Parodontose, Fieber und Tuberkulose tragen zur Entwicklung der Krankheit bei
Washington (pte) - Entzündungen in frühen Lebensabschnitten vervierfachen das Risiko im
Alter an Alzheimer zu erkranken. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des USC College of Letters, Arts
and Science, die am Montag (20. 06.) auf der International Conference on Prevention of Dementia in Washington
vorgestellt wurde. "Die Entdeckung, dass Entzündungen Alzheimererkrankungen auslösen können,
erweitert die kurze Liste der vermeidbaren Risikofaktoren von Alzheimer", erklärte Studienleiterin Margaret
Gatz.
Gatz und ihre Kollegen analysierten gemeinsam mit den Forschern des Karolinska Institute in Stockholm Daten von
20.000 Zwillingspärchen aus der Swedish-Twin-Registry-Studie. Dabei stellten die Forscher fest, dass es 109
unstimmige Fälle gab, bei denen zwar ein Zwilling unter Demenz litt, der andere jedoch nicht. Bei der näheren
Analyse des Bildungsstandes, der Aktivitäten und der gesundheitlichen Vorgeschichte entdeckten sie, dass der
Auslöser der Demenz die schlechte Zahngesundheit der betroffenen Zwillinge war. "Chronische Zahnfleischerkrankungen,
Parodontose und entzündungsbedingter Zahnverlust können ein Auslöser von Alzheimer sein. Die Schlussfolgerung
daraus ist jedoch nicht, dass eine gute orale Gesundheit Alzheimer verhindern kann, sondern dass entzündliche
Erkrankungen ein Auslöser für Demenzerkrankungen sind", erklärte Gatz.
Frühere Forschungsarbeiten der USC belegen, dass infektiöse Kinderkrankheiten, Grippe, rheumatisches
Fieber und Tuberkulose ebenfalls Auswirkungen auf die Lebensspanne und eine mögliche Entwicklung von Demenzerkrankungen
haben. Außerdem äußern die Experten Kritik an der gängigen Meinung, dass geistige Inaktivität
und ein niedriger Bildungsstand das Risiko von Demenzerkrankungen erhöhen. Vielmehr sei eine Erkrankung genetisch
vorbestimmt. |