Österreich wuchs um 65.000 Menschen  

erstellt am
22. 06. 05

Starker Bevölkerungsanstieg im Jahr 2004
Wien (statistik austria) - Laut Statistik Austria nahm die Einwohnerzahl im vergangenen Jahr (2004) mit einem kräftigen Plus von 0,8% sehr deutlich zu. Zum Jahresbeginn 2005 lebten in Österreich rund 8,207 Mio. Menschen, um 65.000 mehr als ein Jahr davor (1.1.2004: 8,140 Mio.). Der Anstieg der Einwohnerzahl beruht zum weitaus überwiegenden Teil auf einem positiven Wanderungssaldo (Zuwanderung minus Abwanderung) von 50.582 Personen. Da die Zahl der Gestorbenen im Jahr 2004 abnahm, während jene der Lebendgeborenen anstieg, fiel die Geburtenbilanz (Lebendgeborene minus Gestorbene) zudem mit +4.287 deutlich positiver aus als zuletzt. Zusätzlich schlagen statistische Korrekturen (Verbesserungen von Plausibilitätskontrollen sowie Inkonsistenzbereinigungen bei den der Statistik zugrunde liegenden An- und Abmeldungen des Zentralen Melderegisters) mit einem zusätzlichen Plus im Ausmaß von 11.000 Personen zu Buche. Für das Jahr 2005 zeichnet sich vorläufigen Ergebnissen aus dem 1. Quartal zufolge ein Bevölkerungsanstieg ähnlicher Größenordnung ab.

Das relativ stärkste Einwohnerplus verzeichnete Wien, wo die Bevölkerungszahl von 1,599 Mio. (1.1.2004) auf 1.626 Mio. anstieg (+1,7%). Im Bundesdurchschnitt lag das Wachstum in Niederösterreich sowie in den westösterreichischen Bundesländern Tirol und Vorarlberg (je +0,8%). Alle anderen Bundesländer lagen dagegen unter dem landesweiten Durchschnitt. Den schwächsten Bevölkerungsgewinn verzeichnete Kärnten mit 0,1%.

Insgesamt fünf der 35 NUTS 3-Einheiten registrierten im Jahr 2004 Bevölkerungsverluste. Mit einem Rückgang der Bevölkerungszahl waren unter anderem die östliche und westliche Obersteiermark (-0,6% bzw. -0,4%), Unterkärnten (-0,2%), Oberkärnten (-0,1%) sowie das Waldviertel (-0,1%) konfrontiert. Die stärksten Bevölkerungsgewinne verzeichneten Wien (+1,7%), das Tiroler Oberland (+2,1%), das Wiener Umland (Südteil: +1,5%; Nordteil: +1,4%), Sankt Pölten (+1,0%), Innsbruck (+1,0%), das Tiroler Unterland (+0,9%) sowie das Nordburgenland (+0,9%).

Wie ein noch detaillierterer Blick auf die regionale Bevölkerungsentwicklung zeigt, wächst die Bevölkerung nicht nur in Wien stark, sondern auch in den großen Landeshauptstädten und den Stadtumlandgebieten. „Verlierer“ mit Bevölkerungsverlusten sind wie in den vergangenen Jahren die obersteirischen Bezirke Mürzzuschlag, Leoben, Murau und Judenburg, die Grenzbezirke Waidhofen an der Thaya, Gmünd, Zwettl, Radkersburg sowie Völkermarkt.

Insgesamt verzeichneten nahezu vier von zehn Gemeinden Österreichs (37,6% bzw. 896 Gemeinden) seit 1.1.2004 Bevölkerungsrückgänge, darunter 31 Gemeinden Rückgänge von jeweils über drei Prozent. In 89 Gemeinden (3,7%) veränderte sich die Einwohnerzahl im letzten Jahr kaum (±0,0%). In mehr als der Hälfte aller Gemeinden (1.396 bzw. 56,6%) erhöhte sich dagegen die Einwohnerzahl, und in 109 Gemeinden betrug der Bevölkerungsanstieg sogar mehr als drei Prozent.

Ausländische Wohnbevölkerung in Österreich
Am 1.1.2005 hatten 788.609 ausländische Staatsangehörige ihren Hauptwohnsitz in Österreich. Das entspricht 9,6% der Gesamtbevölkerung und ist um 23.306 Personen mehr als am 1.1.2004. Unter den nicht-österreichischen Staatsangehörigen waren 137.663 EU14-Bürger (davon 94.672 Deutsche) 69.052 Bürger aus den zehn neuen EU-Staaten, 309.895 Bürger der Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawien (ohne Slowenien), 116.707 Türken und 267.160 Bürger sonstiger Staaten. Gegenüber Ende 2003 hat die Zahl der EU14-Bürger um 10.298, (davon Deutschland 8.015) zugenommen. Der Anstieg aus den EU10-Staaten beträgt 8.682 und macht damit fast die Hälfte (48%) des Bevölkerungszuwachses aus dem EU-Raum aus. Die Zahl der Bürger aus den Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawien sank im Jahr 2004 um 1.747, jene der türkischen Staatsangehörigen um 6.049.

In allen Bundesländern außer Vorarlberg (dort: Türken) bilden Bürger aus dem ehemaligen Jugoslawien die zahlenmäßig größte Gruppe. Den höchsten Anteil an ausländischer Wohnbevölkerung verzeichnen die Bundesländer Wien (18,0%), Vorarlberg (12,9%), Salzburg (12,3%) und Tirol (10,0%).

Auf Bezirksebene sind nur in der Bundeshauptstadt Ausländeranteile von über 20% zu verzeichnen. Spitzenreiter ist der Wiener Gemeindebezirk Rudolfsheim-Fünfhaus (30,7%), gefolgt von Brigittenau (25,4%) und Ottakring (25,1%). In den Bezirken Salzburg-Stadt (19,9%) und Wels-Stadt (15,8%), Reutte (14,3%), Innsbruck-Stadt (14,0%), Bregenz (13,7%) und Dornbirn (13,4%) liegt der Ausländeranteil an der Bevölkerung mit mehr als 13% deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Sehr geringe Ausländerquoten (unter 3%) finden sich in sämtlichen Bezirken der Oststeiermark, im Mühlviertel (Freistadt, Urfahr-Umgebung, Rohrbach) und Waldviertel (Waidhofen an der Thaya, Zwettl) und in Bezirken mit wenig industriellen Arbeitsplätzen (Deutschlandsberg, Scheibbs, Murau), aber auch in den steirischen Industriebezirken sowie im Bezirk Lienz.
     
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