Buchinger: Blick auf wesentlichste Aufgaben schärfen und Überblick über die dringendsten
Bedürfnisse geben
Salzburg (lk) - Am Dienstag (21. 06.) begann mit einer Auftaktveranstaltung im Brunauer- Zentrum
die Erstellung eines Sozialleitbildes für das Land Salzburg, eine Initiative, die im Regierungsprogramm enthalten
ist. Das Leitbild ist ein Novum für das Land. Bis Oktober soll ein erster Formulierungsentwurf vorliegen,
der dann diskutiert und ausgefeilt werden kann. Der Leitbildprozess soll die Kommunikation zwischen den Partner-Einrichtungen
und der Verwaltung fördern, eine gemeinsame Standortbestimmung geben und die strategische Ausrichtung in der
Zukunft beinhalten. „Mit dem Leitbild begibt sich das Land auf Neuland. Es ist wichtig, den Blick auf die wesentlichen
Aufgaben zu schärfen und einen klaren Überblick über die dringendsten Bedürfnisse zu erhalten.
Freilich bringt ein Leitbild nicht mehr Geld für das Budget, aber es kann helfen, die Voraussetzungen dafür
zu verbessern und Gelder so effizient wie möglich einzusetzen", erklärte Sozialreferent Landesrat
Dr. Erwin Buchinger bei der heutigen Auftakt-veranstaltung im Brunauer-Zentrum.
Breite Diskussion mit Experten, Partnern und Bürgern
Der Leitbildprozess ist breit angelegt. Als erstem Schritt wird bei der Auftaktveranstaltung der Input
der mehr als 100 Partnereinrichtungen des Landes im Sozialbereich erwartet. Bei einer mehrtägigen Zukunftskonferenz
sollen dann in Expertengruppen konkrete Formulierungs- vorschläge erstellt werden. Nach dem ersten Entwurf
(geplant im Oktober) gibt es eine Feedbackrunde, bevor das Ergebnis Regierung und Landtag vorgelegt wird. Für
Landesrat Buchinger ist besonders wichtig, dass neben den Arbeitsgruppen auf Expertenebene auch Bürger/innen
und Kund/innen in den Leitbildprozess eingebunden werden. „Ich will kein Leitbild, das nur Einzel-interessen der
Verwaltung, politischer Gruppen oder großer Träger widerspiegelt – alle haben verständlicherweise
ihre Lieblingsprojekte, Steckenpferde und verfestigte Positionen. Für mich zählt zusätzlich die
Meinung von Bürgern und Kunden, der Blick aufs Ganze. Wie sehen Behinderte die Leistungen von Land und Vereinen,
ist der Zugang zu sozialen Leistungen bürgernah genug, wo müssen in den kommenden Jahren die Prioritäten
gesetzt werden? Das sind für mich die spannenden Fragen, die besprochen werden müssen", betonte
der Landesrat.
Auf der Hopepage des Landes mitdiskutieren
Zeitgleich mit der Auftaktveranstaltung startet heute, Dienstag, 21. Juni, daher auf der Homepage des Landes unter
www.salzburg.gv.at ein Internetforum, in dem sich alle Bürgerinnen und Bürger zum Thema zu Wort melden
können. Parallel dazu wird gemeinsam mit dem Universitätsinstitut für Kultursoziologie ein Projekt
gestartet, bei dem betroffene Kundinnen und Kunden interviewt werden. Dabei soll abgefragt werden, welche sozialen
Hindernissen, Barrieren und Ausgrenzungen auch heute noch Betroffene davon abhalten, Hilfe in Anspruch zu nehmen,
und wie man diese Barrieren abbauen kann (etwa durch mehr Offenheit, Wertschätzung oder bessere Vernetzung
der einzelnen Hilfsangebote). Fragen der Versorgungssicherheit, der Integration und der Partizipation werden hier
von entscheidender Bedeutung sein. „Das Projekt mit der Universität ist für uns deshalb besonders wichtig,
weil wir damit auch Menschen erreichen möchten, die nicht online sind und keine große Lobby haben. Schließlich
ist es Aufgabe des Landes über den Partikularinteressen von Vereinen, Verwaltung und Parteien zu stehen",
erklärte Landesrat Dr. Buchinger abschließend. |