschaffen. Das Gesamtprojekt wird voraussichtlich im September 2005 abgeschlossen sein.

Im August 2004 wurden von Bundesminister Hubert Gorbach und Umweltstadträtin Ulli Sima neue Verträge zur Durchführung von Lärmschutzmaßnahmen für weitere Wohngebiete an Schienenstrecken unterschrieben, die im Zeitraum 2005 bis 2007 realisiert werden:

* An der Westbahnstrecke Bereich Johnstraße und Bahnhof Penzing
und an der
* Südbahnstrecke Penzing -- Wien Matzleinsdorf im Bereich
Siebenbrunnengasse/Kliebergasse werden Lärmschutzwände errichtet
und Förderungen für Lärmschutzfenster angeboten.
* Beim Nordwestbahnhof im Bereich Taborstraße werden die bereits
bestehenden Lärmschutzwände bis zum Bereich Stromstraße
verlängert. Auch hier ist eine Fensterförderung vorgesehen.
* An der Donauuferbahn im Bereich Reichsbrücke bis Meiereistraße/Wehlistraße
ist für die AnrainerInnen eine Fensterförderung vorgesehen.

Zusätzlich zu diesen Durchführungsverträgen wurde im August des Vorjahres auch ein Planungsvertrag unterzeichnet, der die Grundlage für weitere Sanierungsstrecken schafft. Für die bereits ausgewählten Streckenabschnitte an der West,- Süd- Ost und Nordbahn sowie an der Vorortelinie werden lärmtechnische Untersuchungen in Auftrag gegeben, die Möglichkeiten und Bedarf schalltechnischer Sanierungen prüfen.
     
zurück